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Das Chamäleon-Korps

Das Chamäleon-Korps

Titel: Das Chamäleon-Korps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ron Goulart
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„Es liegt an der Erde, Gabney.“
    „Wie?“
    „Erde-über-alles. Sie sagen, eines Tages wird die Erde die höchste Stellung einnehmen, in allen Systemen.“
    „Leitet Rover die ganze Operation?“
    „Nein, das tut A. Gruppe A. Nein, Robert Leslie Rover ist nur ein ausführendes Organ, da bin ich mir sicher. Ein sehr schätzenswerter junger Mann, sehrzuvorkommend, aber keine Führernatur.“
    „Wer ist Ihrer Meinung nach der Chef von Gruppe A?“ fragte Jolson.
    „Da habe ich keinen blassen Schimmer. Ich leite lediglich meine Informationen an Rover weiter. Einmal war ich ihm dabei behilflich, Admiral Rockisle aus seinem Hotel in den Vergnügungsturm zu schaffen. Ich mache es eigentlich nicht wirklich wegen der Erde-über-alles-Sache, Gabney, obwohl man ja immer dem Planeten Loyalitätsgefühle gegenüberhat, auf dem man seine frühe Schulausbildung genossen hat. Nein, es ist hauptsächlich wegen der Bezahlung, die Gruppe A mir dafür gibt, Gabney, eine sehr großzügige Bezahlung. Ich tue, was sie von mir verlangen, und zügele meine Neugier. Wenn man im öffentlichen Leben steht, kann das extrem teuer sein.“
    „Wissen Sie, wo Gruppe A ihr Hauptquartier hat?“
    „Nein“, sagte Kimbrough. „Aber da wir gerade über Gruppe A reden, da gibt es noch etwas, das Sie interessieren könnte.“ Er zitterte, streckte sich und flatterte mit den Augenlidern.
    „Fahren Sie fort.“
    „Dieses unverschnittene Zeug von Peregrine bin ich nicht mehr gewohnt“, sagte der Botschafter. Er spürte plötzlich den Baumstamm in seinem Rücken. „Ganz schöner Schub, Gabney. Danke, daß Sie mich hier angelehnt haben. Bin ich richtig ohnmächtig gewesen?“
    „Nur einen Augenblick, Kimbrough.“
    „Kann mich an nichts mehr erinnern“, sagte Kimbrough. „Erzählen Sie Franklin T. Tripp bloß nichts davon. Der würde das dem Medikogruppen-Computer in Esperanza City einspeichern. Dieser Computer hat mich richtig gefressen. Ist Ihnen eigentlich schon mal aufgefallen, Gabney, daß man einen Computer zwar hassen, aber nicht lieben kann?“
    Jolson sagte: „Die Freizeitstunde muß schon fast vorbei sein. Gehen wir zurück?“
    „Vorher noch eine Sache“, sagte der Botschafter.
    „Ja?“
    „Ich möchte mal nachsehen, ob unsere Pfeile ihr Ziel getroffen haben.“ Er kicherte, und Jolson führte ihn in den Nebel hinein.

 
8
     
    Nat Hockering streckte sich erst, dann rollte erden Haartrockner über den Fastfliesenboden der stillen, gedämpft blauen Kabine. „Sport ist nicht alles, Mr. Gabney“, sagte er. Er stellte den Trockner ab und kratzte sich mit gekrümmten Fingern an der Wange. „Das gleiche gilt für vernünftige Diät. Es ist alles wichtig, aber um die Jahre wirklich runterzusäbeln, muß man wohl auch auf kosmetische Mittel zurückgreifen.“
    Jolson lag zurückgeneigt in einem medizinischen Fühlsessel, den Kopf unter einem Wasserhahn, der über einem Becken angebracht war. „Was wird mich denn das schon wieder kosten, Hockering?“
    „Lassen Sie sich doch nicht von meiner schlechten Laune gestern abend aus der Fassung bringen, Mr. Gabney.“ Hockering malmte seine großen Hände zusammen und stieß ein tiefes Lachen aus. „Bei Tageslicht und früh am Abend bin ich meistens ganz nett.“ Er spießte ein Stück Kordelseife der Marke Nepenthe auf und begann damit, Jolsons schütteres weißes Haar zu massieren, wobei er seinen Kopf noch weiter herunterdrückte. „Ich habe mal bei einer der größeren Einbalsamierungsfirmen in Esperanza City gearbeitet, bis ich das zu frustrierend fand. Da haben Sie jemanden endlich ordentlich aufgemöbelt, da wird er auch schon begraben. Auf diese Weise hier kann ich meine Arbeit wenigstens ein bißchen länger bewundern.“
    „Sachte, sachte!“ sagte Jolson. „Meine alten Knochen strengt diese Stellung ein bißchen zu sehr an.“
    „Wenn ich mich erst mal auf dem Gebiet der Architektur etabliert habe“, sagte der breitschultrige Helfer, „dann werde ich die Kosmetik wahrscheinlich ganz sausen lassen. Irgendwie ist mir das alles viel zu unehrlich.“ Erlegte seine Hand sanft auf Jolsons Kehle. „He, ich will Ihnen was sagen.“
    Jolson bemühte sich hochzukommen. „Ach ja?“
    „Denken Sie mal über Fingerabdrücke nach.“
    Jolsons Muskeln versteiften sich. „Was ist damit, Hockering?“
    „Sie haben Scheiß gebaut. Sie sehen aus wie der alte Leonard F. Gabney, Sie benehmen sich sogar so ähnlich wie er, aber Sie haben nicht seine Fingerabdrücke.“ Hockerings

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