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Das Buch ohne Staben - Anonymus: Buch ohne Staben - The Eye of the Moon

Titel: Das Buch ohne Staben - Anonymus: Buch ohne Staben - The Eye of the Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymus
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überhören. Die ganze Bar verstummte schlagartig. Dreißig Gäste warteten auf Dantes Antwort, und weil die Psychics gerade Pause machten, gab es nicht einmal Hintergrundlärm, der sie abgelenkt hätte.
    »Oh, richtig. Okay, meinetwegen«, sagte Dante. »Aber ich lasse das Abendessen ausfallen, denke ich.«
    »Du bist nicht hungrig, so spät am Abend?« Obedience war unübersehbar verblüfft.
    »Nein, ich hatte einen Chinesen, bevor ich hergekommen bin«, sagte Dante und rieb sich den Magen.
    »Aaah.« Obedience und Fritz nickten unisono. Sie hatten beide in der Vergangenheit an Magenverstimmung gelitten, nachdem sie sich an Chinesen gestärkt hatten. Sie waren wohlschmeckend, aber sie spielten dem Verdauungssystem schwer mit.
    »Wo sind die anderen Jungs alle?«, fragte Dante, indem er taktvoll das Thema zu wechseln versuchte.
    » WaSSs interesssier’n dich die ander’n !«, bellte Fritz. » Wir hab’n CLEAVAGE und Moossse bei unSSs heute abend !« Er zeigte auf zwei weibliche Vampire, die gerade von den Toiletten auf dem Weg zur Theke waren. Eine war eine ziemlich umwerfende Brünette mit gewaltigen Titten, die in einem winzigen weißen T-Shirt eng zusammengepresst wurden. Wenn ich raten müsste, würde ich sagen, das ist Cleavage , dachte Dante. Ihre Freundin war eine pummelige, unattraktive Blondine mit einer viel zu großen Nase und einem Auge, das viel größer war als das andere. Und das ist Moose , dachte er.
    Die beiden Vamps zogen eine Reihe bewundernder Blicke auf sich, als sie in ihren kurzen Röckchen zur Theke trotteten.
    »Hi, Fritz – ist das Dante?«, fragte Cleavage, als sie bei ihnen angekommen waren.
    » Ja, dasss issst der junge Bursche, den wir gessstern Abend kennen gelernt hab’n. Wir nehm’n ihn mit zum Bosss. Kommt ihr ?«
    »Sicher«, sagte Cleavage. Sie musterte Dante, als wäre er ein Stück Fleisch. »Hi, Dante. Ich bin Cleavage. Die Leute nennen mich so wegen meines fantastischen Dekolletees. Oder ist es dir vielleicht gar nicht aufgefallen?«
    Dante war so gut wie nichts anderes aufgefallen. Er starrte auf ihre Brüste, als hätten sie ihn hypnotisiert.
    »Was für prächtige Dosen«, sagte er laut anstatt nur im Geiste.
    »Wie bitte?«
    »Freut mich, dich kennen zu lernen.« Dante gab ihr die Hand und sah ihr zum ersten Mal in die Augen.
    Cleavage erwiderte sein Lächeln. Sie war daran gewöhnt, dass die Kerle die ganze Nacht zu ihren Titten redeten, und es bedeutete eine angenehme Überraschung für sie, dass dieser hier ihr tatsächlich in die Augen blickte. »Das ist meine Freundin Moose«, sagte sie und zeigte auf ihre hässliche Begleiterin.
    Dante schüttelte Moose die Hand, die ihn zuckersüß-klebrig anlächelte.
    »Die Leute nennen mich Moose, weil ich mir jede Menge von diesem Zeug in die Haare tue, damit sie so bleiben«, sagte sie, indem sie ihren gewaltigen, toupierten Bouffant tätschelte, der aussah, als würde er von Marine Vanish gehalten.
    »Hahaha! Ja, in der Tat!«, lachte Dante. Moose starrte ihn verunsichert an, und Dante wurde klar, dass er nicht hätte lachen dürfen. Sie hatte keinen Witz gemacht.
    »Was ist daran so lustig?«, fragte sie.
    »Großartig. Ich freue mich ja so, deine Bekanntschaft zu machen. Du hast eine großartige Frisur«, sagte er und schenkte ihr sein gewinnendstes Lächeln.
    »Oh, danke«, antwortete sie einfältig und strahlte zurück. Das Kompliment hatte den erwünschten Effekt und löschte den vorhergehenden Fauxpas komplett aus ihrem Gedächtnis.
    Im Verlauf all der Begrüßungen und Floskeln war Uncle Les, der ältere der beiden Türsteher, in den Laden gekommen und stand nun bei der Gruppe. An diesem Abend trug er Bluejeans und eine dazu passende ärmellose Denimjacke mit einem weißen T-Shirt, unter dem schwellende Muskeln und ein definierter Sixpack zum Vorschein kamen. Er hatte eine Rasur dringend nötig, doch niemand wagte es, eine Bemerkung in dieser Hinsicht fallen zu lassen.
    »Wenn ihr nicht bald was zu trinken bestellt, Leute, dann muss ich euch auffordern, aus unserem Laden zu verschwinden«, sagte er streng.
    »Wir wollten gerade gehen«, antwortete Obedience. »Wir gehen zu Vanitys Laden. Wenn Silence oder Déjà-Vu auftauchen, könntest du ihnen sagen, wo wir sind?«
    »Kann schon sein.«
    »Danke.« Obedience wandte sich an die anderen. »Kommt, lasst uns von hier verschwinden, bevor es hässlich wird.«
    »Dazu ist es schon ein wenig zu spät, meinst du nicht?«, sagte Uncle Les mit einem Blick auf Moose.

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