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Das Buch ohne Namen - Anonymus: Buch ohne Namen - The Book With No Name

Titel: Das Buch ohne Namen - Anonymus: Buch ohne Namen - The Book With No Name Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymus
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war klug genug, um zu wissen, dass es in seinem besten Interesse lag, sich nicht mit der allseits bekannten Legende und Tötungsmaschine Rodeo Rex anzulegen.
    Nachdem die Bar vollkommen verlassen war und niemand mehr hinter der Theke bediente, holte sich Rex eine Flasche Whisky und eine Zigarre von hinter dem Tresen und setzte sich damit auf einen Hocker. Es war an der Zeit, über einen weiteren ganz normalen, durchschnittlichen Tag zu reflektieren.

Vierundvierzig
    Detective Miles Jensen steckte in mächtigen Schwierigkeiten, und er wusste es. Während er allmählich das Bewusstsein wiedererlangte, wurde er auch der heftigen, pochenden Schmerzen im Nacken gewahr. Sie gingen einher mit dem unangenehmen Gefühl, dass sein Nacken blutverschmiert war. Verschmiert mit getrocknetem Blut außerdem, was bedeutete, dass er eine ganze Weile bewusstlos gewesen sein musste.
    Er war außerstande nachzuprüfen, ob es tatsächlich Blut war, denn seine Hände waren mit Klebeband hinter seinem Rücken gebunden. Er hatte einen Knebel im Mund, der ebenfalls mit Klebeband um seinen Kopf herum gesichert war, was den pochenden Schmerz noch verschlimmerte. Er lag mit angezogenen Knien auf der Seite und schien aus irgendeinem Grund in der Dunkelheit hin und her geworfen zu werden. Dann dämmerte es ihm. Er lag im Kofferraum eines Wagens, und man brachte ihn irgendwohin. Er konnte nicht die Hand vor Augen sehen, und während ihm die Aussichtslosigkeit seiner Lage nach und nach bewusst wurde, fielen ihm die unzähligen Gangsterfilme ein, in welchen irgendeine unglückliche Seele in einen Kofferraum geworfen und zum Sterben weggefahren wurde. Der Gedanke an ein so unzeitiges und unangenehmes Ende potenzierte die ohnehin von der pochenden Wunde an seinem Hinterkopf und dem ständigen Umhergeworfenwerden im Kofferraum erzeugte Übelkeit.
    Der Auspuff des Wagens und die Reifen waren so laut, dass er keine Stimmen hören konnte, also hatte er keine Ahnung, wie viele Personen vorn im Wagen saßen. Er konnte sich an wenig erinnern außer an die hoch aufragende Gestalt auf dem Baum hinter ihm. Es war die Gestalt eines großen Mannes gewesen, doch sie hatte in der Dunkelheit eher ausgesehen wie ein dreidimensionaler Schatten. Bevor Miles eine Chance gehabt hatte zu reagieren, war der Mann vom Baum gesprungen und vor ihm gelandet. Doch dann … Moment mal, wie war das? Dann war er von hinten niedergeschlagen worden. Also musste ein zweiter Mann dort gewesen sein. Ja, das ergab Sinn. Er hatte dem ersten Mann, der aus dem Baum herabgesprungen war, zu keiner Zeit den Rücken zugewandt, also gab es gar keine andere Möglichkeit. Doch das würde sich alles schon sehr bald aufklären. Bis dahin musste er irgendwie versuchen, Somers zu erreichen. Sein Partner war Miles’ einzige Hoffnung. Er spürte, wie der Pager, den Somers ihm gegeben hatte, in seine Seite drückte – doch konnte er den Knopf des kleinen Geräts erreichen, um seinen Partner zu alarmieren? Und selbst wenn es ihm gelang – wie sollte er den Anruf beantworten, wenn Somers sich auf seinem Handy meldete?
    Ohne Zweifel musste er zunächst seine Hände von dem Klebeband befreien, mit dem sie hinter dem Rücken zusammengebunden waren. Er würde ziemlich leise zu Werke gehen müssen, während er dies tat. Wenn die Kerle, die ihn gefesselt und in den Kofferraum geworfen hatten, herausfanden, dass er das Bewusstsein wiedererlangt hatte, konnte es durchaus sein, dass sie ihm an Ort und Stelle den Garaus machten. Was Miles Jensen auf keinen Fall provozieren wollte.
    Man hatte ihm die Handgelenke bis zum Ansatz der Daumen mit Klebeband umwickelt und seine Fäuste auf diese Weise fest zusammengebunden. Es würde nicht einfach werden, sich davon zu befreien, doch es war definitiv machbar – abhängig davon, wie viel Zeit ihm blieb.
    Nach einer Zeitspanne, die ihm erschien wie vielleicht zehn Minuten, doch in Wirklichkeit wahrscheinlich viel kürzer war, gelang es Jensen, den linken Daumen ein wenig frei zu bekommen. Nicht genug, um sich ganz zu befreien, doch genug, um den Arm zu verdrehen und den Knopf des Pagers in der linken Tasche zu drücken.
    Gottverdammt, Somers , dachte er. Hoffentlich bist du wach .
    Die nächsten zehn Minuten verbrachte er mit dem Versuch, seine Hände ein klein wenig mehr zu befreien, doch ohne Erfolg. Der Wagen hatte mehrmals das Tempo verzögert, üblicherweise gefolgt von einer scharfen Kurve nach links oder rechts, die ihn jedes Mal ein wenig aus dem Gleichgewicht

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