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Das Büro

Das Büro

Titel: Das Büro Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.J. Voskuil
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mit Meierink zurück. „Ich habe noch mal darüber nachgedacht“, sagte er, nachdem er die Tür wieder geschlossen hatte, „und ich frage mich, ob es nicht nett wäre, wenn Frau Balk Blumen vom Büro bekommen würde. Darf ich Sie damit betrauen?“
    „Das will ich wohl machen“, sagte Meierink träge. „Wie viel soll ich dafür ausgeben?“
    „Was schlagen Sie vor?“
    Meierink dachte nach. „Sieben Gulden fünfzig?“
    „Ausgezeichnet! Sieben Gulden fünfzig! Bitten Sie de Bruin, Ihnen das Geld aus der Kaffeekasse zu geben.“ Er wollte sich wieder an seine Arbeit machen, da fiel ihm noch etwas ein. „Aber denken Sie daran, dass Sie sie erst schicken, wenn das Kind auch wirklich da ist. Sonst bringt es Unglück.“
    „Ja, Herr Beerta“, sagte Meierink ergeben.
    Kurz darauf ging die Tür erneut auf. De Bruin. „Herr Beerta, Meierink fragt, ob er für das Kind von Balk sieben Gulden fünfzig aus der Kaffeekasse haben kann. Ist das in Ordnung?“
    Beerta drehte sich um und sah ihn an. „Ja, das ist in Ordnung.“
    „Ich frag auch bloß, denn das kann natürlich jeder sagen, und dann ist die Kaffeekasse im Handumdrehen leer.“
    „Nein, es ist in Ordnung.“
    „Weil ich davon nix wusste.“

„Aber das Kind ist ja auch noch nicht da. Es wird heute erst geboren. Und darum habe ich Meierink die Erlaubnis gegeben, dich um sieben Gulden fünfzig zu bitten, bevor es so weit ist. Verstehst du?“
    Es schien so, als ob de Bruin es nur zur Hälfte verstand, aber er wagte nicht, sich noch länger zu widersetzen.
    „Alles muss ich selbst machen“, seufzte Beerta, als de Bruin verschwunden war und er sich wieder an die Arbeit machen konnte. „Nichts kann ich einem anderen überlassen.“
    Maarten vermutete, dass das auch gegen ihn gerichtet war, doch es traf ihn nicht. Er reagierte nicht darauf.
    Zehn Minuten später wurde die Tür erneut geöffnet. „Sag mal, Anton!“ – Fräulein Haan – „Gehst du morgen zum Vortrag von Goedkoop?“
    Beerta hörte auf zu tippen und hob seinen Kopf, ohne sich umzusehen. „Ich würde da gern hingegehen, aber ich habe morgen Nachmittag eine Sitzung, bei der ich unmöglich fehlen kann.“
    „Zu seinen Vorträgen kommen immer so interessante Leute! Und was er zu erzählen hat, ist auch immer
sehr
interessant!“ Sie stand dicht bei Maarten, aber nicht so nahe, dass er sie sehen konnte. Als er sich zu ihr umdrehte, zuckte es nervös in ihrem Gesicht.
    Beerta wandte sich jetzt doch um. „Ich bedauere es außerordentlich, dass ich nicht kann, aber es geht wirklich nicht.“
    „In unserem Fach kann man so ein außergewöhnliches Ereignis doch eigentlich nicht versäumen.“
    „Ja, Dé, du hast Recht. Ich finde es deshalb auch sehr schade, aber ich kann wirklich nicht. Geh du nur. Ich höre gerade von Meierink, dass Balk auch kommt, dann werdet ihr euch wohl sehen.“ Als sie den Raum verließ, wollte er weitertippen, doch er besann sich und folgte ihr. Kurz darauf kam er mit Wiegel zurück. „Setzen Sie sich“, sagte er.
    Wiegel zog einen Stuhl zu sich heran und setzte sich ihm gegenüber, an die Ecke seines Schreibtisches.
    „Wie hat Ihnen der Urlaub gefallen?“
    „Sehr gut.“
    „Das freut mich. Und wie steht es mit der Bibliographie?“
    „Ausgezeichnet. Vielen Dank.“
    Beerta stockte, während er die Schlussfolgerung aus dieser Bemerkung zog. „Ich kann der Kommission also sagen, dass sie ihr in Kürze entgegensehen kann?“
    „Das habe ich nicht gesagt.“
    „Aber Sie wollen mir doch wohl nicht sagen, dass ich sie noch länger hinhalten muss?“
    „Ich kann mir vorstellen, dass es insbesondere für Herrn Vis eine traumatische Erfahrung sein muss“, sagte Wiegel mit einem verschmitzten Lächeln.
    Beerta ignorierte die Bemerkung. „Denn das tue ich jetzt schon seit sieben Jahren.“
    „Sie sind derjenige, der das Datum genannt hat. Nicht ich.“
    „Aber das Datum ist längst verstrichen.“
    „Stimmt, aber das liegt nicht an mir.“
    Beerta schwieg und sah ihn an. „Wie lange glauben Sie denn, werden Sie noch brauchen?“
    „Das kann ich unmöglich sagen. Ich gebe mein Bestes. Das können Sie der Kommission versichern.“
    „Ihnen ist klar, dass Sie mich damit in große Schwierigkeiten bringen?“
    „Das tut mir dann leid, aber es war nicht meine Absicht.“
    Beerta schwieg erneut. „Gut. Ich habe es zur Kenntnis genommen. Sie können jetzt wieder an die Arbeit gehen.“
    „Der Herr Wiegel ist kein einfacher Mensch“, sagte er, sobald dieser den

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