Das Buch der verschollenen Geschichten - Teil 1 & Teil 2
Sprache« von der »ersten Sprache« bereits in der Anfangszeit elbischen Daseins in der Welt. Dennoch: Gnomisch ist Sindarin in dem Sinne, als Gnomisch die eigentliche Sprache ist, die am Ende, wie die Gesamtkonzeption enthüllt, die Sprache der Grau-Elben Beleriands wurde.
Im Zusammenhang mit Rúmils Worten über die geheime Sprache, welche die Valar benutzten und in der die Eldar einst Dichtungen und Bücher der Weisheit schrieben, die aber nur wenigebeherrschten, vgl. die folgende Anmerkung, die sich in dem kleinen oben erwähnten Notizbuch findet:
»Die Götter verstanden die Sprache der Elben, aber untereinander benutzten sie sie nicht. Die klügeren der Elben erlernten einen großen Teil der Sprache der Götter, und lange wurde der Schatz dieses Wissens unter den Teleri und den Noldoli gehütet, doch zu der Zeit, als sie nach Tol Eressea kamen, wussten nur noch die Inwir darum, und heute ist dieses Wissen erloschen, außer in Merils Haus.«
In dem Verbindungsstück tauchen einige neue Personen auf. Ómar der Vala, der »alle Sprachen kennt«, wird in der Folge gelegentlich noch erwähnt, doch er ist eine Gottheit, deren Bild blass bleibt. Tuor und Bronweg entstammen der Geschichte Der Fall von Gondolin, die bereits geschrieben war; Bronweg ist die gnomische Form von Voronwe, desselben Voronwe, der in der späteren Geschichte Tuor von Vinyamar nach Gondolin begleitet. Tevildo, der Fürst der Katzen, war ein dämonischer Diener Melkos und ein entfernter Vorläufer Saurons; er ist ein Hauptakteur in der ursprünglichen Geschichte von Beren und Tinúviel, die ebenfalls bereits geschrieben war (Die Geschichte von Tinúviel) .
Winzigherz, Hüter des Gongs und Sohn Bronwegs, erhält nun einen elbischen Namen: Ilverin (hervorgegangen aus Elwenildo ).
Die Musik der Ainur
Der ursprüngliche, hastig mit Bleistift geschriebene und vielfach verbesserte Textentwurf Die Musik der Ainur existiert noch. Außerdem eine zweite mit Tinte geschriebene Fassung, die ausführlicher und besser durchgearbeitet ist. Gleichwohl beruhte die zweite unmittelbar auf der ersten Fassung und weicht hauptsächlich durch Ergänzungen von dieser ab. Der hier abgedruckte Text folgt der zweiten Fassung, bemerkenswerte Abweichungen sind jedoch vermerkt (einige Unterschiede zwischen den beiden Texten sind, wie ich meine, höchst bedeutungsvoll). Die in den Anmerkungen zitierten Passagen aus der ersten Fassung zeigen, dass der Plural ursprünglich Ainu und nicht Ainur lautete und Ilúvatar ursprünglich Ilu war (wenngleich die Form Ilúvatar auch im ersten Entwurf auftaucht).
Darauf sprach Rúmil:
»Erfahrt nun also von Dingen, die unter Menschen nie gehört worden sind und von denen die Elben selten sprechen; doch in den Tiefen der Zeit hat Manwe Súlimo, Herr über Elben und Menschen, sie den Vätern meines Vaters zugeraunt. 1 Denn seht, zuerst war Ilúvatar allein da. Und vor allem anderen schuf sein Lied zuerst die Ainur, und ihre Macht und ihr Glanz sind unter allen Wesen, die in der Welt und außer der Welt sind, am größten. Danach schuf er ihnen Wohnungen in der Leere und wohnte unter ihnen und lehrte sie alles Mögliche, und darunter war als Größtes die Musik.
Nun sprach er zu ihnen und schlug ihnen Themen vor für Lieder und jubelnde Hymnen und enthüllte ihnen viele der großartigen und wunderbaren Dinge, die er immerfort in seinem Geiste schuf, und nun machten sie Musik für ihn, und die Stimmen ihrer Instrumente stiegen prachtvoll auf zu seinem Thron.
Eines Tages nun trug er den Ainur eine gewaltige Schöpfung seines Herzens vor und breitete eine Geschichte vor ihnen aus von solcher Unermesslichkeit und Erhabenheit, dass sie durch nichts erreicht wurde, was er je zuvor erzählt hatte. Und der Glanz ihres Anfangs und die Pracht ihres Endes verwirrten die Ainur, so dass sie sich vor Ilúvatar verneigten und keine Worte mehr fanden.
Darauf sagte Ilúvatar: ›Die Geschichte, die ich euch vorgetragen, das große Reich der Schönheit, das ich euch beschrieben habe und ebenso der Ort, wo diese ganze Geschichte sich entfaltet und abgespielt haben könnte, ist gleichsam nur in ihren Umrissen wiedergegeben. Weder habe ich alle leeren Räume ausgefüllt, noch habe ich alle Ausschmückungen oder den Liebreiz und die Anmut der Dinge vor euch ausgebreitet, von denen mein Geist überfließt. Es ist nun mein Wunsch,dass ihr diese Geschichte zu einer mächtigen Musik und einem prächtigen Gesang ausgestaltet und dass ihr (da ich sehe, dass
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