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Das Buch der verschollenen Geschichten - Teil 1 & Teil 2

Das Buch der verschollenen Geschichten - Teil 1 & Teil 2

Titel: Das Buch der verschollenen Geschichten - Teil 1 & Teil 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R.R. Tolkien
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275):
    »Er ging in den verlassenen Straßen von Tirion umher, und der Staub auf seinen Kleidern und Schuhen war Staub von Diamanten, und er schien und funkelte, als er die langen weißen Treppen erklomm.«
    Jedoch im Silmarillion (S. 274) war Tirion ausgestorben, weil Earendel »zur Zeit eines Festes« angekommen war, »und fast alles Elbenvolk war nach Valimar gegangen oder hatte sich in Manwes Hallen auf dem Taniquetil versammelt«; hier dagegen scheint klar, dass sowohl in B als auch in C Kôr verlassen war, weil die Elben von Valinor aufgrund der Nachrichten, welche die Vögel aus Gondolingebracht hatten, in die Großen Lande gezogen waren. In diesen sehr frühen Entwürfen spricht Earendel nicht zu den Valar als Botschafter der Elben und Menschen (vgl. Das Silmarillion, S. 275), woraus wir nur den Schluss ziehen können, dass Earendels große Reise in den Westen, obgleich er sein Ziel erreichte, fruchtlos war, dass er nicht der Vermittler jener Hilfe war, die den Elben der Großen Lande tatsächlich aus Valinor zuteil wurde, und dass Ulmos Pläne mit Tuor fruchtlos blieben. Mein Vater schrieb in der Fassung des »Silmarillion« von 1930: »So kam es, dass in späteren Tagen viele Boten der Gnomen niemals aus Valinor zurückkehrten – bis auf einen: und dieser kam zu spät.« Die letzten Worte wurden verändert zu »bis auf einen, den größten Seefahrer der Lieder«, und diese Worte finden sich im Silmarillion (S. 116).
    Unglücklicherweise geht aus den frühesten Schriften nirgends klar hervor, zu welchem Zweck Ulmo Earendel nach Kôr schickte. Was hätte er erreicht, wäre er »rechtzeitig« dorthin gekommen – mehr als das, was nach dem Eintreffen der Nachrichten aus Gondolin tatsächlich stattfand, nämlich der Marsch der Elben in die Großen Lande? In einer merkwürdigen Notiz in C fragte mein Vater: »Wie gelangten König Turgons Boten nach Valinor oder wie erreichten sie die Zustimmung der Götter?« Und er antwortete: »Seine Boten kamen nie dorthin. Nicht Ulmo, sondern die Vögel überbrachten den Elben die Nachricht vom Schicksal Gondolins (die Tauben Turgons) und sie [bewaffneten sich und marschierten los].«
    Auf das Eintreffen der Botschaft folgte der Rat der Götter und der Aufruhr unter den Elben; doch in C findet sich nichts vom »Kummer und Zorn der Götter« oder von dem »Schleier« zwischen Valmar und Kôr, wovon in B die Rede ist: Dies kann nur bedeuten, dass der Marsch der Elben von Valinor gegen den ausdrücklichen Willen der Valar unternommen wurde und diese sich jedem Eingreifen der Elben von Valinor in die Angelegenheiten der Großen Lande ernstlich widersetzten. Es ist möglich, dass hier ein Zusammenhang mit Vaires Worten besteht (Teil 1, S. 38): »Als nun die Feen Kôr verließen, wurde jener Pfad [d.h. Olore Malle] für immer mit großen unübersteigbaren Felsen versperrt. « Ansonsten gibt es nur noch einen weiteren Hinweis auf die Wirkung, welche die Botschaft von der anderen Seite des Meeres hatte, und dieser findet sich in Lindos Worten in der Hütte des Vergessenen Spiels (Teil 1, S. 33): Inwe, »dendie Gnomen Inwithiel nennen, und er war der König aller Eldar, als sie in Kôr wohnten. Das war in den Tagen, bevor das Klagelied der Welt [d.h. der Großen Lande] gehört wurde und Inwe sie hinführte zu den Ländern der Menschen.«
    An anderer Stelle sagt Meril-i-Túrinqi zu Eriol (Teil 1, S. 216): »… denn Inwe war der Vater meines Großvaters; und er war der Älteste der Elben und hätte sein Leben in Würde vollendet, wäre er nicht bei jenem Auszug in die Welt zugrunde gegangen, doch Ingil, sein Sohn, kehrte vor langer Zeit nach Valinor zurück und ist bei Manwe«; und in B findet sich ein Hinweis auf Inwes Tod.
    In C sind die Solosimpi dazu bereit, sich an dem Unternehmen zu beteiligen, wenn sie in Meeresnähe bleiben dürfen, und das Zögern des Dritten Geschlechtes wegen des Sippenmordes am Schwanenhafen blieb erhalten (vgl. Das Silmarillion, S. 277). Aber es findet sich kein Hinweis auf Schiffe als Transportmittel der Elben; im Gegenteil, die Solosimpi »folgen den Küsten der Welt« und das Unternehmen ist ein »Marsch«; dennoch bleibt unklar, wie sie in die Großen Lande gelangten.
    In beiden Abrissen wird Earendel auf der Heimreise von Kôr nach Osten getrieben und findet, als er schließlich dort ankommt, die Siedlungen an der Mündung des Sirion verwüstet; doch in B wird nicht gesagt, wer die Plünderer waren und wer Elwing gefangennahm. In C war es ein

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