Das Büro
war.“
„Gut so“, sagte Beerta trocken. „Und dann sind Sie nach Rotterdam gegangen.“
„Ja, mit meiner Mutter.“
„Und da hatten Sie einen Zusammenbruch.“
„In der Tat.“
„Und jetzt sind Sie wieder gesund?“
Slofstra fand das offenbar eine dumme Frage. „Sonst säße ich doch nicht hier?“
„Nein“, gab Beerta zu. „Sind Sie ein pünktlicher Mensch?“
„For time is money“, gab Slofstra zu verstehen.
„Denn wir haben hier schon Leute gehabt, die Probleme hatten, pünktlich zu kommen, und das geht natürlich nicht in einem Büro wie dem unseren.“
„Das verstehe ich.“
„Aber Sie haben keine Probleme damit?“
„Nein, mein Herr“, sagte Slofstra, als schlüge er die Hacken zusammen.
Das genügte Beerta. Slofstra wurde eingestellt, und Maarten erhielt den Auftrag, ihn mit dem Ausschnittarchiv vertraut zu machen.
*
Als Maarten den Flur durch den Abstellraum betrat, kam de Bruin gerade mit der Kohlenschütte aus dem Zimmer von Fräulein Haan. „Der Mensch von gestern ist schon da.“ Er machte eine Kopfbewegung in Richtung des ersten Raums. „Er stand schon vor der Tür.“ Seinem Ton war zu entnehmen, dass es ihn irritiert hatte.
Slofstra stand, die Tasche in der Hand, vor den Regalen und betrachtete die Bücher. Als Maarten eintrat, drehte er sich langsam zu ihm um. „Junge, Junge, so viele Bücher.“
Maarten lachte. Er gab ihm die Hand. „Willkommen.“
„Slofstra“, antwortete Slofstra. „Je parle toutes les langues, exceptée la langue française, parceque c’est une langue très difficile.“
„Ja, das weiß ich“, sagte Maarten. Er hatte Mühe, sein Lachen zu unterdrücken. „Wir sind uns gestern schon begegnet.“
„Ihr Name war …?“
„Koning.“
„Koning! Ich habe mal jemanden gekannt, der hieß auch Koning.“
„Das war bestimmt nicht ich.“
„Es könnte ein Verwandter von Ihnen sein. F. A. Koning.“
„Wir fangen alle mit einem M. oder einem K. an.“
„Das war ein Rechnungsprüfer in Indonesien“, sagte Slofstra, seinen eigenen Gedanken folgend. Er rümpfte die Nase und schüttelte langsam den Kopf. „Kein angenehmer Mensch.“
„Dann war es bestimmt niemand aus der Verwandtschaft.“
Slofstra reagierte nicht darauf. Die Erinnerung an F. A. Koning hatte ihn abgelenkt. Erst als Maarten erneut und etwas lauter das Wort ergriff, sah er ihn wieder an. „Das ist Ihr Platz“, er zeigte auf den Schreibtisch neben dem von Frans Veen, den, den Nijhuis geräumt hatte. „Wenn Sie sich da schon einmal hinsetzen, komme ich sofort zu Ihnen.“ Er wandte sich ab und machte sich auf den Weg insein Zimmer. „Herr Slofstra ist eingetroffen“, sagte er, nachdem er Beerta begrüßt hatte.
„Ich bin gespannt“, antwortete Beerta, ohne von der Arbeit aufzublicken. „Jedenfalls ist er pünktlich.“
Maarten nahm die Übersicht und einen Stapel Ausschnitte, die er sich zurechtgelegt hatte, suchte ein paar Zettel und Büroklammern zusammen und ging wieder zurück.
Slofstra, in einem grauen Pullover, hatte es sich hinter dem Schreibtisch bequem gemacht. Er hatte seine Jacke mit einem Kleiderbügel an das Bücherregal gehängt und zwei Füllhalter sowie zwei Bleistifte, darunter ein Vierfarbstift, einen Stempel, ein Stempelkissen und eine Lupe vor sich bereitgelegt.
„Ich habe hier einen Stapel Zeitungsausschnitte“, sagte Maarten und legte ihn vor Slofstra hin, „die müssen nach diesem System hier rubriziert werden“ – er legte die Übersicht daneben. „Das wird am Anfang sicher nicht so einfach sein, aber wir werden alles miteinander besprechen. Wenn Sie schon mal an jeden Ausschnitt einen Zettel heften und eine Rubrik darauf schreiben, wenn Sie sie finden können, werden wir uns das in ein paar Tagen ansehen.“ Balk trat ein. „Aber zuerst möchte ich Sie Herrn Balk vorstellen“, unterbrach er seinen Auftrag. „Jaap!“ Balk blickte unangenehm berührt zur Seite. „Das ist Herr Slofstra, der Nachfolger von Veerman.“
„Balk“, sagte Balk.
„Je parle toutes les langues, exceptée la langue française, parceque c’est une langue très difficile“, sagte Slofstra.
Balk sah ihn erstaunt an und wandte sich dann seinem Schreibtisch zu.
Als Maarten anderthalb Stunden später mit seiner leeren Milchflasche vorbeikam, saß Slofstra an seinem Schreibtisch, die Ausschnitte vor sich. Maarten blieb bei ihm stehen. Außer den Gegenständen, die Slofstra selbst mitgebracht hatte, befanden sich dort nun eine neue
Weitere Kostenlose Bücher