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Das Buch Ohne Gnade: Roman

Das Buch Ohne Gnade: Roman

Titel: Das Buch Ohne Gnade: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymus , Michael Kubiak
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die Tussi sah aus, als törnte die Auseinandersetzung sie an.
    »Oh, du bist wohl ein verdammter Komiker, nicht wahr? Ha-ha-ha«, lachte Clementine. Er senkte die Stimme und zischte drohend: »Wenn du den Glimmstängel anzündest, solange ich noch hier bin, lasse ich dich in die Wüste schleifen und erschießen wie einen tollwütigen Hund.«
    Der Kid musterte Clementine lange durch seine Sonnenbrille. Ein paar Sekunden lang starrten die beiden einander an, ohne sich zu rühren. Dann streckte Clementine die Hand aus, um dem anderen die Zigarette aus dem Mund zu reißen. Der Kid packte den Arm mit der linken Hand und stoppte seine Vorwärtsbewegung. Dann schlug er Clementine mit der rechten Faust mitten ins Gesicht. Hart. Und alles, ohne seinen Hocker zu verlassen.
    Der Geschäftsmann schwankte, einen verwirrten Ausdruck im Gesicht. Blut sickerte aus seinen beiden Nasenlöchern und rann hinunter zu seinem Mund. Nach zwei quälend langen Sekunden kippte er nach hinten auf den Fußboden. Ein unangenehmes Geräusch erklang, als sein Schädel auf den Holzbrettern aufschlug.
    Die Blondine in den goldenen Hotpants warf die Arme in die Höhe und kreischte.
    » O mein Gott, Jonah! Bist du okay?« Sie bückte sich und beugte sich über ihn, um zu sehen, ob es ihm gut ging. Ihre fünfzehn Zentimeter hohen Pfennigabsätze und das Gewicht ihrer aufgeblähten Brüste machten es schwierig für sie, das Gleichgewichtzu halten, daher stützte sie sich mit einer Hand auf seine Brust, um nicht umzufallen. Er reagierte nicht. Nach ein paar Versuchen, seine Wangen zu tätscheln, um ihn aufzuwecken, schaute sie zum Kid hoch. »Er ist ohnmächtig«, sagte sie anklagend. »Sie haben ihn niedergeschlagen.«
    »Er ist nicht ohnmächtig.«
    »Doch, das ist er. Er ist völlig weggetreten.«
    Der Kid zog am Ende seiner kalten Zigarette und sie zündete sich wie von selbst an, ehe er weiterredete. »Wenn er ohnmächtig wäre«, knurrte er, »hätte er noch einen Puls.«
    Die Blondine starrte für einen Moment mit offenem Mund auf Clementines Körper. Sie brauchte eine Weile, aber am Ende begriff sie, dass er nicht mehr atmete. Erneut blickte sie zum Kid hoch, der sich nun wieder seinem halbvollen Glas Sam Cougar zugewandt hatte.
    »O mein Gott!«, sagte sie. »Wie haben Sie die einfach so angezündet? Das war sooo cool .«
    Sie stand auf und kam zu ihm herüber. Sie legte eine Hand auf seine Schulter und flüsterte in sein Ohr. »Wollen Sie mir nicht einen Drink spendieren?«
    »Verpiss dich, Schlampe«, knurrte er mit einer Stimme wie vom Wasser glatt geschliffene Bachkiesel. Dann schaute er zu Valerie, der Bardame, und deutete mit einem Kopfnicken auf sein Glas. »Miss?«
    »Ja, Sir?« Das Herz der jungen Frau raste derart, dass sie überrascht war, überhaupt einen Ton über die Lippen zu bringen.
    »Füllen Sie das Glas.«

ZEHN ♦
    Sanchez war ein Mann mit vielen Fehlern. Einer der schlimmsten war eine Schwäche fürs Glücksspiel. Es war ein Zeitvertreib, der ihn im Laufe der Jahre einen beträchtlichen Teil seines Vermögens gekostet hatte, aber die Verlockung einer Wette und der Gelegenheit, Geld zu verdienen, ohne ins Schwitzen zu geraten, war für ihn zu stark und zu verführerisch, um ihr zu widerstehen.
    Von der Sekunde an, in der sein Blick auf das Geld in dem Umschlag gefallen war, den er in seinem Hotelzimmer gefunden hatte, gingen ihm alle möglichen Pläne durch den Kopf, wie er es möglicherweise vermehren könnte. Und trotz Elvis’ Warnung, dass der Umschlag für einen Berufskiller bestimmt war, dessen Namen und Identität sie nicht kannten, konnte Sanchez diese Gelegenheit nicht ungenutzt verstreichen lassen. Daher machte er sich sofort auf den Weg ins Spielkasino des Hotels. Er hatte sich den Umschlag mit den Fotos und den zwanzigtausend Dollar vorne in den Hosenbund seiner Shorts gestopft und, clever wie er war, unter seinem roten Hawaiihemd versteckt, das er darüber herabhängen ließ. Als er das Hemd kaufte, hatte die Verkäuferin ihn darauf aufmerksam gemacht, dass er, wenn er es trüge, niemals etwas darunter verbergen könne. Nun, sie hatte sich geirrt.
    Da er ein leidlich ehrlicher Kerl war – zumindest nach seiner Einschätzung –, hatte Sanchez die ernste Absicht, den Umschlag am Empfang abzugeben. Schließlich gehörte er ihm nicht. Und wenn er ihn abgäbe, wäre immer noch Geld darin: der richtigeBetrag, die richtige Anzahl von Banknoten in der richtigen Stückelung. Aber vorher würde er zwanzigtausend als

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