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Das Büro

Das Büro

Titel: Das Büro Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.J. Voskuil
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könnte vielleicht noch eine Stelle dazubekommen.“ Er dachte nach. „Glaubst du, dass dir so etwas liegen würde?“ Er sah ihn an.
    „Natürlich liegt ihm das“, sagte Heidi entrüstet. „Es ist doch nett hier!“
    „Ich würde es schon interessant finden“, sagte Ad begierig.
    „Was findest du denn interessant?“, fragte Maarten erstaunt.
    „Na ja, zum Beispiel die Arbeit am Wörterbuch.“
    „Und hier ist es doch auch ruhig“, sagte Heidi. „Man wird wenigstens nicht angetrieben.“
    „Nein, angetrieben wird man nicht.“
    „Oder muss ich dann auch publizieren?“, fragte Ad. „Denn das würde mir, glaube ich, nicht so liegen.“
    „Soweit es mich betrifft, brauchst du nicht zu publizieren.“
    „Na, dann nimmst du es doch sicher an?“, sagte Heidi.
    „Jetzt warte mal“, sagte Ad. „Ich muss doch erst noch zu Ende studieren.“
    „Wann bist du mit dem Studium fertig?“, fragte Maarten.
    „Nächsten Sommer“, sagte Heidi. „Nicht wahr, Ad?“
    „Vermutlich nächsten Sommer“, sagte Ad vorsichtig.
    „Nun, denk noch mal drüber nach und lass es mich dann wissen.“ Er stand auf und ging zurück in sein Zimmer. Beerta war nicht da. Er machte seine Tasche auf, holte sein Rosinenbrot heraus, ging damit zu Beertas Telefon, legte den Hörer neben den Apparat und wählte seine Privatnummer. Während er darauf wartete, dass der Hörer am anderen Ende der Leitung abgenommen wurde, führte er in Gedanken das Rosinenbrot an sein Ohr und lauschte.
    „Frau Koning“, sagte eine Stimme, sehr viel weiter entfernt als sonst.
    Er erschrak und blickte bestürzt auf den Hörer, der neben dem Apparat auf dem Schreibtisch lag.
    „Hier Frau Koning“, wiederholte sie ungeduldig.
    Er legte das Rosinenbrot weg und griff hastig zum Hörer. „Ja, ich bin’s“, sagte er.
    *
    „Morgen“, sagte Balk. Er ging auf Beerta zu und legte Maartens Manuskript neben ihn auf den Schreibtisch. „Es ist ein guter Artikel.“
    „Du hast also keine Kommentare?“, fragte Beerta unsicher und sah an ihm hoch.
    „Ich wüsste nicht, was da zu kommentieren wäre. Ich würde es aufjeden Fall veröffentlichen.“ Er wandte sich abrupt ab und ging zur Tür zurück.
    Beerta drehte sich um und sah Maarten über seine Brille hinweg an. „Du hast es gehört. Balk findet den Artikel gut. Das ist einen Glückwunsch wert.“
    Balk zog die Tür hinter sich zu.
    Maarten kochte plötzlich vor Wut. „Wenn Balk es nicht gut gefunden hätte, wäre das heute hier mein letzter Tag gewesen!“, sagte er mit unterdrückter Wut.
    Beerta erschrak. Er legte seine Brille hin und stand auf. „Warum nimmst du die Dinge bloß immer so schwer, mein Junge?“
    „Manche Dinge nehme ich eben schwer“, sagte Maarten böse. „Ich finde, dass Sie es selbst hätten beurteilen müssen und nicht Balk.“
    „Aber wenn ich es nun einmal nicht beurteilen kann, weil ich zu dumm bin“, sagte Beerta klagend.
    „Das ist Unsinn. Sie sind nicht zu dumm. Sie haben bloß Angst vor der Verantwortung. Und das nehme ich Ihnen übel.“
    „Dann nimm es mir eben übel“, sagte Beerta gekränkt. „Als ob ich nicht schon genug am Hals hätte, jetzt auch wieder mit Frau Haan.“
    „Das hat damit nichts zu tun“, sagte Maarten mürrisch. Im selben Moment bedachte er, dass es sehr wohl etwas damit zu tun hatte, doch er beließ es dabei.
    „Aber an mir bleibt es hängen.“ Beerta setzte sich wieder hin. „An mir bleibt es hängen“, wiederholte er, mehr zu sich selbst.
    Maarten reagierte nicht. Er wandte sich wieder seiner Arbeit zu. Er hörte Beerta rascheln, aufstehen, seine Schreibmaschine auf den Schreibtisch heben, Papier einspannen und tippen, zunächst langsam, allmählich schneller. Die Vertrautheit dieser Geräusche ließ seinen Zorn verebben, und er begann sogar, so etwas wie Sympathie für Balks Auftreten zu empfinden. Jetzt, wo er darüber nachdachte, war er sich fast sicher, dass Balk keine Lust auf die Rolle hatte, die ihm aufgedrängt worden war, und er spürte in seinem Verhalten, zu Recht oder zu Unrecht, Solidarität. Von Dé Haan hätte er so etwas nicht erwarten können.
    Es klopfte leise an der Tür, die gleich darauf vorsichtig geöffnetwurde. Bart Asjes trat ein. „Tag, Herr Beerta. Tag, Herr Koning. Ich hoffe, ich störe nicht?“
    „Nein, du störst nicht“, sagte Beerta, ohne aufzusehen. Er tippte den Satz zu Ende, legte die Brille weg und ruckte ein paar Mal mit seinem Stuhl, bis dieser quer zum Schreibtisch stand und er Asjes

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