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Das Chamäleon-Korps

Das Chamäleon-Korps

Titel: Das Chamäleon-Korps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ron Goulart
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weiß, daß du Blind John Do­ve ge­we­sen bist“, sag­te Jol­son. „Warst du auch Bree­zy Bal­mer?“
    „War ich“, sag­te Bron­zi­ni. „Ich muß­te es so aus­se­hen las­sen, als wür­de ich mich or­dent­lich an­stren­gen, dich um­zu­le­gen. Aus die­sem falschen Mi­nen­schacht bist du ziem­lich schnell ent­kom­men, und mit dem Ka­nal hat­test du auch nicht all­zu vie­le Schwie­rig­kei­ten. Das ver­dankst du al­les mir, Jol­son.“
    „Und wie war das, als Al­ding­ton J. Wal­ton und Häupt­ling Nack­ter Tanz in die Luft ge­flo­gen sind?“ Jol­son leuch­te­te mit der Lam­pe auf das Was­ser und dann zu­rück zu Bron­zi­ni. „Da ha­be ich aber nichts von dei­ner Schlam­pe­rei ge­merkt.“
    „Bei die­ser Sa­che im Stadt­zen­trum Nr. 1 konn­te ich über­haupt nicht ein­grei­fen, Jol­son. Son­nen­blu­me nahm an, daß der Häupt­ling ihn aus­trick­sen woll­te. Al­so än­der­te er den Plan und sorg­te da­für, daß der Häupt­ling zu­sam­men mit Wal­ton ge­tö­tet wur­de. Er hat Häupt­ling Nack­ter Tanz nicht ein­mal war­nen las­sen, daß du ein falscher Tunky Ne­s­per warst.“
    „Was du schon in Har­lem raus­be­kom­men hat­test.“
    „Stimmt. Jetzt sei nicht zu streng mit mir, Jol­son, ich ste­he ziem­lich un­ter Druck.“
    „Warum hast du den ech­ten Bree­zy Bal­mer um­ge­bracht?“
    Bron­zi­ni schüt­tel­te sei­nen Al­te-Da­me-Kopf und seufz­te. „Hab’ ich nicht. Das wa­ren die­ser Ba­stard Mac­Sto­ne und sein Ge­hil­fe, Estru­ma Kid. Ich hab’ ein biß­chen her­um­ge­schnüf­felt und bin zu­fäl­lig auf die Lei­che ge­sto­ßen. Als ich hör­te, daß du als Will Men­do­za kom­men wür­dest, ent­schloß ich mich da­zu, mich für den She­riff aus­zu­ge­ben.“
    „Warum bist du nicht mehr auf un­se­rer Sei­te?“
    Der Ma­jor sag­te: „Nun, Jol­son … Na ja, weißt du, ich war nicht ganz ehr­lich, als ich zum ers­ten­mal die For­mu­la­re aus­ge­füllt ha­be. Weißt du, ich bin ja erst mit zwan­zig zum Cha­mä­le­on­korps ge­kom­men, nicht schon so früh wie du.“
    „Und?“
    „Be­vor ich ein CK-Agent wur­de, ha­be ich hier drau­ßen mit ei­nem Mäd­chen zu­sam­men­ge­lebt. Wir hat­ten ei­ne Toch­ter. Als ich die­sen Auf­trag be­kam, dach­te ich mir, daß ich mal mei­ne Toch­ter be­su­chen könn­te. Die Mut­ter ist tot, und wir ha­ben lan­ge kei­nen Kon­takt mehr zu­ein­an­der ge­habt.“
    „Dann hast du er­fah­ren, daß dei­ne Toch­ter bei Son­nen­blu­me ist?“
    „Ge­nau, Jol­son. Die­se Ba­star­de im Tim­brook-In­sti­tut er­rie­ten, daß ich nicht echt war und wer ich wirk­lich war. Und die­ser rot­zi­ge An­dro­ide, 26X, der hat mir dann von Ma­ri­na er­zählt. Ein hüb­sches Mäd­chen, ein biß­chen schüch­tern. Ich durf­te sie nur ein­mal se­hen. Ei­ne Wei­le lang durf­te sie frei um­her­lau­fen, und sie leb­te in der Zo­ne. Dann hat Son­nen­blu­me sie hier­her nach Ji­ra­sol ge­bracht. Ich darf sie im­mer noch nicht se­hen. Er traut mir wohl nicht. Und zwar des­we­gen, weil du zu leicht ent­kom­men konn­test, Jol­son.“
    „Wie alt ist Ma­ri­na?“
    „Knapp zwan­zig.“
    „Erst igno­rierst du sie zwan­zig Jah­re lang“, sag­te Jol­son, „dann än­derst du dei­ne Mei­nung und ent­schließt dich, ih­ret­we­gen Leu­te um­zu­brin­gen.“
    „Ich ha­be nie­man­den wirk­lich um­ge­bracht“, sag­te Bron­zi­ni. „Hör mal, du bist gut zehn Jah­re jün­ger als ich, und au­ßer­dem bist du nicht Va­ter, du ver­stehst das eben nicht. Aber die­se Selbst­mord­kin­der hast du doch ge­se­hen.“
    „Hat Son­nen­blu­me sie in eins ver­wan­delt?“ Bron­zi­ni schüt­tel­te sei­nen runz­li­gen Kopf. „Noch nicht. Je­den­falls glau­be ich nicht, daß er es schon ge­tan hat, Jol­son. Aber sie dro­hen mir da­mit. Wenn ich nicht wei­ter für Son­nen­blu­me ar­bei­te, dann pflanzt er ihr ei­ne von die­sen ver­damm­ten Bom­ben ein und re­det ihr ein, daß sie sich für die gu­te Sa­che um­brin­gen soll.“
    „Was ist das ge­nau für ei­ne Sa­che?“
    „Die­ser gan­ze Pla­net Jas­par ist kein be­son­ders gu­ter Ort zum Le­ben. Das spü­ren die Kin­der, be­son­ders die­je­ni­gen, die sich frei­wil­lig da­zu mel­den, in mensch­li­che Bom­ben ver­wan­delt zu

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