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Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition)

Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition)

Titel: Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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verehrten Damen und Herren«, begrüßte er die Presseleute. »Ich nehme an, uns allen ist inzwischen bewusst, dass diese Geschichte immer seltsamere Züge annimmt.
    Im Augenblick kann ich keine definitiven Aussagen machen – abgesehen von dem Eingeständnis, dass die Bilder, die Morgan Blackstone von der anderen Seite des Mondes geschickt hat, für mich nicht minder verwirrend sind wie für alle anderen. Was das zu bedeuten hat, weiß ich nicht, ebenso wenig, wie diese beiden Module dorthin gekommen sind oder warum die Vereinigten Staaten 1969 möglicherweise zweimal auf dem Mond gelandet sind und es geheim gehalten haben.
    Wir führen eine umfassende Untersuchung durch, um Antworten zu finden. Und wir werden, das verspreche ich Ihnen, herausfinden, was genau passiert ist. Bis dahin aber werden wir abwarten müssen, was Mr Blackstone für uns hat.« George blickte in die Fernsehkamera im Hintergrund des Raums und dann hinab zu Stan Huffman von AP und lächelte. »Vergessen Sie nicht, dass ich keine Antworten habe! Nachdem das geklärt ist, steht es Ihnen frei, Fragen zu stellen.« Huffmans Hand zuckte hoch. »Stan?«
    »Wir verstehen, dass Sie keine Antworten liefern können, Mr President, aber Sie müssen doch zumindest eine Theorie haben. Angenommen, diese Flüge haben tatsächlich stattgefunden, und inzwischen sieht es so aus, als hätte Blackstone recht und sie haben stattgefunden: Fällt Ihnen dann eine denkbare Erklärung dazu ein? Haben Sie überhaupt eine Vorstellung, warum die NASA so etwas getan haben könnte?«
    »Nicht die geringste, Stan. Und mir ist auch von anderer Seite bisher keine zu Ohren gekommen. Das ist der Grund, warum ich noch nicht vollkommen sicher bin, dass ich das alles glauben soll.«
    »Anschlussfrage, bitte, Mr President. Wollen Sie damit andeuten, dass Blackstone die Bilder gefälscht hat?«
    »Ich deute gar nichts an, Stan. Ich weiß es nur einfach nicht. Ich komme mir vor, als wäre ich in eine Realität gewordene Episode von Twilight Zone geraten.«
    Der Nächste, der sich zu Wort meldete, war Bill Kelly von der Washington Post. »Gibt es Pläne, die NASA zu veranlassen, ebenfalls einen Flug zum Mond zu arrangieren, um die Echtheit der Bilder zu bestätigen? Die Existenz dieser Abstiegsmodule?«
    »Im Moment nicht, Bill. Ich denke, wir können darauf vertrauen, dass Morgan Blackstone das amerikanische Volk nicht betrügen will. Nein, ich bin ziemlich sicher, dass er exakt das vorgefunden hat, was er sagt.« Rick Hagerty von Fox News erregte seine Aufmerksamkeit: »Rick?«
    »Gibt es vielleicht eine Art geheimer Schatzkammer, in der die Präsidenten Geheimnisse verwahren und einander zugänglich machen können? Dinge, die sonst niemand zu sehen bekommen kann?«
    »Ist das eine ernst gemeinte Frage?«
    »Vor ein paar Tagen, Mr President, wäre das keine ernst gemeinte Frage gewesen. Aber, ja, gibt es irgendetwas in der Art? Und falls es das gibt, wären Sie bereit, uns zu bestätigen, dass es das gibt?«
    »Die Antworten auf Ihre Fragen lauten nein und ja.« Er sah sich mit dem jungenhaften Grinsen, dass bei den Wählern so gut angekommen war, im Raum um. »Es gibt keine geheime Schatzkammer. Schauen Sie, meine Damen und Herren, ich gebe es nur ungern zu, aber ich bezweifle, dass allzu viele Bewohner des Weißen Hauses sonderlich talentiert darin waren, über die eigene Amtszeit hinauszublicken.« George hatte den Satz noch nicht ganz zu Ende gebracht, da war ihm bereits klar, dass er mit dieser Äußerung danebengegriffen hatte. Aber zurücknehmen konnte er sie nicht. Zumindest würde man seine Ehrlichkeit anerkennen. Das war für einen Politiker schon ein großer Vorteil, vielleicht groß genug, die Schlagzeile wert zu sein, die er gerade provoziert hatte.
    Meredith Aaronson von NBC hatte eine Frage: »Mr President, warum hat die NASA tatenlos zugesehen, während ein Privatunternehmen zum Mond geflogen ist? Ist unser Raumfahrtprogramm tot?«
    »Nein, Merry«, antwortete George. »Aber vielleicht brauchen wir gar kein von der Regierung bezahltes System mehr. Wir haben dieses Land auf der Basis von persönlicher Initiative aufgebaut, und ich glaube, wir schulden Mr Blackstone Dank für die Maßnahmen, die er ergriffen hat.« Und einen kräftigen Tritt in die Kehrseite als Bonus, setzte er im Stillen hinzu.
    Die Pressekonferenz verlief bemerkenswert gut. The Florida Times-Union brachte George sogar Verständnis entgegen. »Ich sollte das nicht tun«, meinte Danny Link, »zumindest

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