Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition)
der künstlichen Struktur einmal um eine Kuppel gehandelt habe, und die Fotos, die die beiden Astronauten an das Schiff schickten, schienen diese Aussage zu bestätigen.
»Wie groß, denken Sie, war das Ding?«, fragte Bucky.
»Ich weiß es nicht. Je weiter wir graben, desto mehr finden wir. Der Boden ist hier nicht sehr fest, nur Geröll, also haben wir keine Probleme, es freizulegen. Bisher würde ich sagen, es hat mindestens zehn Meter Durchmesser. Aber das ist wirklich das Minimum. Es könnte auch dreimal so groß sein. Oder gewesen sein.«
»Was immer das war, es war ganz bestimmt kein Außenposten, der dazu gedient hat, uns zu beobachten. Von hier aus ist die Erde gar nicht zu sehen.« Bucky legte eine Pause ein und dachte nach. »Kann das von Menschen gemacht sein?«, fragte er dann.
»Nur, wenn sie den Mond bereits vor Beginn des Apollo-Programms erreicht haben. Ach ja, und dieses Ding mit Materialien erbaut haben, die die Instrumente immer noch nicht identifizieren können, und anschließend unbemerkt zurückgekommen sind«, antwortete Neimark.
»Dann ist das also ein außerirdisches Bauwerk?«, hakte Bucky nach.
»Steht zu vermuten. Aber zu diesem frühen Zeitpunkt kann ich keine definitive Aussage treffen. Die Stücke sind alle gebogen, alle auf die gleiche Weise. Wie schon gesagt, es war eine Kuppel. Aber das ist alles, was wir bisher sicher wissen.«
»Hat das Ding Fenster?«
»Nicht, soweit wir sehen können.«
»Aber wenn die Kuppel keine Fenster hatte, wozu soll sie dann gut gewesen sein?«, fragte Bucky. »Ich meine, wenn man nicht raussehen konnte.« Plötzlich stutzte er. »Oder konnten die das womöglich doch?«
»Wir wissen gar nichts über die mysteriösen die«, gab Neimark zu bedenken. »Aber wir haben bisher nur eine gebogene Platte freigelegt, vielleicht zwei. Haben Sie je eine Sternwarte gesehen, Bucky? Die sind nicht transparent. Sie haben ziemlich solide, undurchsichtige Kuppeln mit Öffnungen und Luken, in denen man dann die Teleskope positioniert.«
»Aber von dieser Seite des Mondes aus können sie die Erde nicht sehen!«, rief Bucky frustriert. »Was zum Teufel haben die beobachtet?«
»Sie ziehen voreilige Schlüsse, Bucky«, entgegnete Neimark. »Wir wissen nicht, ob sie irgendetwas beobachtet haben. Geben Sie uns noch ein paar Stunden Zeit! Wir essen etwas, ruhen uns ein bisschen aus und füllen unseren Sauerstoffvorrat auf. Dann kommen wir wieder her, um die Sache weiter zu erforschen.«
»Wenn Sie einverstanden sind, Bucky«, warf Bassinger ein, »dann hören wir jetzt auf zu reden und machen uns an die Arbeit. Wir schicken Ihnen weiter sämtliche Fotos und Videos rauf. Außerdem kann ich bereits ein paar Teile von was-immer-das-auch-ist erkennen, die klein genug sind, sie in der Landefähre mitzunehmen und auf die Myshko zu bringen.«
»Ja, machen Sie das!«, sagte Bucky. »Übrigens, sollten Sie anfangen, wissenschaftliche Begriffe zu benutzen, dann gehe ich davon aus, dass der Mangel an Schwerkraft Sie um den Verstand gebracht hat und Sie in Zungen reden.«
Gaines unterbrach die Verbindung und drehte sich zu Bucky um. »Und, was meinen Sie?«
»Das Gleiche wie Sie. Jemand oder etwas war hier, das nicht von der Erde stammt.«
»Ist es möglich, dass wir die getötet haben?«
»Keine Ahnung. Spontan würde ich behaupten, nein. Es gibt keine Leichen, und hier oben würden sie weder verwesen noch einfach verschwinden. Und hätten die auf uns gefeuert, glauben Sie nicht, dass Präsident Nixon dann versucht hätte, die Welt auf seine Seite zu ziehen? Ich meine, das hier ist eine viel größere Geschichte als Vietnam.« Bucky runzelte die Stirn. »Außerdem …«
»Was?«
»Nun ja, wenn wir die Kuppel zerstört haben, haben wir dann absichtlich oder versehentlich auch zerstört, was immer darin war?« Wieder runzelte er die Stirn. »Myshko und seine Mannschaft waren keine Jungspunt-Kampfpiloten ohne jede Erfahrung. Das waren erwachsene, wissenschaftlich ausgebildete Astronauten. Warum sollten sie die Kuppel zerstört haben? Und warum sollten neun Regierungen nacheinander die Sache verheimlichen? Falls die letzten acht überhaupt davon gewusst haben. Und falls nicht, warum hat Nixon es vor seinen Nachfolgern geheim gehalten?« Frustriert schüttelte Bucky den Kopf. »Allmählich bekomme ich das Gefühl, dass ich jetzt weniger weiß als vor unserer Abreise aus Montana.«
»Ich nehme an, Boss, Sie wollen, dass ich die Fotos und Videos von der Kuppel an Jerry
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