Das Büro
setzte sich hin.
„Ich hatte den Eindruck.“
„Ich verstehe nicht, was das miteinander zu tun hat“, sagte Hendrik verstört. „Ihr seid doch auch verheiratet?“
Weil Maarten der Zusammenhang nicht deutlich war, lachte er nur.
„Ich hätte dir die Karte natürlich auch im Büro geben können, aber ich dachte: Ach, komm, ich bring sie eben vorbei.“
„Sehr gut“, fand Maarten.
„Und es war ein schöner Abend, also konnte ich auch gleich noch einen kleinen Spaziergang machen.“
„Natürlich.“
„Und so viele Leute kenne ich nun auch wieder nicht, also konnte ich die Karte gut eben vorbeibringen!“
„Was haben deine Eltern dazu gesagt?“, fragte Maarten. „Oder wissen die es noch nicht?“
„Meine Eltern!“ Er richtete sich auf. „Meine Mutter meint, dass es gut für mich ist. Schön! Und mein Vater hat sich dazu nicht geäußert, aber für ihn ist es wohl auch in Ordnung.“
„Möchtest du vielleicht ein Stück Rosinenbrot dazu?“, fragte Nicolien, als sie aus der Küche kam.
„Da sage ich nicht nein!“
„Habt ihr schon eine Wohnung?“, fragte Maarten.
„Ja, wir können eine Etage in der Oranje Nassaulaan mieten. Zur Untermiete natürlich!“
„Na bitte.“
„Ist das etwa nicht in Ordnung?“, fragte Hendrik und sah ihn misstrauisch an.
„Schick!“
„Aber du findest es nicht in Ordnung!“
„Warum sollte das nicht in Ordnung sein?“
„Na, dann ist es ja gut. Nicht jeder muss es ja so machen wie ihr?“
„Nein, natürlich nicht.“ Er spürte in Hendriks Verhalten einen aggressiven Unterton, und weil er nicht wusste, worauf sich dieser gründete, war er auf der Hut. „Wir sind auch verheiratet“, fügte er hinzu, in der Annahme, dass dort irgendwo das Problem steckte.
„Daran habe ich auch gedacht.“
„Hier ist es“, sagte Nicolien und stellte eine Schale mit Rosinenbrot auf den kleinen Tisch, der zwischen ihnen stand. „Ihr bedient euch doch selbst?“
„Lecker, Nicolien.“ Er streckte seinen Arm aus und nahm ein Stück. „Darauf hatte ich gerade richtig Appetit.“
„Möchtest du ein Glas Cognac dazu?“, fragte Maarten, halb neckend und halb in dem Versuch, seinen Fehler wieder gutzumachen.
„Und ich möchte auch gern ein Glas Cognac dazu“, sagte Hendrik.
*
„Habt ihr auch eine Karte von Hendrik bekommen?“, fragte Beerta. Er stand an seinem Schreibtisch, die Hochzeitsanzeige in der Hand.
„Ja“, sagte Maarten.
„Geht ihr hin?“
„Nein. Wir sind dann im Urlaub, und außerdem hassen wir solche Feierlichkeiten. Wenn es wenigstens Slofstra wäre.“
Beerta hörte nicht zu. „Mir passt es überhaupt nicht. An diesem Nachmittag habe ich die Sitzung der Gesellschaft, und da kann ich eigentlich nicht fehlen.“
„Ich glaube nicht, dass er dem viel Bedeutung beimisst.“
„Warum muss er denn auch ausgerechnet am Freitag heiraten“, sagte Beerta verstimmt. „Es hätte doch auch ein anderer Tag sein können!“
„Ist diese Sitzung denn so wichtig?“
„Alle Sitzungen sind wichtig. Man trifft interessante Leute, und außerdem haben sie auf den Sitzungen der Gesellschaft immer diese leckeren Kekse.“
„Dann können Sie nicht zu ihrer Hochzeit kommen.“
„Nein, und das ist mir sehr unangenehm.“ Er wollte sich abwenden, um sich an seinen Schreibtisch zu setzen, als sich die Tür öffnete. Hendrik betrat den Raum. Beerta drehte sich wieder um. „Ich habe gerade deine Karte erhalten“, sagte er und sah ihm in die Augen. „Ich sehe, dass ihr nur standesamtlich heiratet?“
„Ja, Herr Beerta.“ Er blieb stehen und nahm Haltung an.
„Das sagt mir nichts, so ein Standesbeamter! Das bleibt doch eine Formalität!“
„In der Tat, Herr Beerta. So ist es auch beabsichtigt.“
„Eine Ehe muss vor Gott geschlossen werden, sonst ist es keine Ehe.“
„Das sagt mein Vater auch, Herr Beerta.“
Beerta nickte. „Deshalb möchte ich auch nicht kommen, wenn du nichts dagegen hast.“ Er sah Hendrik unbewegt an.
„Warum sollte ich etwas dagegen haben?“
„Weil dir natürlich etwas daran liegt, dass die Leute daran Anteil nehmen.“
„Daran liegt mir nichts. Ich glaube, dass ich selbst auch nicht hingehen würde.“
„Warum haben Sie nicht einfach gesagt, dass Sie zu einer Sitzung müssen?“, fragte Maarten, als Hendrik den Raum verlassen hatte.
Beerta sah ihn verwundert an. „Das braucht Hendrik doch nicht zu wissen! Das wäre nicht nett gewesen.“ Er wartete einen Moment. „Und ich zähle darauf, dass dies sub
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