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Das Buch Ohne Gnade: Roman

Das Buch Ohne Gnade: Roman

Titel: Das Buch Ohne Gnade: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymus , Michael Kubiak
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gab, als er herunterschaltete. Beide rannten zum Straßenrand, um ihren Retter zu begrüßen. Das Motorrad rollte bis zu ihnen und blieb stehen. Der Fahrer gab ein letztes Mal kurz Gas, dann schaltete er den Motor aus. In der plötzlich einsetzenden Stille trat er den Seitenständer nach unten, lehnte die Harley darauf und stieg ab. Sogar Elvis, der nicht gerade klein war, konnte erkennen, dass er ein Riese von einem Mann war. Er beachtete Sanchez und Elvis nicht, schlenderte an ihnen vorbei, zog eine .357 Dan Wesson PPC aus einem Schulterhalfter, zielte auf den mittleren der drei Zombies, die auf sie zukamen, und feuerte einen einzelnen Schuss mitten in sein Gesicht. Der Knall und der Anblick des auseinanderfliegenden Kopfs ihres Gefährten erschreckten die beiden anderen rechts und links neben ihm. Sie blieben stocksteif stehen und begannen allmählich zurückzuweichen und warteten, um zu sehen, ob der gewaltige Biker noch einmal auf sie schießen würde. Stattdessen wandte er seine Aufmerksamkeit dem riesigen Mutanten zu, der immer noch halb in der Erde steckte und jetzt nur noch einen Arm besaß. Er holte eine Handvoll Patronen aus einer Tasche seiner schwarzen Lederhose und lud in aller Ruhe seinen schwergewichtigen Revolver nach. Dann feuerte er einen Schuss in das Gesicht des Zombies und tötete ihn auf der Stelle. Den schlimmsten Feind bereits am Anfang eines Kampfs zu töten, hatte immer die gewünschte Wirkung. Die anderen wichen zurück und nahmen Kurs auf die beiden toten Wachmänner und auf Invincible Angus, der immer noch damit beschäftigt war, in der Dunkelheit neben dem frisch ausgehobenen, aber immer noch flachen Grab eine ganze Bande von Kreaturen abzuwehren. Pech gehabt , dachte Sanchez.
    Der Mann mit dem schweren Revolver wandte sich zu Elvis und Sanchez um.
    »Okay, verschwinden wir von hier«, sagte er. »Das Ganze kann nur noch schlimmer werden.« Er schien sich nicht die geringsten Sorgen wegen des Profikillers zu machen, der in einiger Entfernung um sein Leben kämpfte. Abgesehen von allem anderen trieben sich hier zu viele wiederauferstandene Zombies herum, als dass ein Mann mit einem einzigen Revolver an eine Rettungsaktion hätte denken können. Angus müsste schon alleine klarkommen.
    »Das walte Gott«, sagte Sanchez, blickte zum Himmel und murmelte ein stummes Dankgebet. Er war, ab und an, ein tiefreligiöser Mensch, allerdings nur zu Zeiten, zu denen es ihm passte. Mit anderen Worten, wenn er knietief in der Scheiße steckte.
    Zu seiner Überraschung ging der massige Biker zu Elvis hinüber, und die beiden grinsten einander an. Der King, der es geschafft hatte, das Klebeband abzureißen, mit dem seine Hände gefesselt gewesen waren, schüttelte dem anderen Mann die Hand.
    »Yo, Gabriel, Mann, wie läuft’s denn so?«, fragte Elvis lächelnd. Es war offensichtlich, dass die beiden alte Freunde waren.
    »Es könnte schlechter gehen. Was treibst du so?«
    »Nicht viel. Hier ist ziemlich tote Hose.«
    »Ja. Willst du mitfahren?«
    »Das kannst du wohl annehmen.«
    Gabriel schwang sich auf seinen großen Harley-Davidson-Chopper, klappte mit dem Fuß den Seitenständer hoch und ließ den Motor an. Elvis kletterte auf den langen Ledersitz hinter ihm. Gabriel blickte zu Sanchez, der im Stillen betete, dass auch ihm angeboten wurde mitzufahren, allerdings konnte er nicht erkennen, wie das gehen sollte.
    »Na komm, Fettarsch. Steig auf«, befahl Gabriel und gab Sanchez mit einer Geste zu verstehen, dass er sich auf die wenigen Zentimeter Vordersitz setzen sollte, die zwischen Gabriel und dem voluminösen Benzintank noch frei waren. Der Barbesitzer brauchte kein zweites Mal aufgefordert zu werden und schaffte es irgendwie, ein Bein über das Motorrad zu heben und sichauf den Vordersitz zu quetschen, wo Gabriels lange Arme an ihm vorbei den Lenker festhielten. Es war noch nicht einmal andeutungsweise gemütlich, aber verdammt viel besser, als mit einer Bande verfaulender, längst toter Freaks zurückgelassen zu werden.
    »Was zur Hölle sind diese merkwürdigen Wesen?«, fragte er und deutete mit einem Kopfnicken auf die Zombies in der Nähe des frischen Grabes, die sich immer noch bemühten, sich von Invincible Angus einen fetten Happen zu sichern.
    »Wenn ich mich nicht irre, dann sind das Ghuls oder vielleicht auch Zombies. Ich würde mir an deiner Stelle wegen ihnen keine Sorgen mehr machen – Invincible Angus wird sich schon gebührend um sie kümmern«, sagte Gabriel und ließ den Motor

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