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Das Buch der verschollenen Geschichten - Teil 1 & Teil 2

Das Buch der verschollenen Geschichten - Teil 1 & Teil 2

Titel: Das Buch der verschollenen Geschichten - Teil 1 & Teil 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R.R. Tolkien
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erreichten sie Vilna, welche grau ist, und in der Vögel sicher fliegen können.
    Mit ihnen kamen viele der geringeren Vali, die den beiden in Liebe zugetan waren, in ihrer Nähe gespielt und ihre eigene Musik auf die Manwes und Vardas eingestimmt hatten; und diese sind die Mánir und die Súruli, die Geister der Lüfte und Winde.
    So geschwind sie nun die Lüfte durchfuhren, so war doch Melko ihnen voraus, der in rasender Geschwindigkeit, ungestüm und Flammen verbreitend durch die Lüfte jagte, und wo er sich ins Meer stürzte, gab es einen Aufruhr, und die Berge über ihm spien Flammen, und die Erde riss auf und wankte; doch Manwe wusste, dass dies aus Zorn geschah.
    Danach kamen Ulmo und Aule, und bei Ulmo war niemand außer Salmar, der später als Noldorin bekannt wurde; aber das Herz des mächtigen Ulmo blieb immer allein, und er dachte allein seine tiefen Gedanken und war abseits und verschwiegen und voll Hochmut sogar gegen die Ainur; aber bei Aule war die mächtige Palúrien, die Freude hatte am Reichtum und an der Fülle der Erde, weshalb sie unter den Eldar lange Zeit Yavanna genannt wurde. Ein großes Gefolge war um sie, und dies waren die Geister der Bäume und Wälder, der Täler und Berge oder solche, die morgens mitten in den Gräsern undabends im hohen Getreide singen. Dies waren die Nermir und die Tavari, Nandini und Orossi, Kobolde, Feen und Elfen, und wie sie sonst noch genannt werden, denn ihre Zahl ist sehr groß; doch darf man sie nicht mit den Eldar vergleichen, denn sie sind vor der Erschaffung der Welt geboren und älter als deren älteste Wesen und stammen nicht von ihr; und weil sie mit der Schöpfung der Welt nichts zu tun hatten, wird sie von ihnen oft belacht und als ein großes Spiel erachtet; die Eldar aber entstammen der Welt und sind ihr in großer brennender Liebe zugetan, und deshalb sind sie in all ihrer Freude gedankenvoll.
    Diesen größten Führern folgten nun Falman-Osse aus den Wellen des Meeres und Ónen, seine Gefährtin, und mit ihnen die Scharen der Oarni, Falmaríni und langmähnigen Wingildi, und diese sind die Geister der Gischt und der Brandung des Meeres. Osse diente Ulmo und war sein Vasall aus Furcht und Verehrung, nicht aber aus Liebe. Ihm folgte Tulkas Poldórea, der sich an seiner Stärke erfreute, und die beiden Brüder, die Fánturi, Fantur der Träume, das ist Lórien Olofántur, und Fantur des Todes, das ist Vefántur Mandos; und es kamen auch jene beiden, die man Tári nennt, denn sie genießen hohe Verehrung als Königinnen der Valar. Die eine war die Gemahlin Mandos’ und ist wegen ihrer Schwermut allen als Fui Nienna bekannt, und sie ist Kummer und Tränen geneigt. Viele andere Namen führt sie, die selten ausgesprochen werden, weil sie alle von Schmerz sprechen: sie ist Núri, die seufzt, und Heskil, die den Winter hervorbringt, und alle müssen sich ihr beugen, denn sie ist Qalme-Tári, die Gebieterin des Todes. Die andere hingegen war mit Orome dem Jäger vermählt, der Aldaron genannt wird, der König der Wälder, dessen Freudenrufe von Bergeshöhen erschallen und der beinahe so lebenslustig ist wie der ewig junge Tulkas. Orome ist der Sohn Aules und Palúriens, und jene Tári, mit der er vermählt ist, ist allen als Vána die Schöne bekannt. Sie liebt Frohsinn und Jugend und Schönheit und ist das glücklichste aller Geschöpfe, denn sie ist Tuilére oder, wie die Valar sagten, Vána Tuivána, die den Frühling bringt, und alle preisen sie als Tári-Laisi, die Gebieterin des Lebens.
    Doch als diese alle die Grenzen der Welt überschritten hatten und Vilna ob ihres Durchzuges in Aufruhr war, da kamen spät und in Eile Makar und seine grimmige Schwester Meásse; und besser wäre es gewesen, hätten sie nicht den Weg in die Welt gefunden und wären für immer mit den Ainur jenseits von Vaitya und den Sternen geblieben, denn beide waren sie Geister von streitsüchtigem Gemüt. Zusammen mit einigen anderen geringeren Geistern, die sich ihnen nun beigesellt hatten, waren sie die allerersten gewesen, die in Melkos Missklänge einstimmten und ihm nach Kräften halfen, dass seine Musik wuchs.
    Als Letzter von allen kam Ómar, der Amillo genannt wird, der jüngste der großen Valar, und er kam singend.
    Als dann alle diese großen Geister in den Grenzen der Welt versammelt waren, sprach Manwe zu ihnen und sagte: ›So höret denn! Wie sollen die Valar auf dieser schönen Erde wohnen oder fröhlich sein und sich an ihrer Trefflichkeit erfreuen, wenn es

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