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Das Buch der verschollenen Geschichten - Teil 1 & Teil 2

Das Buch der verschollenen Geschichten - Teil 1 & Teil 2

Titel: Das Buch der verschollenen Geschichten - Teil 1 & Teil 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R.R. Tolkien
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traf, der Ort, an dem »später der Mond und die Sonne für eine Zeitlang eingesperrt« wurden, denn die »Urweltliche Geisterfrau Móru« war tatsächlich Ungweliant (Teil 1, S. 413). Die Schlacht von Erumáni wird auch in Text (6) erwähnt und ist möglicherweise mit »dem letzten Kampf auf den Ebenen von Valinor« identisch, von dem Gilfanon in Text (5) spricht. Doch der letzte Teil von Text (5) macht deutlich, dass der Auszug scheiterte und die Prophezeiungen sich nicht erfüllten.
    Dass Tol Eressea von Uin, dem großen Walfisch, über den Ozean gezogen wurde, wird nicht weiter erwähnt, ebenso wenig wie die Insel Íverin oder die Schlacht von Rôs; wohl aber existiert eine wichtige Notiz zu den Folgen der »großen Schlacht zwischen Menschen auf der Heide vom Himmelsdach (nun die Dürre Heide), ungefähr eine Wegstunde von Tavrobel entfernt« (5), die den Titel Epilog trägt. Sie beginnt mit einer kurzen einleitenden Anmerkung:
    (8) Eriol flieht mit den schwindenden Elben aus der Schlacht auf der Hohen Heide (Ladwen-na-Dhaideloth) und über die Flüsse Gruir und Afros.
    Die letzten Worte des Buches der Geschichten. Geschrieben von Eriol in Tavrobel, bevor er das Buch versiegelte.
    Dies stimmt mit Text (5) überein, wo es heißt, Eriol solle »die letzten Ereignisse mit eigenen Augen sehen und das Buch beenden«; aber eine einzelne Anmerkung in C zeigt, dass mein Vater noch schwankte, selbst als er den Epilog zu schreiben begonnen hatte: »Prolog des Schreibers aus Tavrobel [d.h. ein solcher Prolog ist notwendig], in dem er erzählt, wie er Eriols Schriften fand und sie zusammenfügte. Sein Epilog wird nach der Schlacht von Ladwen Daideloth geschrieben.«
    Die Flüsse Gruir und Afros erscheinen ebenfalls am Ende von Text (5). Da gesagt wird, die Heide sei ungefähr eine Wegstunde von Tavrobel entfernt, handelt es sich bei den zwei Flüssen eindeutig um die beiden in der Geschichte von Sonne und Mond (Teil 1, S. 284; auch S. 319, Anmerkung 2) genannten: »der Turm von Tavrobel an den Flüssen«. In einzelnen Anmerkungen wird die Schlacht auch »die Schlacht vom Himmelsdach« und »die Schlacht von Dor-na-Dhaideloth« genannt. 10
    Es folgt nun der Schluss des Epilogs:
    Und nun ist das Ende der schönen Zeiten nahe herangerückt und, wahrlich, all die Schönheit, die noch auf Erden war – Bruchstücke der unvorstellbaren Lieblichkeit von Valinor, wohin das Elbenvolk vor langer, langer Zeit kam –, geht nun in Rauch auf. Wenige Geschichten weiß ich nur mit dürren Worten zu erzählen von all dem Zauber und den Wundern zwischen hier und Eldamar, mit denen ich vertrauter geworden bin als je ein sterblicher Mensch, seit ich meinen Fuß zum ersten Mal auf diese traurige Insel setzte.
    Von jener letzten Schlacht auf der hohen Heide, deren Dach der weite Himmel ist – kein anderer Ort unter den blauen Falten von Manwes Gewand war den Himmeln so nah, war so ausgedehnt und so heimelig überdacht –, habe ich erzählt und von den jammervollen Dingen, die ich sah.
    Schon schwinden die Elben vor Kummer dahin, und der Auszug ist zunichte geworden, und Ilúvatar allein weiß, ob jemals, so langedie Welt bestehen wird, die Bäume wieder entzündet werden. Hört, ich schlich mich gegen Abend von der verwüsteten Heide und floh durch das gewundene Tal des Baches aus Glas, doch die sinkende Sonne war vom Qualm der Feuer geschwärzt, und die Wasser des Flusses waren vergiftet vom Krieg und grimmigen Kampf. Da wurde mein Herz bitter, die Gebeine der guten Erde von Winden entblößt zu sehen, wo die zerstörerischen Hände von Menschen sie des Krauts und der Farne beraubt und sie verbrannt hatten, Melko und der Lust an der Zerstörung zu huldigen; und die wimmelnden Plätze der Bienen, die vor langer Zeit alle Tage zwischen den Ginstern und Heidelbeeren summten, schwere Trachten Honigs nach Tavrobel tragend – sie waren nun Gruben und [Grabhügel?] blanker roter Erde, und nichts sang oder tanzte dort, sondern die Luft war verderblich und voller Pestfliegen.
    Nun starb die Sonne, und hört, ich kam in den zauberhaftesten Forst, wo einst die alterslosen Eichen stattlich zwischen jüngeren Buchen und Birken standen, doch alle waren sie gefallen unter den Äxten gedankenloser Menschen. Ach weh, hier war der Pfad mit Zaubern verhangen, getränkt mit Musik und schönem Spuk, der alles erfüllte, und auf diesem Weg pflegten die Elben zur Jagd zu reiten. Viele Male habe ich sie gesehen, und Gilfanon ist dabei gewesen, und wie die Könige

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