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Das Chamäleon-Korps

Das Chamäleon-Korps

Titel: Das Chamäleon-Korps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ron Goulart
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Apart­ment­haus. Er wird dir schon noch ge­fal­len, Will, paß nur auf.“
    Jol­son schritt um ei­ne schlam­mi­ge Pfüt­ze her­um und sag­te: „Ist ja nicht son­der­lich voll heu­te abend.“
    „Ei­ni­ge Räu­me schon, an­de­re nicht.“
    Auf ei­nem Sta­pel al­ter Re­gen­män­tel, der an der Wand die­ses klei­nen Raum­es lag, saß ein di­cker, bors­ti­ger jun­ger Mann und hat­te die Hand ans Kinn ge­legt. „Lie­be ist wie Lei­nen“, be­merk­te er.
    „Ja, dar­über ha­be ich mir auch schon Ge­dan­ken ge­macht“, sag­te Jol­son. „Was soll das ei­gent­lich be­deu­ten?“
    Der bors­ti­ge jun­ge Mann zuck­te mit ei­ner Schul­ter. „Ich hab’s auf ei­nem Pos­ter ge­le­sen.“
    Einen Raum wei­ter stol­per­te Brewster bei­na­he über einen of­fen­ste­hen­den Mus­ter­kof­fer vol­ler Gum­mi­plast­wein­fla­schen. Er trat mit sei­nem gol­de­nen Stie­fel nach ei­ner. „Er­dern­te, Ka­li­for­ni­en. Das Zeug hält sich nicht gut beim Trans­port.“
    Vor ei­nem Be­häl­ter, der mit Feu­er­holz und aus­ge­brann­ten Brenn­stoff­zel­len ge­füllt war, lag ein ge­drun­ge­ner blon­der Mann auf dem Rücken. Jol­son er­kann­te ihn: Es war Pe­ter Ter­ra­lo­ma Goo­den von der Stif­tung für Aso­zia­len­for­schung, dem er bei sei­ner An­kunft im Raum­ha­fen be­geg­net war.
    Jol­son beug­te sich über ihn und pieks­te ihn mit dem Dau­men. „Wer ist denn das hier?“ frag­te er Son.
    „Heißt Goo­den, ein Mar­ke­ting­frit­ze“, sag­te Brewster. „Er sam­melt Un­ter­su­chungs­da­ten.“
    „Pfff!“ mach­te Goo­den und wälz­te sich sanft hin und her.
    Son führ­te Jol­son wei­ter durch an­de­re dunkle, voll­ge­stell­te Räu­me. In ei­nem da­von saß Re­ve­rend Cock­spur, die Fü­ße auf ei­ne de­fek­te Bü­gel­ma­schi­ne ge­legt. Er hielt sei­ne lin­ke Hand mit der rech­ten fest, ließ sie wie­der los, sah zu, wie sie zit­ter­te, und pack­te sie aufs neue. „Se­gen“, sag­te er.
    Ihm ge­gen­über saß Lan­ny Ku­bert, der un­ab­hän­gi­ge Bür­ger­meis­ter­schafts­kan­di­dat der Props, auf ei­ner Ge­schirr­spül­ma­schi­ne, aus der Öl tropf­te. Er be­ar­bei­te­te einen Hand­re­cor­der mit ei­nem klei­nen, glän­zen­den Schrau­ben­zie­her. „Es wer­den im­mer mehr Pro­duk­te schlam­pig ver­ar­bei­tet. In die­sem Jahr gibt es schon drei­zehn Pro­zent mehr de­fek­te Dik­tier­ma­schi­nen als im letz­ten, Rev. So, jetzt funk­tio­niert er wie­der.“
    Cock­spur wölb­te sei­nen Brust­kas­ten und ließ sei­ne zit­tern­de Hand wie­der frei. „Dann spiel noch mal ab, was wir bis­her ha­ben, Lan­ny.“
    Ku­bert drück­te den Ab­spiel­knopf. „Ar­beits­be­richt Num­mer 237“, sag­te die Dik­tier­ma­schi­ne mit Cock­spurs Stim­me. „Be­trifft: Be­keh­run­gen bei den Be­woh­nern des Rand­be­zirks. Lie­ber am­tie­ren­der Bi­schof …“ Die Stim­me wur­de lei­ser und war schließ­lich nicht mehr zu hö­ren.
    Re­ve­rend Cock­spur griff sich an die Na­se. „Das ist im­mer der schwie­rigs­te Teil des Be­richts, der Ab­schnitt, zu dem wir jetzt kom­men. Ich soll­te wirk­lich bes­se­re Auf­zeich­nun­gen ma­chen. Et­was Bin­go, Lan­ny.“
    Ku­bert leg­te den Re­cor­der bei­sei­te und hüpf­te vom Ge­schirr­spü­ler. „Ist der Erd­wein, den Goo­den auf den Markt ge­wor­fen hat, auch okay, Rev?“
    Cock­spur sag­te: „Der 47er San­ta Cruz hat ein ganz gu­tes Bu­kett für einen Erd­wein. Was ist, Son und Will, wollt ihr uns Ge­sell­schaft leis­ten?“
    „Wir wol­len zu den Ge­rä­ten“, sag­te Son. „Bin­go verdirbt ei­nem Ge­rä­te­trips.“
    „Ein biß­chen Kne­te“, sag­te Re­ve­rend Cock­spur, „nur ein we­nig Koh­le, und ich wür­de auch auf die Rei­se ge­hen. Wenn ich erst mal mei­ne geist­li­che Ar­beit er­le­digt ha­be, wer­de ich mich mal um einen klei­nen Trip küm­mern. Mei­nen Se­gen, ihr Schnul­lis.“
    „Ge­rä­te?“ frag­te Jol­son.
    „Führ mich heu­te nacht nicht nach Moll“, sag­te Son. „Las­sen wir die Eu­len al­lein, und ma­chen wir selbst ei­ne Rei­se.“
    „Hör mal“, sag­te Jol­son, als sie den Raum ver­lie­ßen, „du hast ge­sagt, daß ich hier einen Bol­lo be­käme, ein paar Zit­ter­mie­zen ken­nen­ler­nen könn­te. Du magst ja

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