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Das Buch ohne Staben - Anonymus: Buch ohne Staben - The Eye of the Moon

Titel: Das Buch ohne Staben - Anonymus: Buch ohne Staben - The Eye of the Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymus
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Tat irritierte ihn schon die Tatsache, jemandem mit so geringer Intelligenz gegenüberzusitzen. Mr. E war stolz auf seine eigene hohe Intelligenz. Er wollte sie nicht beflecken.
    Hinter Dante, auf der linken Seite, stand Robert Swann. Mr. E gab ihm mit der anderen Hand einen Wink. Swann drehte Dante Vittoris Kopf zu einem riesigen Flachbildschirm herum. Mr. E nahm eine Fernbedienung und richtete sie auf den Bildschirm.
    »Sehen Sie sich das hier an. Es sollte reichen, um Ihre Frage zu beantworten, die zweifellos lautet: ›Wie tief stecke ich in der Scheiße?‹«
    Dante verfolgte die gefilmte Sequenz der nachgestellten Ereignisse in der Tapioca Bar während und nach der Sonnenfinsternis. Der Schauspieler, der seine Rolle übernommen hatte, sah ihm in keiner Weise ähnlich, doch das Zusehen und Erinnern, während sich die Ereignisse auf dem Bildschirm entfalteten, lockte ein Lächeln auf Dantes Lippen, und er nickte anerkennend angesichts der Kunstfertigkeit des Darstellers im Umgang mit einer Kanone. Er war sehr überzeugend, als er Löcher in Jessica die Vampirkönigin schoss.
    »Ziemlich cool, wie?«, fragte Dante selbstgefällig grinsend, als der Film geendet hatte.
    »Das sehe ich ganz anders«, entgegnete Mr. E und schüttelte den Kopf. »Das bringt Sie auf den elektrischen Stuhl, mein Freund. Mehr als hundert Tote liegen in der Bar. Bis jetzt wurde noch niemand angeklagt, geschweige denn wegen der Morde verurteilt.«
    Dante ergriff die Gelegenheit, sich störrisch zu zeigen, mit beiden Händen. »Wenn Sie mich fragen, die sehen nicht aus wie Tote. Die sehen vielmehr aus wie Schaufensterpuppen. Ich schätze, es ist kein Verbrechen, eine Schaufensterpuppe zu erschießen, oder?«
    Mr. E seufzte frustriert. Er bemerkte überhaupt nicht, dass Dante ihn auf den Arm genommen hatte. »Es ist eine nachgestellte Szene, Sie Narr! Die Puppen sind nur zur Verdeutlichung dort. Wir hätten ja wohl kaum die echten Leichen nehmen können, oder?«
    »Eine davon sieht aus wie Kim Cattrall.«
    »Herrgott noch mal, ist dieser Kerl echt?«, rief Mr. E mit einem mitleidheischenden Blick zu Swann.
    »Er ist ein Schwanzlutscher«, sagte Swann, der direkt hinter Dante stand. »Ich schätze, er will auf den Stuhl. Dämliche Witze wie dieser sind ein Zeichen seiner Schuld, wenn Sie mich fragen. Ich schätze, er hat all die anderen Leute in dem Laden umgebracht, nicht nur die sterbende junge Frau. Ist sicher nicht schwierig, ihn für die anderen Morde gleich mit zu verurteilen.«
    Dante begriff, dass die Zeit für Witzeleien verstrichen war. »Hey, ich habe nicht alle umgebracht. Das war dieser dämliche Irre mit der Kapuze. Er muss zweihundert Schuss in weniger als zwei Minuten abgefeuert haben. Ich? Ich hab nur der durchgeknallten Vampirbraut auf dem Boden den Rest gegeben. Und man kann schließlich nicht jemanden ermorden, der schon tot ist. Und das sind Vampire, wie jeder weiß. Deswegen nennt man sie ja auch Untote.«
    Swann tätschelte Dante die Schulter.
    »Das mag sein, wie es will, Junge, aber es gibt keine Beweise, die zeigen, dass du nicht mehrere der anderen Opfer erledigt hast, oder? Und wir haben auch nicht die Möglichkeit ausschließen können, dass du ein Komplize von diesem Bourbon Kid bist.«
    »Schön«, sagte Dante, indem er Swanns Hand von seiner Schulter streifte und sich zu ihm umdrehte. »Ich schätze, das Video, das Sie gerade abgespielt haben, zeigt ziemlich deutlich, dass ich mit dem Kerzenleuchter und dem Professor auf der Toilette war. Wenn das alles ist, was Sie gegen mich in der Hand haben, dann verschwinde ich jetzt wieder, danke sehr.«
    Mr. E sah Swann an. Die beiden Männer wechselten einen raschen Blick, der Dante völlig entging. Es war ein Blick, der besagte: Hey, er ist definitiv unser Mann. Er hat Eier in der Hose .
    »Dante«, sagte Mr. E und lächelte Dante so freundlich an, wie ihm das möglich war. »Wie würde es Ihnen gefallen, für die Regierung zu arbeiten? Als Undercover-Agent auf einer geheimen Mission, die niemand außer Ihnen durchführen könnte?«
    Dante drehte sich von Swann zu Mr. E um. Er zögerte eine Sekunde, als würde er ernsthaft nachdenken.
    »Nein, danke«, sagte er dann. »Ich muss nach Hause.«
    »Sorry, mein Freund – Sie gehen nicht nach Hause. Jedenfalls für eine ganze Weile nicht. Es heißt entweder Gefängnis und anschließend elektrischer Stuhl oder eine Mission für die Regierung und anschließend ein vollständiges Pardon durch den

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