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Das Büro

Das Büro

Titel: Das Büro Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.J. Voskuil
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geben Sie mal her“, sagte Slofstra. Er nahm ihm das Fernglas ab und gab es Nicolien. „Schauen Sie auch mal durch.“
    Nicolien schaute auch durch. „Ja, sehr schön.“ Sie gab ihm das Fernglas zurück. „Vielen Dank.“
    „Dann gehe ich mal wieder“, sagte Slofstra. „Vielleicht wollen andere ja auch noch durchschauen. Wünsche noch einen angenehmen Tag.“ Er wandte sich steif ab.
    „Slofstra ist ein bisschen verrückt“, bemerkte Maarten schmunzelnd.
    „Ich finde Herrn Slofstra sehr nett“, sagte Bart, als wolle er die Kritik korrigieren, die er in Maartens Worte zu hören glaubte.
    „Ich auch“, sagte Maarten. „Ich habe ihn eingestellt.“
    Das Schiff fuhr, an einem ausgedehnten Fabrikkomplex vorbei, in die Oude Maas ein.
    Balk kam Pfeife rauchend auf sie zu.
    „Ich werde dir auch mal eben Balk vorstellen“, sagte Maarten rasch. Er ging einen Schritt auf Balk zu, um seine Aufmerksamkeit zu erregen. „Jaap!“
    Balk blieb stehen und runzelte die Stirn.
    „Das ist Nicolien“, sagte Maarten und zeigte auf Nicolien.
    „Hallo“, sagte Balk. Er reichte ihr die Hand. „Balk!“
    Es herrschte einen Moment lang Unsicherheit, weil niemand wusste, was er sagen sollte.
    „Hast du deine Frau nicht mitgenommen?“, fragte Maarten.
    Balk schmunzelte, ein schiefes Lächeln. „Die muss auf das Kleinvieh aufpassen.“ Er betonte jedes Wort, wie um deutlich zu machen, dass es sich um einen Witz handelte.
    Sie schwiegen.
    „Aber ich war gerade unterwegs“, sagte Balk dann und wies mit der Pfeife zum Heck.
    „Gut“, sagte Maarten. Als Balk weitergegangen war, genierte er sich. Was sollte er daran gut finden?
    „Was für ein schrecklicher Mann“, sagte Nicolien. „Genau wie dein Vater.“
    Ihre Bemerkung überraschte ihn. „Ja“, sagte er.
    „Dass man sich so verhält, nur weil man sich in einer Situation keinen Rat weiß.“
    „Ich weiß mir in der Situation auch keinen Rat.“
    „Aber du verhältst dich nicht wie dein Vater!“, sagte sie scharf. „Sonst wäre ich nicht mit dir verheiratet.“
    Er wandte seinen Blick von ihr ab. Bart hatte sich bescheiden zurückgezogen und stand nun ein paar Meter von ihnen entfernt im Gespräch mit Frau Moederman. „Sollen wir zum Vordeck gehen?“, schlug er vor.
    Auf dem Vordeck war zu diesem Zeitpunkt niemand. Es standen dort Stühle. Sie setzten sich und sahen aufs Wasser und die Deiche an den Ufern, mit einem Park, Häusern und Land dahinter. Ein paar Möwen flogen vor dem Schiff her und drehten wieder ab.
    „Ach, hier sitzt ihr“, sagte Beerta, als er das Vordeck betrat. „Ich habe euch schon gesucht.“ Er blieb lächelnd bei ihnen stehen. „Tag, Nicolien.“
    „Tag, Herr Beerta“, sagte Nicolien und stand von ihrem Stuhl auf.
    „Ist das der Anzug, den ich mit dem Hähnchen eingesaut habe?“, fragte Maarten.
    „An solche Dinge erinnere ich mich nicht“, sagte Beerta schmunzelnd.
    Balk und Papendal, ins Gespräch vertieft, betraten das Vordeck. „Kannst du mal eben kommen, Anton?“, fragte Balk. „Ein Problem!“
    Papendal sah sie nun ebenfalls dort sitzen. „Tag, Herr Koning!“, sagte er herzlich, ging auf Maarten zu und gab ihm die Hand.
    „Wie schön, dass ich Sie nun auch einmal in einer anderen Umgebung sehe.“
    Er sah zu Nicolien. „Und Sie sind Frau Koning?“ Er gab ihr die Hand. „Es freut mich, Ihre Bekanntschaft zu machen.“
    „Wer ist das?“, fragte Nicolien, als sich die drei Herren auf das Vorderdeck zurückgezogen hatten, um dort miteinander zu reden.
    „Van der Haars Nachfolger.“ Im selben Augenblick näherte sich ihnen van der Haar von der Seite aus mit der Kamera. Papendal und Balk bemerkten nichts, doch an Beertas Gesichtsausdruck war zu erkennen, dass er ihn gesehen hatte. Er strich sich das Haar glatt, das der Wind hochwirbelte, und richtete sich mit einem rätselhaften Lächeln auf. Van der Haar suchte sich seine Position in der Nähe ihrer Stühle. Maarten hörte das Summen des Kameramotors. „Sollen wir uns irgendwo anders hinsetzen?“, schlug er vor.
    Sie standen auf und gingen zurück in Richtung des Achterdecks. Das Schiff hupte, als eine Segeljacht dicht vor ihnen vorbeikreuzte. Die Besatzungsmitglieder der Jacht winkten. Vom Heck des Schiffes aus aus wurde etwas gerufen. Die Stimme von Frau Leguyt übertönte alles. Die Besatzung winkte noch einmal, einer streckte den Daumen hoch.
    Frau Moederman und Bart standen noch an der Reling, genau wie eine Viertelstunde vorher.
    „Wenn ich morgens mit

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