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Das Chamäleon-Korps

Das Chamäleon-Korps

Titel: Das Chamäleon-Korps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ron Goulart
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Dickicht des Wal­des.
    Dr. Mez­ze­row ramm­te ih­ren Stock in den leh­mi­gen Bo­den vor der ho­hen Mau­er. „Scheint der Teil ei­nes Tem­pels zu sein, was meinst du, Ar­thur Isaac?“
    „Dar­auf kannst du dei­ne Fei­ge ver­wet­ten“, er­wi­der­te Jol­son laut.
    Die al­te Frau schritt auf ei­ne Öff­nung in der al­ten Mau­er zu, ein nied­ri­ges, qua­dra­ti­sches Tor. „He, schau mal! Da gibt’s ei­ne Trep­pe, die nach un­ten zu füh­ren scheint. Wahr­schein­lich be­fin­det sich der Rest des Ge­bäu­des un­ter der Er­de. Lloyd, du und Bob­by, ihr bleibt hier drau­ßen. Ar­thur Isaac, gib mir mal ei­ne von die­sen Hand­lam­pen, dann ma­chen wir mal Gucki-Gucki. Wahr­schein­lich sind wir seit Jahr­hun­der­ten die ers­ten hier.“
    Als Jol­son auf die Al­te zu­trat, flat­ter­ten sechs grel­le, zi­tro­nen­gel­be Vö­gel mit ge­streif­ten Flü­geln von der ver­fal­le­nen Mau­er­kan­te fort. „Laß mich lie­ber als ers­ter ge­hen“, brüll­te Jol­son. „Sonst könn­ten dei­ne al­ten Kno­chen viel­leicht Scha­den er­lei­den.“
    „Al­so gut, Ar­thur Isaac“, sag­te Mag­gie Mez­ze­row. „Geh du zu­erst, ich wer­de uns den Weg leuch­ten.“
    Jol­son schritt in die Dun­kel­heit hin­un­ter. Dann folg­te ihm der Licht­strahl und zeig­te ihm et­wa fünf­zig brei­te Stu­fen, die weit hin­un­ter­führ­ten, dann ei­ne Bie­gung mach­ten und nicht mehr zu er­ken­nen wa­ren. Er klet­ter­te hin­un­ter. Als er tiefer kam, wur­de es käl­ter und feuch­ter, und er spür­te, daß ir­gend­wo hin­ter der Bie­gung Was­ser sein muß­te. Er be­weg­te sich mit drei Stu­fen Vor­sprung vor der al­ten Ar­chäo­lo­gin, dann stol­per­te er. „Ver­flucht!“ rief er. Er leg­te die Hän­de schüt­zend um sei­nen Kopf, wäh­rend er ein Dut­zend har­ter Stu­fen hin­ab­stürz­te und um die Bie­gung roll­te. Dort be­fan­den sich ein Al­ko­ven und ein fla­cher, kreis­runder Vor­sprung, von dem aus wei­te­re Stu­fen nach un­ten zu füh­ren schie­nen.
    „Ar­thur Isaac?“ Es klang so, als stün­de Dr. Mez­ze­row im­mer noch dort, wo er zu­erst ge­stol­pert war.
    Jol­son stöhn­te ein­mal auf. Er drück­te sich flach ge­gen den ge­schnitz­ten Stein und zog sei­ne Pis­to­le aus sei­nem Jackett.
    „Du Dumpf­ba­cke, hast du dir den Schä­del auf­ge­schla­gen oder so was?“
    Jol­son blieb still. Die Stie­fel­schrit­te der Al­ten nä­her­ten sich, ihr Me­tall­stock klap­per­te. Das Licht der Lam­pe fla­cker­te her­an. Als Dr. Mez­ze­row er­schi­en, sprang er sie an und ver­paß­te ihr zwei kur­ze Hand­kan­ten­hie­be un­ter­halb des Ohrs.
    Die al­te Frau gab ein hoh­les Seuf­zen von sich und brach zu­sam­men. Die Lam­pe zeig­te plötz­lich nach oben, dann fiel sie ihr aus der Hand. Jol­son fing sie auf und hielt sei­ne Pis­to­le im­mer noch auf die Frau ge­rich­tet. Sie gab ein zer­knautsch­tes Schmat­zen von sich und streck­te sich der Län­ge nach auf dem Bo­den aus. Jol­son horch­te. Von oben kam nie­mand her­un­ter. Er­zog der Al­ten die Ar­me auf den Rücken und fes­sel­te sie mit ih­rem Gür­tel. Dann ließ er sie lie­gen und ging wei­ter nach un­ten. Die nächs­ten fünf­zig Stu­fen en­de­ten auf ei­ner brei­ten Stein­plat­te. Es war nie­mand dort. Un­ter dem Rand der Plat­te be­fand sich stil­les, dunkles Was­ser.
    Jol­son lehn­te Dr. Mez­ze­row ge­gen einen mit ran­ken­den Weinre­ben und Blu­men ver­zier­ten Stein­pfei­ler. Er schlug ihr sanft ins runz­li­ge Ge­sicht. „Bron­zi­ni, Bron­zi­ni“, sag­te er. „Wach auf und laß uns re­den.“
    Das lin­ke Au­ge der Al­ten öff­ne­te sich als ers­tes. „Ar­thur Isaac, was machst du da?“
    „Bron­zi­ni, du kannst jetzt re­den oder nach­dem ich dir et­was aus der Wahr­heits­aus­rüs­tung ge­ge­ben ha­be“, sag­te Jol­son. „Ich kann mei­nen ei­ge­nen Kas­ten be­nut­zen oder dei­nen.“
    „Okay, Jol­son“, sag­te die al­te Frau mit ei­ner neu­en Stim­me. „Du bist es doch, oder?“
    „Rich­tig, Bron­zi­ni.“
    „Ich ha­be ei­ne Wan­ze im Bü­ro von die­sem Trot­tel Whee­ler-Wool­sey in­stal­liert“, sag­te der Ma­jor des Cha­mä­le­on­korps. „Aber dies­mal hast du dich nicht vor­her bei ihm ge­mel­det, da muß­te ich ra­ten.“
    „Ich

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