Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition)

Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition)

Titel: Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
Vom Netzwerk:
und sein Interviewer unterhielten sich über das, was sie gesehen hatten. Aber George schaltete den Ton ab. »Ich glaube es nicht!«, seufzte er. Laurie Banner war auf der Schwelle zu seinem Büro erschienen, und der Präsident drehte sich zu ihr um. »Das kann kein Irrtum sein, oder?«
    Sie bemühte sich zunächst gar nicht um eine ausformulierte Antwort, sondern schüttelte lediglich den Kopf. »Mr President«, sagte sie dann endlich, »Sie wissen wirklich nicht mehr über diese Sache, nicht wahr?«
    »Nein«, bekräftigte George, »natürlich nicht!« Er war immer noch nicht sicher, warum er sich in diese Sache so sehr hatte verstricken lassen. Erst hatte er angenommen, es ginge ihm um Blackstone. Er konnte Blackstone nicht leiden. Daher wollte er wahrscheinlich nicht, dass der Unsympath in die Geschichte als der Einzige einginge, der die Wahrheit gewusst habe – während sie nicht einmal der Präsident seines Landes gekannt hatte. George kam sich albern vor. Ein Präsident, der nicht auf dem Laufenden war. Natürlich könnte er so tun, als hätte er es gewusst, als hätte er schlicht und einfach die ganze Zeit ein lange gehegtes Regierungsgeheimnis gewahrt. Er würde sich allerdings Mühe geben müssen, sich dafür einen Grund einfallen zu lassen.
    Niemand vertraute der Regierung noch. Und ganz egal, wie diese Sache weiterging: Georges Glaubwürdigkeit war unterminiert. Was wollte er also sein, ein Idiot oder ein Verschwörer?
    »Sir, Sie gehen also davon aus, dass diese Abstiegsstufen wirklich dort sind«, stellte Laurie fest.
    »Wie meinen Sie das, Laurie?«
    »Ich nehme an, alles was wir haben, sind die Aufnahmen, die Blackstone geschickt hat.«
    Ray stimmte mit ein: »Richtig. Das alles könnte eine Posse sein. Dazu geschaffen, Ihnen eine Erklärung zu entlocken. Und dann ruft er: ›April, April‹.« »Klar doch!«, meinte George. »Und wie stehen die Chancen dafür?«
    Ray sah sich zu Laurie um. Die wissenschaftliche Beraterin starrte derweil stur geradeaus.
    Sie hatte sich auf dem Gebiet der Quantenmechanik einen guten Ruf erarbeitet und war vor zwei Jahren sogar für den Nobelpreis nominiert gewesen. Worum es bei ihrer Forschungsarbeit ging, hatte George nie so ganz begriffen. Irgendwas mit einem einzelnen Partikel, das gleichzeitig durch zwei Löcher flog. Eigentlich hatte George Laurie in sein Team geholt, weil sie ein Talent dafür hatte, komplizierte Ideen in einfachem Englisch zu erklären. Aber die beiden Löcher hatte sie George nie verständlich darlegen können. Beziehungsweise: nicht zufriedenstellend. »Was denken Sie?«, fragte er sie jetzt. »Besteht eine Chance, dass das nur ein Schwindel ist?«
    Sie richtete ihre dunkelbraunen Augen auf ihn. »Naturwissenschaftlich betrachtet, sicher. Aber …« Sie zögerte. »Ich glaube, die Politik überlasse ich lieber Ihnen, Sir.«
    »Nixon, dieser Mistkerl!«, schimpfte George. »Warum zum Teufel kann er so etwas getan haben? Das ergibt einfach keinen Sinn!« Er wandte sich wieder dem Fernseher zu. Die ersten Bilder flackerten über den Schirm. Ein Astronaut stand auf der Mondoberfläche und posierte neben etwas, das große Ähnlichkeit mit einer Abstiegsstufe hatte. Es hatte die gleiche Farbe wie die dunkelgraue Mondlandschaft.
    »Man hat getan, was man konnte, um die Abstiegsstufen zu verstecken«, meinte Laurie. »Aus dem Orbit waren die sicher nicht leicht zu entdecken.«
    Die Kamera schwenkte weiter, und das Vehikel verschwand aus dem Bild. Nun blickten sie über offenes Gelände. Dann kam das zweite Modul in Sicht. Es gab keinen Kommentar seitens Blackstone oder der Astronauten. Die Bilder sprachen für sich.
    Der Präsident grummelte etwas vor sich hin. Dann: »Also gut, Ray, ich glaube nicht, dass wir uns noch länger den Kopf zerbrechen müssen, wie wir diese Sache unter Verschluss halten können. Jemand da draußen muss irgendwas wissen. Finden Sie ihn – oder sie! Sprechen Sie mit jedem Angehörigen der Carter-Regierung, den sie auftreiben können. Mir ist egal, was Sie dafür tun müssen. Finden Sie heraus, was hinter dieser Geschichte steckt!«
    Die Wähler würden Antworten fordern, und Ray sollte verdammt noch mal dafür sorgen, dass George ihnen welche bieten konnte.
    ABC zeigte seinen Kommentar bei der Benefizveranstaltung in Beverly Hills. »Und wenn Sie schon dabei sind, fragen Sie Mr Blackstone, ob er weiß, was im Bermudadreieck vorgeht.«
    Seine Pressesprecherin rief an. »Mr President«, sagte sie, »die Medien fallen über

Weitere Kostenlose Bücher