Das Buch der verschollenen Geschichten - Teil 1 & Teil 2
Elms
135 (Alalminórë in the Faery Realms);
And making music still in sweet lament
The Elves here holy and immortal dwell,
And on the stones and trees there lies a spell.
III
(85) Dies ist die Jahreszeit, die meinem Herzen am teuersten [ist] / Und die Zeit, höchst angemessen der alten Stadt, / Mit schwindenden süßen Musiken, die langsam dahingehen, / Sich mit widerhallender Schwermut zag windend über / Die Pfade gestrandeten Nebels. O sanfte Zeit, / (90) Wenn die späten Morgen mit Reif geschmückt sind / Und frühe Schatten die entfernten Wälder umschließen! / Die Elben gehen schweigend vorbei, ihr schimmerndes Haar / Verhüllen sie im Zwielicht unter geheimen Kapuzen / Aus Grau und zartem Purpur und mit langen Bändern / (95) Aus gefrorenem Sternenlicht, von silbernen Händen genäht. //
Und oft tanzen sie unter dem unbedeckten Himmel, / Wenn nackte Ulmen mit Astfiligran / Die Plejaden umwinden und durch die Zweige das Auge / Goldstrahlend in das runde Gesicht desMondes starrt. / (100) O heilige Elben und schönes unsterbliches Volk, / Dann singt ihr alte Lieder, die einst erwachten / Unter urzeitlichen Sternen vor dem ersten Anfang; / Dann dreht ihr euch tanzend mit dem wirbelnden Wind, / so wie einst ihr tanztet auf der schimmernden Wiese / (105) In Elbenheim, bevor es uns gab, bevor / Ihr über die weiten Meere an diese sterbliche Küste fuhrt. //
Nun sind deine Bäume, altes graues Kortirion, / Durch bleiche Nebel zu sehen, groß und fahl aufsteigend / Wie schemenhaft vorbeischwimmende Schiffe, fern treibend / (110) Über Opalmeere jenseits der schattigen Barre / Wolkiger verlassener Häfen; / Sie lassen für immer laute Häfen hinter sich, / Wo ihre Besatzungen eine Weile sich üppig erquickten / Und königlicher Muße pflogen, die nun wie windige Geister / (115) Von trägen Lüften an windigen Küsten getrieben / Und traurig schimmernd über die Flut getragen werden. / Kahl sind deine Bäume geworden, Kortirion; / Das verfaulte Kleid ist von seinen Knochen verschwunden. / Die sieben Kerzen des Silberwagens / (120) Wie brennende Leuchter in einer verdunkelten Kirche, / Flammen nun auf über dem gefallenen Jahr. / Wenn Hof und Straße nun auch kalt und leer daliegen / Und selten Elben unter dem öden Himmel tanzen, / So ist doch unter dem weißen Mond ein Klang / (125) Begrabener Musik noch unter dem Boden. / Wenn der Winter kommt, möchte ich ihn hier erwarten. //
Ich möchte weder die Wüste noch rote Paläste aufsuchen, / Wo die Sonne herrscht, noch zu den Zauberinseln segeln, / Nicht der altersgrauen Berge steinige Terrassen erklimmen; / (130) Und schwach über windige Meilen rollend, / Rührt an mein Herz keine entfernte Glocke, die erklingt / In volkreichen Städten Irdischer Könige. / Denn hier ist noch Seelenfrieden und tiefe Zufriedenheit, / Obgleich Trauer umgeht im Land der verwelkten Ulmen / (135) (Alalminóre im Feenreich); / Und noch machen Musik in süßer Klage / Die Elben, die hier heilig und unsterblich wohnen, / Und dort liegt ein Zauber auf Steinen und Bäumen.
Zum Schluss gebe ich das endgültige Gedicht in der zweiten von zwei leicht voneinander abweichenden Fassungen wieder; es wurde (wie ich glaube) nahezu ein halbes Jahrhundert nach der ersten Fassung geschrieben.
The Trees of Kortirion
I
Alalminórë
O ancient city on a leaguered hill!
Old shadows linger in your broken gate,
Your stones are grey, your old halls now are still,
Your towers silent in the mist await
5 Their crumbling end, while through the storeyed elms
The River Gliding leaves these inland realms
And slips between long meadows to the Sea,
Still bearing down by weir and murmuring fall
One day and then another to the Sea;
10 And slowly thither many days have gone
Since first the Edain built Kortirion.
Kortirion! Upon your island hill
With windling streets, and alleys shadow-walled
Where even now the peacocks pace in drill
15 Majestic, sapphirine and emerald,
Once long ago amid this sleeping land
Of silver rain, where still year-laden stand
In unforgetful earth the rooted trees
That cast long shadows in the bygone noon,
20 And whispered in the swiftly passing breeze,
Once long ago, Queen of the Land of Elms,
High City were you of the Inland Realms.
Your trees in summer you remember still:
The willow by the spring, the beech on hill;
25 The rainy poplars, and the frowning yews
Within your aged courts that muse
In sombre splendour all the day,
Until the firstling star comes
Weitere Kostenlose Bücher