Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Büro

Das Büro

Titel: Das Büro Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.J. Voskuil
Vom Netzwerk:
dem Fahrrad zum Büro komme, fahre ich auch immer durch den Vondelpark“, sagte Frau Moederman, „denn ich muss einfach jeden Tage ein bisschen Grün sehen. Können Sie sich das vorstellen?“
    „Ich kann mir das sehr gut vorstellen“, sagte Bart. „Manchmal braucht der Mensch so etwas.“
    „Ach wie nett, dass Sie das auch finden“, sagte Frau Moederman.
    Sie gingen weiter und blieben zögernd stehen. Vom Achterdeck ertönte lautes Lachen und Geschrei. Sie konnten Leute in einem Halbkreis stehen sehen, in dem jemand hin und her lief. Meierink und seine Frau drängten sich durch und kamen auf sie zu.
    „Jetzt haben sie auch noch angefangen, Blindekuh zu spielen“, sagte Meierink mit schleppender Stimme zu Maarten. „Die Männer müssen die Frauen fangen.“
    „Dafür sind wir nun wirklich zu alt“, sagte seine Frau. Es war eine große Frau, noch etwas größer als Meierink, mit einem blassen, säuerlichen Gesicht.
    Es schien, als bemerke Meierink erst jetzt, dass sie bei ihm war.
    „Das ist meine Frau“, sagte er mit einer trägen Handbewegung.
    „Frau Meierink“, sagte sie und gab ihnen die Hand.
    „Und das ist meine Frau“, sagte Maarten. Er lächelte.
    „Nicolien Koning“, sagte Nicolien.
    „Weißt du eigentlich, wo wir sonst noch hinfahren?“, fragte Maarten Meierink.
    „Ich glaube, zu den Deltawerken“, sagte Meierink.
    „Ja, und weiter?“
    „Das Wetter ist zum Glück gut“, sagte Frau Meierink zu Nicolien, „denn was wäre, wenn es geregnet hätte?“
    „Ich glaube, dass wir einfach nur eine Runde fahren“, sagte Meierink.
    Nicolien lachte.
    „Ich dachte, dass wir auch noch zum Delta-Institut fahren würden“, sagte Maarten.
    „Ja, aber nur, weil wir es dann abrechnen können“, sagte Meierink. „Das ist doch auch der Grund, weshalb man uns mitgenommen hat. Wir können mehr abrechnen als das Verwaltungspersonal des Hauptbüros.“
    Maarten dachte daran, dass Meierink bis vor kurzem auch zu diesem Verwaltungspersonal gehört hatte. Er lächelte.
    „Wie die Mädchen die Männer aufstacheln“, sagte Fräulein Bavelaar entsetzt zu Maarten und Meierink. Sie hatte sich zu ihnen gesellt und war bei ihnen stehengeblieben.
    „Haben Sie Kinder?“, fragte Frau Meierink.
    „So etwas tut man doch nicht?“, sagte Fräulein Bavelaar. „Oder?“
    „Nein“, sagte Nicolien zu Frau Meierink.
    „Wer ist es denn?“, fragte Maarten.
    „Wir auch nicht“, sagte Frau Meierink.
    „Die Typistinnen vom Hauptbüro und ein Mädchen aus der Bibliothek. Und Lotje natürlich“, sagte Fräulein Bavelaar.
    „Aber es liegt an ihm“, sagte Frau Meierink mit einer Kopfbewegung. „Das haben wir untersuchen lassen.“ Sie sagte es murmelnd, doch nicht so leise, dass Maarten es nicht auch verstehen konnte. Meierink sah abwesend zum Achterdeck.
    „Das ist Fräulein Bavelaar“, sagte Maarten zu Nicolien.
    „Jantje Bavelaar“, sagte sie und gab Nicolien die Hand. „Angenehm, Ihre Bekanntschaft zu machen.“
    Slofstra kam auf sie zu. „Ist hier noch jemand, der durch mein Fernglas sehen will?“, rief er von weitem. „Fräulein Bavelaar?“
    „Nein, im Moment nicht, Herr Slofstra“, antwortete sie. „Gleich wieder.“
    „Wenn wir an Dordrecht vorbeifahren, dann gerne“, sagte Maarten.
    „Gut“, sagte Slofstra. „Herrn Meierink brauche ich nicht erst zu fragen“, fügte er hinzu, mehr zu sich selbst, „denn der sagt doch immer nein.“ Er ging weiter zum Vorderdeck, wo die drei Herren sich noch immer unterhielten. „Herr Balk!“, rief er. „Möchten Sie vielleicht durch mein Fernglas sehen?“
    „Haben Sie schon gehört, dass Herr de Gruiter sich bei der Bibliothek beworben hat?“, fragte Fräulein Bavelaar Maarten.
    „Nein“, sagte Maarten.
    „Er hätte gern bei Ihnen angefangen, nicht wahr?“
    „Ja.“
    „Aber das wollten Sie nicht.“
    „Nein.“
    „Ich glaube, dass ihn das arg gekränkt hat.“
    „Ja“, sagte Maarten vage, „das kann ich mir vorstellen.“
    „Schlimm.“
    „De Gruiter geht es nur um seine eigenen Interessen“, erklärte Maarten.
    „Ja, trotzdem finde ich es traurig.“
    Maarten reagierte nicht darauf.
    „Sie nicht?“
    „Nein“, sagte Maarten. „Ich finde es nicht traurig.“
    Vom Achterdeck drang lautes Geschrei und Gekreische zu ihnen herüber. „Nein! Ho!“, übertönte Rentjes Stimme den Lärm. „Nein, so geht das nicht! Das ist gegen die Spielregeln!“ Gleich darauf durchbrach Frau Leguyt kreischend vor Lachen den Kreis und rannte an

Weitere Kostenlose Bücher