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Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition)

Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition)

Titel: Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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verschwunden. Tilghman war damit dem üblichen Zeitplan ein wenig voraus. Ziegenbärte waren, wie Jerry wusste, in Wahljahren nie förderlich. »Was kann ich für Sie tun?«
    »Jim, ich nehmen an, Sie wissen, dass ich die NASA verlassen habe.«
    »Ja, Jerry. Wirklich schade. Sie waren die perfekte Besetzung für diesen Posten.« Er zögerte, als wollte er noch etwas anderes sagen, doch dann wiederholte er nur: »Wirklich schade.«
    »Tja, für mich ist es dort ein bisschen ungemütlich geworden.«
    »Die Myshko-Geschichte.«
    »Ja.«
    »Ich kann nachvollziehen, wie so etwas zustande kommen kann. Aber die Geschichte ist ja auch schon sehr lange her, Jerry, worum auch immer es dabei ging. In Ihrer Lage wäre es wohl für jeden ungemütlich geworden. Wissen Sie etwas, das die Öffentlichkeit noch nicht weiß?«
    »Eigentlich nicht.«
    Wieder trat eine kurze Pause ein. Dann: »Und was kann ich nun für Sie tun, Jerry?«
    Das hätte ihm genug sagen müssen. In der Vergangenheit hatte ihm Tilghman stets unverblümt sein Interesse kundgetan, ihn für seinen Stab zu gewinnen. »Ich überlege, Jim, ob ich wieder in die Politik gehen sollte.«
    »Wirklich? Wollen Sie für ein Amt kandidieren?«
    »Nein, ich glaube nicht, dass ich die nötigen Qualitäten besitze, um einen Wahlkampf in eigener Sache erfolgreich zu bestreiten.«
    »Ich verstehe.«
    »Eigentlich würde ich mich gern Ihrem Team anschließen. Falls Sie eine Verwendung für mich haben.«
    »Jerry, um ehrlich zu sein, ich habe keine offenen Stellen in meinem Stab.«
    »Oh.«
    Bedauern spiegelte sich im Gesicht des Senators. »Ich wünschte, ich könnte Ihnen etwas anderes sagen.«
    »Schon gut, auch wenn es schade ist.«
    »Jerry.« Tilghman sah sich um, wollte sich offenbar vergewissern, dass niemand in Hörweite war. »Ich hätte Sie zu gern in meinem Team. Aber das ist im Augenblick nicht die beste Zeit dafür.«
    »Wie meinen Sie das?«
    Tilghman stützte die Ellbogen auf den Tisch und rollte die Schultern vor wie ein Spieler, der einen Gegner blocken wollte. »Jerry, man bringt Sie mit den Geschichten über den Myshko-Flug in Verbindung. Und mit Blackstone. Damit stehen Sie im Mittelpunkt der Mondverschwörung.«
    »Ich habe nie von einer Verschwörung gesprochen.«
    »Dennoch ist es relativ einfach, Ihre Aussagen in diese Richtung zu interpretieren. Und die Tatsache, dass Sie auf der gleichen Seite stehen wie Blackstone, ist auch nicht gerade hilfreich. Jerry, Sie sind augenblicklich radioaktiv. Wäre das anders, würde ich Sie vom Fleck weg engagieren. Aber passen Sie auf, eine Menge Leute sind mir noch einen Gefallen schuldig. Ich kann Ihnen etwas anderes beschaffen, wenn Sie wollen. Die Leute von Scoville sind auf der Suche nach einem Mann wie Ihnen.«
    »Scoville? Worum geht es da?«
    »Waffenhandel. Ich denke, ich kann Sie da reinbringen …«
    Die meisten Angebote stammten von PR-Agenturen. McCrane & Whitney. Dobs, Bannister & Huffman. Die ganz Großen. Bei denen würde Jerry weit mehr verdienen, als ihm im öffentlichen Sektor möglich wäre. Aber die Vorstellung, Werbung zu machen, behagte ihm gar nicht.
    Wieder gingen Susan und er im Olive Garden Abendessen. Und tranken Wein. »Die Bibliothek hätte Verwendung für dich«, meinte sie mit einem Lächeln. »Wir könnten dir natürlich nicht so einen Haufen Geld bezahlen wie die NASA.«
    Gott, ich danke dir für Susan!, dachte Jerry. Und dass er sie brauchte. Sie fühlte sich für ihn an wie der einzig sichere Hafen in einer Welt, die ihm gegenüber plötzlich feindselig geworden war. »Darüber habe ich bis vor Kurzem kaum nachgedacht«, entgegnete er, »aber die meisten Jobs da draußen, die meisten, für die ich qualifiziert bin, will ich bestimmt nicht mein Leben lang machen.«
    Ein Blick aus dunklen Augen heftete sich an ihn. »Aber du hast immer PR gemacht, Jerry. Ich dachte, das macht dir Spaß.«
    »Das war vor der NASA. Aber da hatte der Job wirklich eine Bedeutung. Ich weiß auch nicht. Ich schätze, ich habe mir die Mission zu eigen gemacht, so wie alle anderen auch. Abgesehen vielleicht von Mary und den anderen Leuten aus dem sechsten Stock. Nein, wenn ich ehrlich bin, war das jetzt unfair. Es liegt am System, nicht an den Leuten. Aber ich glaube nicht, dass ich meinen Lebensunterhalt damit verdienen könnte, für Zahnpasta zu werben.«
    Die Pizza wurde serviert, aber Susan ließ ihn keinen Moment aus den Augen. Als die Kellnerin wieder fort war, leerte sie ihr Glas Wein. »Weißt du, Jerry,

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