Das Buch der verschollenen Geschichten - Teil 1 & Teil 2
gleich großen (wenn nicht größeren) Anzahl von Menschen eingeatmet wird; und die Menschen werden immer mächtiger und zahlreicher, die Elben dagegen schwinden dahin, werden klein und zart, hauchdünn und durchsichtig; doch die Menschen werden größer, massiger und plumper. Schließlich können die Menschen, wenn nicht gar alle Wesen, die Elben nicht mehr sehen.
Die Götter wohnen nun in Valinor und kommen kaum je in die Welt. Sie sind damit zufrieden, dass sie die völlige Vernichtung der Menschen verhindert haben. Es bekümmert sie sehr, was sie sehen; doch Ilúvatar ist über allem.
[Neben den Satz über die Schlacht von Rôs ist geschrieben:]
Eine große Schlacht zwischen Menschen auf der Heide vom Himmelsdach (nun die Dürre Heide), ungefähr eine Wegstunde von Tavrobel entfernt. Die Elben und die Kinder fliehen über Gruir und Afros.
»Ebenjetzt nähern sie sich, und unsere große Geschichte geht zu Ende.« Das Buch, gefunden in den Ruinen des Hauses der Hundert Kamine.
Dass Gilfanon der älteste Elb von Tol Eressea war, obgleich Meril den Titel »Herrin der Insel« trug, steht auch in der Geschichte von Sonne und Mond (Teil 1, S. 284); doch ist es auffallend, dass Gilfanon (nicht Ailios, Erzähler der Geschichte vom Nauglafring, den Gilfanon ersetzte; vgl. Teil 1, S. 321, Anmerkung 19, und S. 364) in diesem Abriss hier erscheint, der folglich der späten Konzeptphase angehören muss. Ebenso bemerkenswert sind die Hinweise darauf, dass Eriol in Gilfanons Haus der Hundert Kamine limpe trinkt. In der Geschichte Die Hütte des Vergessenen Spiels (Teil 1, S. 35) sagt Lindo zu Eriol, dass er ihm keine limpe geben könne:
»Turinqi allein darf ihn an jene austeilen, die nicht vom Stamm der Eldar sind, und die ihn trinken, müssen auf immer bei den Eldar der Insel wohnen, bis die Zeit gekommen ist, da sie ausziehen, um die verlorenen Familien der Sippe zu finden.«
Meril selbst wurde ernst, als Eriol sie um einen Trunk von limpe bat:
»Wenn du von diesem Trank kostest, musst du … selbst wenn beim großen Aufbruch die Eldar und Menschen einander bekriegen sollten … uns beistehen gegen die Kinder deiner Freunde und Verwandten; doch bis dahin darfst du niemals nach Hause zurückkehren, mag auch das Heimweh an dir nagen …« (Teil 1, S. 166)
Im ersten Teil der Verschollenen Geschichten (S. 369) beklagt sich Eriol bei Lindo, dass man ihm seinen Wunsch nicht erfüllt. Lindo warnt ihn davor, »die Grenzen zu überschreiten, die Ilúvatar gesetzt hat«, sagt ihm jedoch auch, dass Meril ihn nicht unwiderruflich abgewiesen habe. In einer Anmerkung zu diesem Text schrieb mein Vater: »… Eriol geht nach Tavrobel – danach trinkt er limpe. «
In derselben Passage von Abriss C heißt es: »… doch in seinen letzten Tagen verzehrt [Eriol] sich vor Sehnsucht nach den schwarzen Klippen an den Gestaden seiner Heimat, genau wie Meril es vorhergesagt hat«; vgl. damit Die Einkerkerung Melkos (Teil 1, S. 163): »… an einem Tag im Herbst werden die Winde kommen, vielleicht wird über dir eine verirrte Möwe schreien, und dann wird dich das Verlangen packen, wenn du dich der schwarzen Gestade deiner Heimat erinnerst.«
Lindos Hinweis (in der Hütte des Vergessenen Spiels) auf den Auszug von Tol Eressea, »um die verlorenen Familien der Sippe zu finden«, muss sich auf den in Text (5) erwähnten Auszug beziehen (obgleich die Zeit noch nicht gekommen war), auf die »Erhebung der Verschollenen Elben gegen die Orks und Nautar« und ebenso auf die »Insel-Elben und die Verschollenen Elben« in der Schlacht bei Rôs. Was genau unter den »Verschollenen Elben« zu verstehen ist, ist nicht klar; doch in Gilfanons Geschichte (Teil 1, S. 372) werden alle Elben der Großen Lande, die »niemals das Licht von Kôr erblickten« (Ilkorin), ob sie nun die Wasser des Erwachens verließen oder nicht, die »verlorenen Feen der Welt« genannt, und dies ist wahrscheinlich auch hier gemeint. Dann muss man annehmen, dass in Tol Eressea nur die Eldar von Kôr (die »Verbannten«) und die aus der Knechtschaft Melkos befreiten Noldoli wohnten; der Auszug war jenes große Unternehmen von Tol Eressea zur Rettung jener Elben, die niemals aus den Großen Landen fortgegangen waren.
In Text (5) wird Tol Eressea über den Ozean zurück nach Osten in die geographische Lage Englands gezogen – es wird England (vgl. Teil 1, S. 45f.); das Quenya-Lexikon hält ausdrücklich fest, dass der von Osse abgerissene Teil, die Insel Íverin, Irland war. Die
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