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Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition)

Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition)

Titel: Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Kameras aufgebaut haben, kann’s losgehen. Alles, was hier gesprochen wird, wird im Video- und Audioformat aufgezeichnet und Ihnen morgen Nachmittag auf unserer Webseite zur Verfügung gestellt.« Camden legte eine Pause ein und wartete, bis alle ihre Vorbereitungen abgeschlossen hatten. »Gestatten Sie mir, Ihnen das neueste Mitglied des Teams Blackstone vorzustellen: Jerry Culpepper, der von nun an unser Sprecher in allen Belangen im Zusammenhang mit unserem Mondflug ist.« Er trat zur Seite. »Jerry, Sie sind dran!«
    Jerry trat vor. »Guten Morgen. Ich bin in diesem Job ja noch ziemlich neu. Also kann ich vielleicht nicht jede Ihrer Fragen beantworten. Aber ich verspreche Ihnen, dass ich alle Informationen, die ich heute oder in zukünftigen Pressekonferenzen nicht liefern kann, binnen vierundzwanzig Stunden nachreiche. Nachdem das erledigt ist, habe ich ein paar kurze Ankündigungen. Erstens: Die Entscheidung über Start und Landung des Blackstone-Raumschiffs ist gefallen. Beides wird auf Mr Blackstones Privatgelände geschehen. Kartenmaterial wird Ihnen beim Hinausgehen zur Verfügung gestellt. Zweitens: Der Start findet von heute an in exakt vier Wochen statt.«
    »So schnell?«, fragte die Washington Post.
    Jerry lächelte. »Die Technik ist bereits seit den späten Sechzigern verfügbar, auch wenn wir sie natürlich inzwischen verbessert haben.«
    »Wie fühlt es sich an, für einen Irren zu arbeiten?«, fragte die Los Angeles Times.
    »Das kann ich Ihnen nicht beantworten«, erwiderte Jerry. »Ich war nie in solch einer Lage.«
    »Was glaubt Mr Blackstone da oben zu finden?«, wollte CNN erfahren.
    »Den Mond«, gab Jerry zurück und brach damit die zunehmende Spannung auf. Die Bemerkung lockte das eine oder andere Gelächter hervor.
    »Kommen Sie, Jerry!«, beharrte CNN. »Wie sehen Sie, dass man Sie mit ins Boot geholt hat? Ist das denn nicht nur ein weiterer Publicity-Gag für den Mondflug Ihres Chefs?«
    »Nach Präsident Cunningham ist er der zweitbekannteste Mann in diesem Land«, antwortete Jerry, »und ich glaube nicht, dass es Ihnen gelänge, auch nur ein Dutzend Bürger zu finden, die nicht wissen, dass Bucky Blackstone zum Mond fliegen wird. Wozu also sollte er zu solchen Mitteln greifen, um Publicity zu bekommen?«
    »Vielleicht, weil er ohne Sie auf verlorenem Posten stünde«, warf die Chicago Sun-Times ein.
    Jerry rang sich ein Lächeln ab. »Stünde er hier, würde er jetzt sagen, dass Sie ohne diese Publicity auf verlorenem Posten stünden.«
    Jerry sah sich im Raum um und rief Fox News auf.
    »Lassen Sie mich die Frage präzise formulieren, damit Sie nicht wieder ausweichen können«, sagte die Frau von Fox. »Wenn Mr Blackstone den Mond erreicht hat, was erwartet er, dort außer Mondgestein zu finden?«
    »Das weiß er nicht«, erwiderte Jerry. »Niemand weiß das. Darum fliegt Blackstone hin.«
    »Wie viele Personen werden an Bord sein?«
    »Vier oder fünf. Ich glaube, darüber wurde noch nicht endgültig entschieden.«
    »Und Mr Blackstone wird definitiv in der Landefähre sein?«
    Jerry nickte. »Er wird an Bord sein. Ich weiß nicht, ob er auch auf die Oberfläche gehen wird.« Dann: »Ich wünschte, ich wäre auch dabei.« Diese Bemerkung überraschte ihn selbst. Wäre er wirklich bereit, in einem Raumschiff mitzufliegen, nur um eine Chance zu bekommen, zum Mond zu fliegen?
    »Plant Mr Blackstone Anschlussflüge?«, erkundigte sich The Miami Herold. »Kommerzieller Art?«
    »Ich kann Ihnen nicht folgen«, erwiderte Jerry stirnrunzelnd.
    »Na ja, es mag ja kein Ferienhotel auf dem Mond geben. Aber wäre der Gedanke wirklich so abwegig, dass Mr Blackstone für ein paar Millionen pro Passagier Leute da raufbringen könnte? Ganz besonders, wenn er andeutet, dass da etwas Merkwürdiges vor sich geht, etwas, das unsere Regierung verheimlichen will?«
    »Das ist lächerlich«, konterte Jerry. »Zum einen müsste Blackstone Enterprises dafür an die hundert Millionen pro Ticket berechnen, nur um die Kosten zu decken. Zum anderen hat Mr Blackstone keine Veranlassung, so zu handeln.«
    »Wird er Bilder zur Erde senden, oder hat er vor, sie zurückzuhalten und an den Höchstbietenden zu verkaufen?«, fragte die New York Times.
    »Möchten Sie das als unmoralisch einstufen?«, antwortete Jerry mit einer Gegenfrage. »In Anbetracht der Bedeutung dessen, was diese Bilder zeigen könnten?«
    »Auf jeden Fall«, entgegnete die Times.
    »Aber natürlich würden Sie trotzdem mitbieten«, gab Jerry

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