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Das Buch Rubyn

Das Buch Rubyn

Titel: Das Buch Rubyn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Stephens
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dürfen sich erheben.«
    Der blauäugige Elf gab den Befehl, und die Elfen sprangen auf.
    Wilamena legte Michael die Hand auf die Schulter. »Und dies ist der furchtlose Ritter, der mich erlöst hat. Ihm verdanke ich mein Leben und meine Freiheit.«
    Der Elfenhauptmann verbeugte sich vor Michael. »Ihr habt uns die Sonne zurückgegeben. Dank Euch leben wir nicht länger in Dunkelheit, Sir …«
    »Hasi«, sagte die Elfenprinzessin.
    »Ähm«, sagte Michael, »eigentlich heiße ich …«
    »Ein Hoch auf Sir Hasi!«, rief der Hauptmann.
    »Ach, vergesst es einfach«, brummelte Michael.
    Aber er stand stramm, während vierzig Elfen den tapferen Sir Hasi hochleben ließen. Emma krähte begeistert und schadenfroh mit.
    Danach hoben etliche Elfensoldaten die Hände und baten um Erlaubnis, sprechen zu dürfen. Wilamena erteilte sie ihnen und ließ sich in der Folge von den Soldaten mit Komplimenten überhäufen.
    »Eure Augen strahlen wie Sterne. Sie funkeln wie der Andromeda-Nebel im Dunkel des Alls. Verglichen mit ihnen sind Diamanten nichts weiter als Kohlenstücke.«
    »Der Schwung Eures Kinns ist vollkommen und drückt sowohl Eure unerschütterliche Willensstärke als auch Eure unermessliche Gnade aus. Und Eure Grübchen sind anbetungswürdig!«
    »Ich habe eine Ode an die Linie Eures Fußes gedichtet: Oh göttlicher Fuß … «
    Irgendwann machte Gabriel dem ein Ende und fragte den Hauptmann, was er ihnen über Rourke und die Armee aus Monstern im Tal sagen konnte.
    Das hübsche Gesicht des Elfenhauptmanns verzog sich zu einer grimmigen Grimasse – sofern das möglich war.
    »Sehr wenig. Wir marschierten auf der anderen Seite des Flusses und haben nur einen fauligen Gestank wahrgenommen. Wer ist dieser Rourke? Und was will er?«
    »Er will diese beiden Kinder«, sagte Gabriel, »und das Buch, das Xanbertis bewachte.«
    Dann sprach Wilamena, und schlug einen königlichen Ton an, den Michael ihr gar nicht zugetraut hätte. »Sir Hasi hat mir das Leben gerettet, und nun haben wir die Gelegenheit, es ihm und seiner Schwester zu vergelten. Seien wir dankbar, dass uns dies vergönnt ist.«
    Der Elfenhauptmann verneigte sich. »Wir sind bereit, für Euch und Sir Hasi unser Leben zu geben.«
    Gabriel fragte, ob sie mit Verstärkung rechnen konnten.
    Der Hauptmann schüttelte den Kopf. »Wir haben nicht mit Krieg gerechnet, sondern sind lediglich eine Abordnung, um die Prinzessin nach Hause zu geleiten. Unser ganzes Volk ist mit den Vorbereitungen für die Heimkehr Ihrer Königlichen Hoheit beschäftigt. Selbst wenn wir ein Signalfeuer entzündeten, würde es vermutlich nicht gesehen werden.«
    »Tut es trotzdem«, sagte Gabriel. »Die Hoffnung, Hilfe zu erhalten, ist immerhin besser als nichts. Und wir haben jede Unterstützung nötig, die wir bekommen können.«
    Michael und Emma wurden beauftragt, die Wasservorräte der Festung zu erkunden. Sie fanden vier große Fässer mit Wasser, wobei in einem davon ein Haufen Schlamm und Blätterreste schwammen.
    Als er und Emma zurückkamen, um im Hof Bericht zu erstatten, waren die Vorbereitungen für die Verteidigung in vollem Gange. Elfensoldaten besserten die Lücken in der Wehrmauer aus. Andere Elfen spitzten mit langen Messern ihre Pfeile und stellten dicke Pfeilbündel entlang der Mauer auf. Eine weitere Gruppe verstärkte das Haupttor der Festung mit dicken Holzbalken. In der Schmiede war ein Feuer entzündet worden und ein Elf hämmerte klingend auf einem Amboss. Es war nicht weiter überraschend, dass die Elfen bei der Arbeit sangen. Michael konnte die Worte verstehen und der Inhalt des Liedes gefiel ihm nicht besonders.

    »Oh, was für ein Tag für einen Kampf;
    es mag unser letzter sein!
    Die Armee der Monster rückt näher,
    tra-la-la-la-la-la.
    Wir kämpfen für unsere Prinzessin
    und ihren tapferen, liebsten Hasi …
    »Ich habe es selbst geschrieben«, sagte Wilamena und hüpfte leichtfüßig auf sie zu. »Als mir nichts mehr einfiel, schrieb ich einfach tra-la-la . Es gibt eine ganze Strophe über deine Nase und wie großzügig ich doch bin, weil ich mich nicht daran störe.«
    »Na toll«, sagte Michael.
    »Warum sind sie denn anders gekleidet als die Elfen, die wir letzte Nacht sahen?«, fragte Emma.
    »Ach, was bist du lustig! Du kannst doch nicht erwarten, dass wir uns jeden Tag gleich anziehen! Wir sind doch keine Zwerge!«
    »Hör mal …«, setzte Michael an, dessen Geduld jetzt am Ende war.
    Aber in diesem Moment ertönte ein tiefes Rumpeln und die Erde

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