Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Chamäleon-Korps

Das Chamäleon-Korps

Titel: Das Chamäleon-Korps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ron Goulart
Vom Netzwerk:
der lin­ken und ei­ne Jagd­pis­to­le in der fle­cki­gen rech­ten Hand. „Ich ha­be dir schon vor sechs­und­drei­ßig Jah­ren beim Re­li­qui­en­kon­greß auf Murd­sto­ne ge­sagt, daß du ein klu­ges Kind bist, aber ler­nen soll­test, die Klap­pe zu hal­ten. Stimmt im­mer noch.“ Sie stol­per­te und fiel seit­wärts in einen Strauch von Pas­si­ons­blu­men.
    „Las­sen wir die To­ten ru­hen, du schor­fi­ges al­tes Mäd­chen.“
    Lloyd lief her­bei, um der al­ten Ar­chäo­lo­gin zu hel­fen. Sie schi­en je­doch aus dem Ge­strüpp em­por­zu­schwe­ben, noch be­vor er sie be­rührt hat­te. „Al­les in Ord­nung mit Ih­nen, Dr. Mez­ze­row?“
    „Quietsch­fi­del“, sag­te die Al­te.
    „Was heißt quietsch­fi­del?“
    „Frag Ar­thur Isaac.“
    „Lies es in Mowg­li Nr. 166 nach“, brüll­te Jol­son. „He, Mag­gie, warum tun wir uns nicht zu­sam­men? Ich su­che ja auch nach Rui­nen.“
    „Wahr­schein­lich wie­der we­gen ei­nes von dei­nen schreck­li­chen Bü­chern, neh­me ich an“, sag­te Mag­gie Mez­ze­row. „Al­so gut, Ar­thur Isaac, aber du mußt ab und zu wirk­lich ver­su­chen, den Mund zu hal­ten.“
    Jol­son eil­te den Pfad ent­lang. „Ich set­ze mich in ehr­fürch­ti­gem Schwei­gen zu dei­nen gott­ver­damm­ten Fü­ßen nie­der, Mag­gie.“ Er hiev­te die Al­te auf sei­nen Rücken. Sie trug an­schei­nend eben­falls ei­ne Wahr­heits­aus­rüs­tung un­ter ih­ren lin­ken Arm ge­schnallt, ge­nau wie er.
     
    Lloyd gähn­te.
    Bob­by, der Ge­drun­ge­ne mit dem Schnurr­bart, gähn­te.
    Jol­son brüll­te: „Und da muß­te ich schließ­lich die Rech­te für die Ru­nen­aus­ga­be an mei­nem Buch an mich selbst ver­kau­fen. Der Trot­tel, den ich da­mals als Agen­ten hat­te, konn­te sei­nen Arsch nicht von sei­nem El­len­bo­gen un­ter­schei­den. Ich hat­te mich nur we­gen völ­lig ab­we­gi­ger sen­ti­men­ta­ler Er­wä­gun­gen über­haupt mit ihm ein­ge­las­sen. Er war ein Kom­po, und ein Teil von ihm war mal ein Stück von ei­nem mei­ner al­ten Her­aus­ge­ber ge­we­sen.“ Er strich mit ei­nem schwar­zen Fin­ger von sei­nem El­len­bo­gen bis zum rech­ten Ohr hoch. „Die­ser Teil! Ge­nüg­te wirk­lich nicht, um ihm ein biß­chen Ge­schäfts­sinn ein­zu­trich­tern. Und was die Am­phi­bi­en­rech­te und die Schlan­gen­rech­te von Mowg­li Nr. 106 und Mowg­li Nr. 124 an­ging, da hat er wirk­lich einen un­heim­li­chen Mist ge­baut. Die Froschmen­schen auf Murd­sto­ne konn­ten über­haupt nicht ge­nug von mei­nen Bü­chern be­kom­men. Aber die­ser Schwach­kopf von ei­nem Agen­ten un­ter­schrieb einen Ver­trag, durch den wir die Kos­ten für das Was­ser­dicht­ma­chen zum Teil selbst tra­gen muß­ten. Du weißt ja, daß al­le Bü­cher auf dem Froschmarkt was­ser­dicht sein …“
    „Ähem.“ Dr. Mez­ze­row ver­deck­te ih­ren klei­nen al­ten Mund mit der Hand. „Ich glau­be, ich haue mich am bes­ten jetzt hin.“ Sie lä­chel­te geis­tes­ab­we­send in Rich­tung des trag­ba­ren elek­tri­schen La­ger­feu­ers, das sich we­ni­ge Fuß von ihr ent­fernt be­fand.
    „Die Nacht ist noch jung“, brüll­te Jol­son.
    Hin­ter ihm dös­te sein sechs­ar­mi­ger Ro­bo­ter in sei­nem Zelt­ein­gang.
    „Aber als ich da­mals da­für ge­sorgt ha­be, daß Mowg­li Nr. 132 von die­sem Ech­sen­le­se­ring auf Tar­ra­gon aus­ge­wählt wur­de“, fuhr Jol­son fort, „das war wirk­lich ge­ris­sen von mir. Die­se Ech­sen­menschen hat­ten et­was, das sie Buch des Jah­res nann­ten. Und ich …“
    „Ich muß wirk­lich in die Fal­le“, be­harr­te die al­te Ar­chäo­lo­gin.
    „Das ent­täuscht mich schwer“, schrie Jol­son. „Wir ha­ben uns im­mer noch nicht über un­ser Lieb­lings­the­ma un­ter­hal­ten.“
    „Nein, im Mo­ment füh­le ich mich ei­ner Un­ter­hal­tung über dich nicht ge­wach­sen.“
    „Oho!“ dröhn­te Jol­son. „Ich mei­ne die Ar­chäo­lo­gie, Mag­gie. Vor al­lem möch­te ich wis­sen, was ei­gent­lich wirk­lich bei die­sen Aus­gra­bungs­ar­bei­ten im Vas­cas-Ter­ri­to­ri­um auf Carob pas­siert ist.“
    Die al­te Frau zuck­te mit den Au­gen. „Carob?“ frag­te sie und stand lang­sam auf. „Al­so, Ar­thur Isaac, das ist doch wohl aus­gie­bigst in den Nach­rich­ten

Weitere Kostenlose Bücher