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Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition)

Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition)

Titel: Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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ESPN und sah sich das Spiel der Cincinnati Reds an. Sie waren im dritten Inning und führten bereits mit vier Runs vor den Giants. Die erste gute Neuigkeit an diesem Tag.
    Dann aber legte Big Charlie Tinker gleich zwei Walks hintereinander hin. Daraufhin schaltete Jerry wieder zurück zu Koestler. Der Moderator saß wie gehabt in seinem von Büchern gesäumten Studio. Sein Gast war Brandon Janiwicz, einer der Politikexperten, die gern in die Show eingeladen wurden. Koestler hatte ein skeptisches Stirnrunzeln aufgesetzt, während Janiwicz ein geziertes Lächeln zur Schau trug. »… was wirklich sonderbar ist«, sagte er soeben, legte die Fingerspitzen zu einer Pyramide zusammen und stierte mit einem Ausdruck erbarmungsloser Skepsis in die Kamera. »Ich behaupte lediglich, dass es schon ein seltsamer Zufall ist, dass man ihn gerade jetzt aus dem Seniorenheim geholt und nach Lackland gebracht haben. Wo sie ihn so abgeschottet haben, dass niemand zu ihm vordringen kann.«
    »Und was sagt Ihnen das, Brandon?«
    »Tja, ich bin kein Verschwörungstheoretiker, Al, das wissen Sie. Aber Bartlett verheimlicht offenbar etwas. Ich weiß nicht, was es ist, aber irgendetwas stimmt da nicht.«
    Jerry drehte den Ton ab und schaltete auf Standbild. Nunmehr reglos präsentierte Koestler in vorgebeugter Haltung das abgegriffene Lächeln, das andeutete, er habe einen weiteren Korruptionsfall aufgedeckt, und Janiwicz schien sich darüber zu amüsieren, dass jemand geglaubt hatte, ihn hinters Licht führen zu können.
    Irgendwo draußen versuchte jemand erfolglos, einen Wagen zu starten.
    Bei Bartlett handelte es sich um den einzig Überlebenden der beiden Mondmissionen, die vielleicht oder vielleicht auch nicht auf dem Mond gelandet waren. Jerry googelte ihn.
    »Schauen Sie, Maria«, sagte Jack Walker, der Moderator der Morning Show, »der Bursche ist beinahe hundert Jahre alt. Und was haben wir schon in der Hand? Die Medien sind hinter ihm her und behaupten, er würde sich in einer Klinik vor ihnen verstecken. Ich würde gern sehen, wie gut Al Koestler in dem Alter zurechtkommt. Was wir hier erleben, und es ist mir peinlich, das zuzugeben, sind Medienvertreter, die versuchen, eine Story zusammenzubasteln, wo gar keine ist. Wir haben einen verrückten Milliardär, der sich Sendezeit kauft, um idiotische Behauptungen aufzustellen, und natürlich ereifern sich alle möglichen Leute. Und ehe wir uns versehen, redet plötzlich alle Welt von einer Verschwörung: Neil Armstrong sei nicht der erste Mensch auf dem Mond gewesen. Da seien wir all die Jahre auf dem falschen Dampfer gewesen. In Wirklichkeit stehe diese Ehre Harry Myshko zu.«
    »Sidney, Jack.«
    »Wie bitte?«
    »Sein Vorname ist Sidney.«
    »Wie auch immer.«
    Eddie Bancroft, der Gastgeber einer Show gleichen Namens, fuchtelte mit dem Zeigefinger in Richtung des Air-Force-Colonels Max Eberhardt. »Ich werde Ihnen sagen, was ich denke, Colonel! Es ist kein Zufall, dass nächstes Jahr ein Wahljahr ist. Diese ganze Geschichte ist lediglich ein Versuch der Republikaner, den Präsidenten in irgendeine alberne Geschichte zu verwickeln. Ihn zu zwingen, sich zu äußern. Und dann, wenn herauskommt, dass das alles nur ein Witz war, wird er, ganz gleich, wie er sich geäußert hat, dumm dastehen. Ich finde, das ist die einzige Erklärung, die irgendeinen Sinn ergibt!«
    In The Rundown kritzelte Meredith Capehart etwas in ein Notizbuch, wedelte mit dem Stift vor dem Publikum herum und furchte die Stirn. »Eigentlich sollte ich das nicht öffentlich äußern«, sagte sie, »aber diese ganze Geschichte wurde von den Medien zusammenfantasiert. Sehen Sie, da gibt es ein paar Schwachköpfe, Bucky Blackstone und wie heißt er noch, Jerry Culpepper, die in einer Zeit, in der es sonst nicht viel zu berichten gibt, dummes Zeug reden. Natürlich stürzen sich die Medien darauf. Was haben Sie erwartet?« Sie berührte ihren Ohrhörer und tat überrascht. »Moment mal, Louie, ich höre gerade, Archäologen haben ein funktionierendes Funkgerät in einer der großen Pyramiden entdeckt!«

15
    George Cunningham liebte Benefizveranstaltungen. Nichts war schöner, als sich unter das Parteivolk zu mischen, den Enthusiasmus zu erleben, wenn er den Saal betrat, das Leuchten in den Augen zu sehen und die Hände, die sich ihm entgegenstreckten. Und nichts war vergleichbar mit jenen Scherzen, mit denen er sich selbst auf die Schippe nahm, beispielsweise dem, in dem die First Lady gestand, sie habe sich in ihn nur

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