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Das Büro

Das Büro

Titel: Das Büro Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.J. Voskuil
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einen Jungen geschickt?“, fragte Maarten ironisch.
    Nicolien war aufgestanden. „Möchtest du vielleicht eine Tasse Kaffee?“
    Frans wandte seinen Blick von Maarten ab und sah sie an. „Ja, gern“, sagte er zögernd. „Aber ihr habt sicher schon Kaffee getrunken?“
    „Das ist schon eine ganze Weile her.“ Sie ging in die Küche.
    „Und warum hast du van der Meer einen Jungen geschickt?“, wiederholte Maarten.
    Frans sah ihn rasch an. „Das ist eher eine private Aufmerksamkeit“, murmelte er und senkte den Blick.
    Sie schwiegen. Aus der Küche drang das Geräusch des Kaffeemahlens zu ihnen. Die Katze miaute. „Ja, du kriegst auch was“, sagte Nicolien. „Warte nur.“
    „Ich dachte eigentlich, dass ihr vielleicht böse auf mich wärt“, sagte Frans. Er sah Maarten rasch an.
    „Warum?“, fragte Maarten erstaunt.
    „Ja, das weiß ich eigentlich nicht“, sagte Frans verwirrt. „Es ist sicher Unsinn.“
    „Ja, es ist Unsinn.“
    Frans sah ihn an. „Hast du das denn nie, dass du denkst, dass die Menschen böse auf dich wären?“
    Maarten zögerte kurz. „Ja, das habe ich auch.“
    „Das dachte ich mir.“
    „Aber ich habe Grund dazu“, sagte Maarten mit einem gemeinen Lachen.
    Frans lachte unsicher. „Ich vielleicht auch.“
    Maarten schwieg. Er versuchte, sich zu erinnern, was während ihrer letzten Begegnung vorgefallen war, doch ihm fiel nichts ein, was Anstoß hätte erregen können.
    Nicolien betrat den Raum.
    „Frans dachte, dass wir böse auf ihn sind“, sagte Maarten.
    „Böse?“ Sie blickte Frans verwundert an und sah danach zu Maarten. „Siehst du, wir hätten doch eine Karte zurückschicken müssen. Ich habe es noch gesagt.“
    „War es das?“, fragte Maarten Frans.
    Frans wurde rot. „Ja, das natürlich auch.“
    „Aber wir schicken nie Karten. Und bloß eine Karte zurückzuschicken, weil man eine bekommen hat, finde ich nicht so nett.“
    „Nein, natürlich nicht“, sagte Frans rasch.
    „Aber wir hätten es doch tun müssen“, fand Nicolien.
    Maarten lachte. „Tut mir leid“, sagte er zu Frans. „Willst du noch eine haben? Ich schicke dir einfach eine.“
    Frans lachte verlegen. „Ja, ich bin schon ein ziemlicher Tyrann, was?“
    Nicolien nahm ein Schälchen aus dem Schrank und legte die Kirschpralinen hinein.
    „Ich bin auch noch bei van der Meer gewesen“, erzählte Frans.
    „Und was hat er gesagt?“, fragte Maarten.
    „Er sagt jetzt, dass ich gesund bin und mir nie etwas gefehlt hat, dass ich mir das nur eingebildet habe.“ Er lachte entschuldigend.
    Maarten nickte.
    „Aber als ich überzeugt war, dass ich gesund bin, wollten sie mich nicht gehen lassen.“
    Nicolien kam mit dem Kaffee herein. Sie stellte ihnen die Tassen hin und setzte sich. Jonas kam hinter ihr her und sprang auf ihren Schoß. Sie langte über ihn hinweg zu dem Schälchen mit den Pralinen und hielt sie ihnen hin. „Wollt ihr eine Praline?“
    Sie waren eine Weile damit beschäftigt, das Papier von den Pralinen zu entfernen. „Lecker“, sagte Maarten noch einmal, mit vollem Mund.
    „Ja, die sind lecker, nicht wahr?“, sagte Frans.
    „Frans war bei van der Meer“, erzählte Maarten. „Er ist nie krank gewesen.“
    „Ach, wirklich?“, sagte sie überrascht.
    Frans sah sie erschrocken an. „Oh, du findest es also schon?“
    Sie lachte. „Nein, das tue ich nicht.“
    Es schien ihn nur teilweise zu beruhigen.
    „Bist du bei ihm zu Hause gewesen?“, fragte Maarten.
    „Nein, in der Valeriusklinik. Aber er war doch so feinfühlig, mir den Hintereingang zu empfehlen.“ Er lachte. „Dabei habe ich mir natürlich wieder allerhand schmutzige Dinge vorgestellt.“
    „Natürlich“, sagte Maarten, obgleich er es nicht natürlich fand.
    „Ja, jeder Mensch hat so seine geheimen Gedanken.“
    „Und dann denkt er, dass der andere böse ist“, stellte Maarten fest.
    Frans errötete. „Ja, so ungefähr.“ Er zögerte. „Sagen wir einfach, dass es die Erbsünde ist.“ Er blickte rasch zu Nicolien.
    „Eigentlich ein komisches Wort:
böse
“, sagte Maarten nachdenklich. „B-ö-s-e“, er sprach das Wort langsam aus. „Merkwürdig.“
    „Ja“, sagte Frans. „Als ich wegging, sagte van der Meer: ‚Auf Wiedersehen‘. Ich hätte natürlich auch ‚Auf Wiedersehen‘ sagen müssen, aber im selben Moment überblickt man dann den ganzen fürchterlichen Bedeutungsumfang eines solchen Wortes.“
    „Ja“, stimmte Maarten zu, „ein Arzt sollte das nicht sagen.“ Er lachte. „Hau

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