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Das Buch ohne Staben - Anonymus: Buch ohne Staben - The Eye of the Moon

Titel: Das Buch ohne Staben - Anonymus: Buch ohne Staben - The Eye of the Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymus
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Hand erneut auf Dantes Schulter und drückte zu, bis es sich ein klein wenig unbehaglich anfühlte.
    »Vielleicht ist dieser Typ hier am Ende doch gar nicht so dumm, wie wir immer dachten, eh?«, sagte er und hob die Augenbrauen.
    Mr. E nickte zustimmend. »Bringen Sie ihn weg, und fangen Sie gleich mit den Seruminjektionen an. Es kann nicht schaden, wenn er ein paar Tage Zeit hat, sich an die Wirkung zu gewöhnen, bevor wir ihn reinschicken.«

Achtzehn
    Das Telefon auf dem antiken Holzschreibtisch im Büro von Professor Bertram Cromwell läutete nur ein einziges Mal, bevor der Professor den Hörer von der Gabel riss. Er hatte den Anruf erwartet und konnte seine Ungeduld kaum im Zaum halten. Das Display auf dem Telefon zeigte, dass der Anruf vom Empfangsschalter kam, und da Cromwell über jedes noch so kleine Detail Bescheid wusste, das sich in seinem Museum ereignete, wusste er auch, dass Susan Fraser die Anruferin am anderen Ende der Verbindung war.
    »Hallo, Susan«, sagte er.
    »Hi, Mr. Cromwell. Hier ist ein Gentleman, der Sie zu sehen wünscht. Ein Mr. Solomon.«
    »Ausgezeichnet. Danke sehr, Susan. Ich habe Mr. Solomon bereits erwartet. Könnten Sie jemanden bitten, ihn runter zu mir in mein Büro zu bringen?«
    »Selbstverständlich, Sir. Ich schicke ihn gleich los.«
    »Nochmals danke, Susan. Auf Wiederhören.«
    Cromwell war seit sehr langer Zeit nicht mehr so aufgeregt gewesen wegen eines bevorstehenden Treffens. Der letzte überlebende Mönch von Hubal war allem Anschein nach auf dem Weg zu ihm in sein Büro. Erst am Tag zuvor hatte er einen unerwarteten Anruf von ebendiesem Mönch erhalten. Er hatte den Professor um einige Minuten seiner kostbaren Zeit gebeten. Cromwell hatte augenblicklich zugesagt. Es gab eine Menge Dinge, die er von diesem Mönch erfahren konnte, und ohne Zweifel verfügte er selbst ebenfalls über ein paar Informationsschnipsel, die er seinem Besucher überlassen konnte.
    Wenige Minuten später klopfte es an Cromwells Bürotür.
    »Herein!«, rief er voller Vorfreude auf das, was das Treffen bringen würde.
    Ein Wachmann öffnete und führte pflichtergeben einen leicht gebauten, jungen Mann herein, bevor er die Tür hinter ihm wieder schloss. Der Mönch blickte sich in Cromwells Büro um und bestaunte kurz die beiden bis unter die Decke reichenden Regalwände voller gebundener Bücher, dann konzentrierte er sich nach wenigen Sekunden ganz auf den Professor, der sich hinter seinem Schreibtisch aus seinem schwarzen Ledersessel erhoben hatte.
    »Mr. Solomon«, sagte er höflich. »Oder darf ich Sie Peto nennen? Bitte nehmen Sie doch Platz.« Er deutete auf einen der beiden kleineren schwarzen Besuchersessel vor dem Schreibtisch ihm gegenüber.
    Wie üblich trug Cromwell einen äußerst schicken und kostspieligen maßgeschneiderten Anzug, einen perfekt geschnittenen anthrazitfarbenen Dreiteiler mit einem makellos gebügelten weißen Hemd darunter sowie einer Seidenkrawatte in einem weichen Rot-Ton, die so zurückhaltend erschien, dass sie auch nur handgearbeitet und extrem kostspielig gewesen sein konnte. Er spähte über den Rand seiner Lesebrille hinweg zu dem Mönch, der nicht annähernd so vornehm gekleidet war.
    Peto trug eine schwarze Einsatzhose und einen ebenfalls schwarzen, hautengen Karate-Wickelkittel mit einem schmalen gelben Saum. Außerdem hatte er dichte schwarze Haare, auch wenn der größte Teil davon unter einer roten Bandana verborgen war, die er sich in Piratenart um den Kopf geschlungen hatte. Er bedankte sich für den angebotenen Platz, indem er sich leicht verneigte, dann kam er auf klappernden Sandalen zum Schreibtisch. Dort angekommen, blieb er gegenüber dem grauhaarigen Museumsdirektor stehen und ergriff endlich das Wort.
    »Ich danke Ihnen erneut für Ihre Zeit, Professor Cromwell. Ich weiß es sehr zu schätzen, Sir.«
    »Oh, ganz im Gegenteil«, erwiderte der Professor und streckte dem jungen Mönch über den Schreibtisch hinweg die Hand hin. »Das Vergnügen ist ganz auf meiner Seite. Es ist wirklich ganz wunderbar, Sie endlich zu treffen.«
    Peto ergriff Cromwells Hand, und die beiden Männer setzten sich. »Sie wissen, warum ich gekommen bin?«, fragte Peto.
    »Wenn ich raten sollte, würde ich sagen, dass es um die mumifizierten Überreste von Rameses Gaius geht.«
    »Verdammt richtig!« Der Mönch lächelte flüchtig. »Ich habe erfahren, dass die Mumie aus Ihrem Museum gestohlen wurde, und zwar im vergangenen Jahr etwa um die gleiche Zeit, in der der

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