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Das Buch Ohne Gnade: Roman

Das Buch Ohne Gnade: Roman

Titel: Das Buch Ohne Gnade: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymus , Michael Kubiak
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Raffiniertem nachzog. Indem er zu Angus schaute, rief er: »Achtung, hinter dir«, und deutete auf einen Punkt hinter dem linken Bein des Killers.
    »Um Himmels willen!« Angus schüttelte den Kopf und sah Elvis an. »Ist dieser Typ echt? Das ist doch der älteste Trick der Welt. Und der soll ein weltberühmter Berufskiller sein?«
    »Okay«, sagte Elvis. »Dann schau mal hinter mir nach.«
    An diesem Punkt war sogar Sanchez verwirrt. Wie immer ihr Plan aussehen sollte, er schien unendlich lahm zu sein. »Achtung, hinter dir« war schon schlapp genug, aber wenn Elvis jetzt weitermachte, indem er jeden aufforderte, hinter ihn zu schauen, dann griffen sie wirklich nach Strohhalmen. Dennoch entschied Sanchez, weiter mitzumachen, und betete zu Gott, dass das Ganze wirklich Teil eines Plans war. Die Schaufel immer noch mit seinen gefesselten Händen festhaltend, drehte er sich, um einen Blick hinter seinen Freund zu werfen. Zuerst konnte er außer den Umrissen der beiden toten Sicherheitsmänner auf dem Boden nicht viel erkennen. Dann, in der Friedhofsstille, die Elvis’ Aufforderung folgte, hörte er plötzlich etwas.
    Ein tiefes Rumpeln. Ein Geräusch aus der Erde, als seien hunderte Maulwürfe dabei, sich nach oben zu graben. Aus dem Augenwinkel gewahrte er eine Bewegung in der Nähe des toten Wachmanns hinter Elvis. Der Erdboden begann in Gestalt kleiner Erd- und Sandhaufen aufzubrechen, wobei Staub und kleine Steine in die Luft geschleudert wurden. Sanchez spürte, wie ein Erdbrocken auf seinem Schuh landete. Er kam aus dem Grab, das er und Elvis ausgehoben hatten. Er fuhr herum und beugte sich über das Loch, um nachzusehen, woher der Erdbrocken gekommen war. Das Rumpeln schien auf allen Seiten zu erklingen,aber die nächste Geräuschquelle befand sich eindeutig im Grab. Weitere Erdkrümel flogen heraus. Irgendetwas kam durch die Erde nach oben.
    »Was zur Hölle ist das?«, rief Angus ihnen zu. Er konnte das Geräusch, das von Sekunde zu Sekunde lauter wurde, deutlich hören.
    Immer noch ins Grab starrend, fixierte Sanchez die kleinen Steine und Erdbrocken, die herausgeschleudert wurden. Beim ungewissen Licht des Mondes war er sich nicht sicher, ob seine Augen ihm etwas vorgaukelten oder nicht. Dann bohrte sich etwas Bleiches von unten durch das Erdreich.
    Eine Hand.
    Eine alte, vermoderte Hand mit Dreck unter den kurzen, abgebrochenen Fingernägeln. Ihre Finger bewegten sich, suchten nach etwas, woran sie sich festhalten konnten. Es war eine Hand, die sich aus der Erde wühlte. Sanchez schaute wieder zu Angus, der die Pistole auf ihn richtete.
    »Es ist eine verdammte Hand!«, brüllte er.
    »Wie bitte?«
    Es hatte um einiges länger gedauert, als es hätte dauern sollen, doch Sanchez hatte endlich genau erkannt, was es war, wovor Elvis sie zu warnen versuchte. Etwas passierte tatsächlich, das war richtig. Noch etwas, das die verdammte Mystische Lady nicht vorhergesagt hatte, dachte er völlig zusammenhanglos.
    »O mein Gott! Hinter dir!«, brüllte er plötzlich. Er starrte auf den Erdboden hinter Angus, und er hatte tatsächlich etwas gesehen. Und das war mehr als nur eine Hand. Was Sanchez sah, war ein halb vermoderter Leichnam, der im Begriff war, sich aus dem Erdreich zu befreien. Die obere Körperhälfte befand sich bereits über der Erdoberfläche, und einer ihrer Arme war ausgestreckt und griff nach Angus’ linkem Oberschenkel. Das Gesicht war eine Masse aus zerfetztem und faulendem Fleisch. Der Körper war noch mit Kleiderresten umhüllt, die kaum mehr als die Hälfte des skelettierten Torsos verbargen. Die Kreaturbesaß noch Haare, wenn auch grau und voller Erde, Augen und Zähne, aber jedes Gramm Fett, das der Körper vielleicht einmal enthalten hatte, war verschwunden oder während seines unterirdischen Schlafs verbraucht worden. Seine schwarzen, fanatisch glühenden Augen signalisierten einen wahnsinnigen Hunger. Einen Hunger nach menschlichem Fleisch.
    Das war jedoch erst der Anfang. Als Angus endlich wach wurde und begriff, dass tatsächlich etwas im Gange war, und sich umwandte, um nachzusehen, eruptierten zwei weitere Erdhaufen rechts und links von ihm. Leiber stiegen aus flachen Gräbern in der Wüste. Leiber all der toten Menschen, die dort während der letzten einhundert Jahre beerdigt worden waren.
    Die wahre Back-From-The-Dead -Show, ein alljährlicher Leichenschmaus für die Untoten, fing gerade erst an. Und es sah so aus, als sollten Sanchez, Elvis und Invincible Angus die Vorspeise

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