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Das Disney World Komplott

Titel: Das Disney World Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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auf neue, spezielle Schulen mußte; daß ich mein Äußeres häufiger verändert habe, damit niemand auf die Idee käme, Nachforschungen über mich anzustellen …« Die Miene des Jungen veränderte sich. »Das Komische daran ist nur, daß sie bei Gruppe Sechs bestritten, etwas damit zu tun zu haben.«
    »Haslanger hat das abgestritten?«
    Der Junge nickte. »Aber wenn er es nicht war, wer dann? Ich meine, irgendwer mußte doch hinter den Machern stehen und ihnen ihre Befehle geben.«
    »Macher?«
    »Ja. So habe ich die Männer genannt, die ständig um mich herum waren. Die mich beobachteten, Dinge für mich arrangierten. Ich habe sie nie nach ihren Namen gefragt, und ihre Gesichter wechselten regelmäßig. Sie waren mir im Grunde egal. Wenn Harry oder ich irgend etwas gebraucht haben, haben sie es besorgt.« Joshua lächelte. »Wir haben uns oft einen Spaß daraus gemacht, uns wegzuschleichen.«
    »Zum Beispiel, wenn ihr Angeln gehen wolltet.«
    »Ich habe nie auch nur einen einzigen verdammten Fisch gefangen!«
    »Und Harry?«
    »Auch nicht. Trotzdem war es schön, mit ihm am Bach zu sitzen.« Kurz verzogen sich seine Lippen zu einem Strahlen. »Einmal haben wir auf dem Weg zurück bei einer Fischhandlung angehalten. Als wir dann nach Hause kamen, warteten da schon ganze Wagenladungen von Machern auf uns. Harry hat ihrem Anführer den Fisch, den wir vorher gekauft haben, einfach in die Hand gedrückt …« Der Junge seufzte. »Sie waren Harrys bester Freund.«
    »Das bedeutet mir sehr viel.«
    »Ihm würde es sicher viel bedeuten, wenn er wüßte, was Sie gerade tun. Daß Sie hinter den Leuten her sind, die …« Joshua suchte nach Worten, ließ den Satz unbeendet und begann einen neuen. »Sie wollten Rache, nicht wahr? Deswegen waren Sie hinter Haslanger her.«
    »Manchmal, mein Junge, ist Rache das einzige, das uns bleibt.«
    »Fühlt man sich danach besser?«
    »Eine gute Frage. Ich glaube, ›besser‹ ist nicht das richtige Wort. Man fühlt sich danach würdiger. Ja, ›würdiger‹ trifft es eher. Man muß für die Menschen eintreten, die für einen selbst eingetreten sind. Ohne Harry wäre ich schon mindestens ein dutzendmal tot. Ich war ihm etwas schuldig. Und wenn man es ganz grundsätzlich betrachtet, basieren die meisten guten Freundschaften darauf, daß der eine dem anderen etwas schuldet.«
    »Hätten Sie Haslanger getötet? Haben Sie das immer noch vor?«
    »Ich weiß es nicht, ganz ehrlich.«
    »Aber Sie haben ihn doch gefunden. Durch mich. Stimmt es, was Colonel Fuchs gesagt hat? Daß er mich geschafften hat, so wie dieses Ungeheuer, das Susan töten wollte?«
    »Du hast ihr das Leben gerettet.«
    »Sie weichen meiner Frage aus.«
    »Das ist eigentlich nicht mein Stil. Ich wollte dir nur zeigen, daß das, was du getan hast, viel wert ist.«
    »Schön. Dann beantworten Sie mir jetzt meine Frage.«
    »Ja.«
    Blaines Ehrlichkeit schien den Jungen zu verblüffen. »Die meisten anderen hätten drum herum geredet.«
    »Das ist ebenfalls nicht mein Stil.«
    »Wußten Sie, daß er niemals schläft?«
    »Wer?«
    »Haslanger. Er schläft nicht, hat das seit Jahren nicht mehr getan, seit es ihn einmal beinahe umgebracht hätte. Mir hat er gesagt, er käme mit seinen Geistern nicht mehr zurecht. Also legt er sich nicht mehr hin; denn er weiß genau, wenn er das nächste Mal einschläft, kriegen ihn die Geister, und dann wacht er nie mehr auf. Ich fürchte, ich werde genau so wie er. Die ganze Zeit nach dem Elektroschock habe ich nicht geträumt. Aber ich weiß genau, wenn ich jetzt einschlafe, gehen die Alpträume wieder von vorne los.«
    »Jeder fürchtet sich vor etwas.«
    »Sie auch?«
    McCracken nickte. »Ich fürchte mich vor vielen Dingen. Man kann der Furcht nicht entgehen, aber man kann dafür sorgen, daß sie einem nutzt.«
    »Und wie soll das gehen?«
    »Indem man sie in bestimmte Bahnen lenkt. Sie in etwas verwandelt, das man einsetzen kann. Verstehst du das?«
    Joshuas Hand in der Jeanstasche umschloß das Fläschchen. »Ja, ich glaube schon.«
    Sal Belamo erreichte das Reservat eine Stunde nach Sonnenaufgang. Er sah genauso mitgenommen und staubig aus wie der alte Mietwagen, mit dem er gekommen war.
    »War 'ne echte Höllenfahrt, Boß«, rief er beim Aussteigen. Er marschierte sofort zum Kofferraum, als Blaine und Wareagle auf ihn zukamen. Bei seinem letzten Anruf hatte McCracken ihm eine umfangreiche Einkaufsliste durchgegeben. »Hab' alles besorgt, Boß. War gar nicht so einfach, alles zu

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