Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Chamäleon-Korps

Das Chamäleon-Korps

Titel: Das Chamäleon-Korps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ron Goulart
Vom Netzwerk:
hast.“ Er steu­er­te den sechs­ar­mi­gen Ap­pa­rat zu­rück auf den Dschun­gel­pfad.
    Das Sprech­git­ter des Ro­bo­ters war von feuch­tem Sand und ver­rot­te­ten Blät­tern ver­klebt. Er kratz­te sie weg und sag­te: „Nein, Sir. Was hät­te das genützt?“
    „Ges­tern hat mich ein Re­por­ter in der ‚Han­del­s­per­le’ das­sel­be ge­fragt“, keif­te Jol­son. „Ich ha­be ihm ein Au­to­gramm für sein Ex­em­plar von Mowg­li Nr. 200 ge­ge­ben.“
    „Und das wä­re, Sir?“
    Jol­son putz­te al­les Ge­päck und die Vor­ratspa­cken wie­der sau­ber und leg­te sie in die zahl­rei­chen Hän­de des Ro­bo­ters. „Du blö­der Blech­kopf, das ist mein neues­tes Buch, Mowg­li über Hockey.“
    „Und wie hät­te mich ein Buch über das Hockey spiel da­vor be­wah­ren kön­nen, in einen Sumpf zu ge­ra­ten, Sir?“
    „Mowg­li Nr. 186 hät­test du le­sen sol­len.“ Er ver­setz­te dem Ro­bo­ter einen An­triebstritt. „Der Ti­tel lau­tet Mowg­li über Sümp­fe. ‚ Si­chert Mowg­lis Stel­lung als letz­te Au­to­ri­tät über al­les …’ Die Bar­num Fax-Ti­mes. ‚ Was wird der gu­te Dok­tor wohl als nächs­tes brin­gen?’ Pe­ta­lu­ma Stern­ku­ri­er. Die letz­te­re ist ei­ne Zei­tung im Erd­sys­tem. Die­ses neue Buch, an dem ich ge­ra­de ar­bei­te, wird so­gar noch bes­ser wer­den.“
    „Das wä­re dann wohl Mowg­li Nr. 201?“
    „Dar­auf kannst du dei­nen Arsch ver­wet­ten!“ brüll­te Jol­son. „Mowg­li über Rui­nen. Ar­chäo­lo­gie, ein­fach und an­spre­chend er­klärt. Ich hab’ nur drei Wo­chen, um mein Rui­nen werk zu­sam­men­zu­stel­len. Da­nach bin ich mit Mowg­li Nr. 199 auf Wer­be­tour­nee auf Bar­num. Sechs­und­zwan­zig Ter­ri­to­ri­en in vier­zehn Ta­gen, zack­zack­zack!“
    „Wie heißt denn die­ses Buch, Sir?“
    „Mowg­li über Holz­schnit­zen“, rief Jol­son. „Das ers­te Buch, das ein­fach und an­spre­chend das Holz­schnit­zen er­klärt. Das wird mal so was wie ei­ne Kaf­fee­tischlek­tü­re wer­den.“
    „Ich ha­be mal einen Kaf­fee­tisch ge­schleppt“, sag­te der Ro­bo­ter. „Als ich mal kurz bei ei­ner Spe­di­ti­on ge­ar­bei­tet ha­be.“
    „Schön für dich, du Schraub­na­se“, brüll­te Jol­son.
    Dann stell­ten sich ih­nen in fünf­zig Yards Ent­fer­nung plötz­lich zwei jun­ge Män­ner in den Weg. Je­der von ih­nen ziel­te mit sei­nem Blas­ter­ge­wehr auf Jol­son. „Wir konn­ten es nicht ver­mei­den, Sie zu be­lau­schen“, sag­te ei­ner von ih­nen. Er war grö­ßer und schlan­ker als der an­de­re und trug einen ein­tei­li­gen, braun­gel­ben An­zug.
    „Ich ge­be ja zu, daß man mich ab und zu da­für ge­ta­delt hat, daß ich zu laut re­den wür­de“, tob­te Jol­son. „Wer, zum Teu­fel, seid ihr?“
    Der grö­ße­re, schlan­ke­re jun­ge Mann senk­te sein Ge­wehr und kam nä­her. Die Mit­tags­son­ne warf fla­ckern­des Licht auf ihn, wäh­rend er un­ter den dicht­be­blät­ter­ten Bäu­men ent­lang­schritt. „Tja, Sie wer­den das zwar viel­leicht für einen selt­sa­men Zu­fall hal­ten, Mr. Mowg­li, aber wir sind eben­falls Ar­chäo­lo­gen. Wir su­chen nach den Rui­nen ei­ner al­ten Son­nen­kult­stadt.“
    „Tau­send Teu­fel!“ Jol­son rieb sich sei­ne brei­te schwar­ze Na­se. „Seid ihr Pen­ner die gan­ze Grup­pe?“
    „Nein, Sir“, sag­te der an­de­re jun­ge Mann. Er be­saß ein dick­li­ches Ge­sicht und einen röt­li­chen Lip­pen­bart. „Lloyd hat ver­ges­sen zu er­wäh­nen, daß wir nur die Ge­hil­fen von je­man­dem sind, die un­se­rer Mei­nung nach ei­ne aus­ge­zeich­ne­te Ar­chäo­lo­gin ist. Viel­leicht ha­ben Sie von ihr ge­hört, Dr. Mag­gie Mez­ze­row.“
    „Lebt die al­te Pu­te noch? Je­sus, die muß doch jetzt schon neun­zig Jah­re alt sein.“
    „Zwei­und­neun­zig“, sag­te der große schlan­ke Lloyd.
    „Die al­te Zie­ge kennt sich ja in ih­ren Rui­nen aus“, rief Jol­son, „aber ih­re Pro­sa ist schau­der­haft.“
    „Ach herr­je, Ar­thur Isaac“, rief ei­ne dün­ne al­te Stim­me, „im­mer noch das al­te Groß­maul!“ Ei­ne klei­ne, ge­drun­ge­ne al­te Frau in ei­nem ein­tei­li­gen Tweed­an­zug trat schlur­fend aus dem Blatt­werk her­vor. Sie hat­te einen Spa­zier­stock aus Alu­mi­ni­um in

Weitere Kostenlose Bücher