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Das Buch ohne Staben - Anonymus: Buch ohne Staben - The Eye of the Moon

Titel: Das Buch ohne Staben - Anonymus: Buch ohne Staben - The Eye of the Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymus
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versteckte, übernahm Igor das Fragen.
    »Wir suchen nach einem Patienten ohne Namen. Er wohnt hier. Wo können wir ihn finden?«
    »Ich fürchte, derartige Informationen darf ich nicht herausgeben«, erwiderte Devon. »Ich muss Sie bitten, zu gehen und morgen während der offiziellen Besuchszeiten wiederzukommen.«
    MC Pedro wollte ihn anspringen, doch Igors mächtiger, muskelbepackter Arm hielt ihn zurück.
    »Ach ja?«, fauchte Pedro. »Hey, ich würde vorschlagen, dass du verschwindest und morgen wiederkommst. Wie gefällt dir das?«
    Devon sah MC Pedro nachdenklich an. »Ist Ihr Freund vielleicht ein Patient von uns?«, fragte er Igor.
    »Sag uns nur, wo wir ihn finden können«, grollte Igor, das Gesicht zu einer wölfischen Fratze verzogen.
    Devon seufzte schwer. »Also schön«, sagte er. »Aber dann muss es sich wenigstens lohnen.« Er streckte eine Hand aus, die Handfläche nach oben. Igor kannte die Übung und zog ein Bündel Banknoten aus einer Innentasche. Er drückte Devon eine Zwanzig-Dollar-Note in die Hand – und dann, scheinbar aus dem Nichts, rammte er mit der anderen Hand ein Messer durch den Geldschein und Devons Hand. Die Klinge bohrte sich in das Holz der Tischplatte und nagelte die Hand fest, so dass Devon nur noch die Finger bewegen konnte.
    »Aaaaaargh! Scheiße !«
    »Ich schlage vor, du lässt dich nicht noch mal bitten«, schlug MC Pedro dem geschockten Rezeptionisten vor.
    »Aaaaaargh! Scheiße! Scheiße! Scheiße! Auaaaah!« Mit offenem Mund und weit aufgerissenen Augen starrte Devon auf das aus seiner Hand spritzende Blut. » Zimmer dreiundvierzig, zweite Etage! Scheiße ! «
    »Kann ich mein Messer wiederhaben?«, fragte Igor.
    »Jaaa!« Devon nickte hektisch. »Nehmen Sie es raus!«
    Igor kam Devons Bitte nach und zog die Klinge aus dem Holz und der Hand. Dann schnappte er sich die blutige, durchlöcherte Banknote, faltete sie zusammen und steckte sie in seine Hosentasche. »Danke.«
    Nachdem sie sich von Devon den Schlüssel zu Zimmer dreiundvierzig hatten geben lassen, traten Igor und MC Pedro durch eine weitere Glastür in einen langen, schmalen Gang, der zum Treppenhaus führte. Keine zwei Minuten später standen sie vor einer grauen Tür mit einem kleinen quadratischen Fenster auf Kopfhöhe und der Nummer 43 direkt darunter. Igor spähte durch das Fenster und sah ein einzelnes Bett, in dem ein schlafender Mann lag.
    »Das ist unser Typ«, sagte er. »Er schläft. Das wird ein Kinderspiel.«
    MC Pedro blickte ebenfalls durch das Fenster in das Zimmer. Dann schob er den Schlüssel ins Schloss und drehte ihn um. Es war definitiv der richtige Schlüssel, was bedeutete, dass es definitiv der richtige Typ war. MC Pedro drückte die Türklinke hinunter und sah Igor an.
    »Möchtest du zuerst, oder soll ich …?«

Achtundzwanzig
    Vanity, der Anführer des Clans, war kein Vampir, der gerne wartete, und so war seine Stimmung bereits ziemlich im Keller, als Dante und Obedience endlich im Pool-Saal eintrafen. Die Billardhalle lag im dritten Stock eines Nachtklubs mit dem passenden Namen The Swamp – Der Sumpf. Das Swamp war ein Drecksloch, das die Sorte von Abschaum anzog, die nicht einmal in der Tapioca Bar willkommen war. Das Gebäude war ein heruntergekommenes ehemaliges Parkhaus, dilettantisch zu einem entschieden geschmacklosen fünfstöckigen Klub umgebaut, der ebenso viele langschwänzige Nager anzog wie zahlende Kundschaft.
    Fritz, Moose und Cleavage waren gegen zehn Uhr eingetroffen, doch es dauerte noch zwei weitere Stunden, bevor Dante und Obedience auftauchten.
    Beide waren extrem betrunken und lärmten ungeniert. Doch das war nicht der Grund, warum ihr Auftauchen einen derartigen Tumult erzeugte. Sie waren die Treppe zum Pool-Saal hinaufgestiegen und auf dem Weg einer Anzahl Biker, Nutten, Drogendealer, Clowns und Depeche-Mode-Fans begegnet, und jeder einzelne von ihnen hatte zuerst Obedience und dann Dante angestarrt. Mit harten, bösen Blicken. Sie hatten etwas gesehen, das ihnen nicht gefiel. Und die Nachricht breitete sich blitzschnell aus, dass etwas nicht in Ordnung war.
    Vanity spielte mit Déjà-Vu und Fritz eine Partie Pool, als er die beiden lärmenden Trunkenbolde torkelnd durch die Tür kommen sah.
    »Ah«, sagte er missmutig. »Die Herrschaften sind endlich gekommen!« Er rammte sein Queue gegen die weiße Kugel, dass es krachte, und versenkte eine schwierige rote.
    Es gab nicht den geringsten Zweifel, warum er seinen Namen trug. Er war ein äußerst

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