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Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition)

Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition)

Titel: Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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ich keine siebzehn Billionen Dollar Schulden habe … noch nicht.«
    »Da ist was dran«, sagte Jerry. »Wie auch immer, ich bin nur vorbeigekommen, um mich zu erkundigen, ob es etwas gibt, das ich sagen oder nicht sagen soll. Ich werde bestimmt nicht jedes Mal fragen, aber das ist meine erste Pressekonferenz.«
    »Beantworten Sie einfach die Fragen!«, gab sein Boss ihm Bescheid. »Nun ja, so viele, wie Sie beantworten können. Ich habe keine Geheimnisse vor den Medien oder sonst jemandem. Aber wenn man Ihnen etwas im Vertrauen erzählt, über den Krater oder was auch immer, dann behandeln Sie es vertraulich. Schließlich tun wir der Presse einen Gefallen. Ich brauche die Publicity nämlich nicht so dringend wie die einen Stoff, den sie drucken können.«
    Jerry grinste. »Jetzt weiß ich, dass Sie wirklich nicht zur Regierung gehören.«
    Blackstone gluckste. »Drei Milliarden Dollar schützen vor einem Haufen Kritik.« Er schwieg einen Moment und grinste vor sich hin. »Und der Witz daran ist, dass ich das alles einem Hundertzehn-Zentimeter-Busen verdanke.«
    »Ja, ich habe von Ihren Anfängen gehört – oder denen von Suave. Was ist eigentlich aus Miss 90-E geworden?«
    »Ich habe sie geheiratet.«
    Plötzlich fühlte Jerry sich unbehaglich. »Ich wollte nicht … ich meine, ich …«
    »Schon gut«, winkte Blackstone gelassen ab. »Es hat nur fünfzehn Monate gehalten.« Ein vergnügtes Lächeln umspielte seine Lippen. »Ich glaube, ich habe den letzten Nagel in den Sarg gehauen, als ich Miss 95-F aufs Cover gesetzt habe.«
    »Klingt, als wäre Ihr Leben sehr interessant gewesen, Bucky«, bemerkte Jerry trocken.
    »Och, ich hatte meine Momente.« Blackstone sah zur Uhr. »Und Ihrer rückt schnell näher. Soll ich Sie vorstellen, oder wäre es Ihnen lieber, wenn ich nicht in der Nähe wäre?«
    »Sie sind der Boss.«
    »Dann werde ich von hier aus zusehen. Zumal ich nicht glaube, dass ich, sollte ich Sie vorstellen, darauf verzichten könnte, anzumerken, dass Sie die NASA aus Gewissensgründen verlassen haben, und das wäre dann für die nächste Stunde das vorherrschende Thema.«
    »Danke, Bucky.«
    »Oh, Sie sind noch nicht vom Haken. Mir wäre durchaus recht, wenn Sie den Kerl, der Sie bezahlt, verteidigen würden. Um den zu zerreißen, ist die ganze Meute hergekommen.«
    Jerry runzelte die Stirn. »Warum? Sie sind doch immer für eine Nachricht gut.«
    »Weil man es der Pressemeute aufgetragen hat, natürlich.«
    »Man? Wen meinen Sie?«
    »Die Regierung, natürlich.«
    »Hören Sie auf! Das ist Amerika. Die da oben können der Presse nicht diktieren, was die schreiben soll.«
    »Richtig«, bestätigte Blackstone. »Aber man kann den Kontakt zum Präsidenten für jeden, der den Ball nicht in die richtige Richtung spielt, verdammt schwierig gestalten.«
    »Glauben Sie wirklich, dass die Regierung so was tut?«
    »Dies wäre nicht das erste Weiße Haus oder das zehnte oder zwanzigste, das dergleichen tut«, entgegnete Blackstone voller Überzeugung. »Aber klar: das ist graue Theorie. Stellen Sie sich trotzdem darauf ein: Man wird versuchen, Sie zu dem Eingeständnis zu bringen, ich wäre ein Idiot oder ein Irrer.« Plötzlich grinste Blackstone breit. »Könnte interessant sein, die Reaktion der Pressefritzen zu beobachten, wenn Sie Ihnen zustimmen würden.«
    »Im Grunde ist Ihnen egal, wie die Sie sehen, richtig?«, fragte Jerry.
    »Wenn es mir nicht egal wäre, hätte ich mich längst in irgendeine prachtvolle Isolation zurückgezogen und würde nur noch Kreuzworträtsel lösen. Sie sollten jetzt besser runtergehen.«
    Jerry machte kehrt und fuhr mit dem Fahrstuhl hinunter zum Studio, das er zu seiner Verwunderung leer vorfand. Er sah sich immer noch erstaunt um, als Ed Camden hereinkam.
    »Hi, Jerry«, begrüßte ihn der und streckte ihm die Hand entgegen. »Ich wollte Ihnen nur sagen, dass ich Ihnen nichts verübele.«
    »Danke, Ed, ich weiß das zu schätzen.« Jerry sah sich um. »Wo sind die alle?«
    »Die werden renitent, wenn sie warten müssen. Darum lassen wir sie erst rein, wenn der Sprecher bereit ist.« Ein weiterer Mann kam herein, und Camden nickte ihm zu. »Okay, Harry, Sie können den Käfig öffnen!«
    Harry funkte das Erdgeschoss an, und einen Moment später wälzte sich eine Lawine aus ungefähr vierzig Presseleuten, von denen Jerry die meisten mit Vornamen kannte, ins Studio.
    »Bitte, nehmen Sie Platz!«, forderte Camden die Meute auf. »Sobald Sie es sich bequem gemacht und Ihre

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