Das Disney World Komplott
allein lassen kann, die diese Maschinen …«
»Turk«, rief einer seiner Assistenten von der Tür zum eigentlichen Büro.
»Du unterbrichst meine Rede, Freundchen!«
»Tut mir leid. Da ist ein wichtiger Anruf.«
»Von der Hauptverwaltung?«
»Nein, Sir«, antwortete der junge Mann mit fassungsloser Miene, »aus Washington.«
»Sie?« fragte Haslanger ungläubig und erhob sich.
Fuchs straffte seine Gestalt. »Wissen Sie vielleicht einen Besseren, der bei dieser Geschichte die Fäden in der Hand halten sollte? Sie selbst kommen dafür ja wohl kaum in Frage.«
»Sicher, ich nicht.«
»Natürlich nicht. Um die Mission zu leiten, müßten Sie schließlich den Schoß von Gruppe Sechs verlassen, und das steht ja wohl kaum zu erwarten, oder?«
Haslanger schwieg.
»Sie wären gut beraten, das während meiner Abwesenheit nicht zu vergessen. Ihre Leistungen, wenn man sie so nennen darf, haben in der letzten Zeit doch arg zu wünschen übriggelassen. Der Fehlschlag mit dem GL-12, dann Ihr Blendstrahl und gar nicht erst zu reden davon, wie sie CLAIR vermurkst haben.«
»Ich habe es vermurkst?«
»Der Junge war Ihre Schöpfung. Und deshalb hätten Sie in der Lage sein müssen, ihn auch unter Kontrolle zu halten. Doch statt dessen hat er mit Ihrer Erlaubnis getan und gelassen, was immer er wollte. Und dann hat er sich nur wieder einfangen lassen, weil er an die Technologie wollte, die wir besitzen. Es wäre doch wirklich furchtbar, wenn er aus Disney World entwischen könnte, und das mit der einzigen noch vorhandenen CLAIR-Probe. Ich meine, das wäre für uns beide furchtbar, nicht wahr?«
»Wohl eher für die ganze Welt.«
»Dann sollten Sie besser darum beten, daß ich Erfolg habe. Und noch etwas, Doktor. Wenn ich nicht mehr für die Gruppe Sechs tätig sein kann, aus welchen Gründen auch immer, sollten Sie sich dringend Gedanken um Ihre eigene Zukunft machen. Möglicherweise ist mein Nachfolger nicht ganz so nachsichtig wie ich, wenn es um Ihre Eigenarten und Spleens geht. Aber wir wollen nicht vom Thema abkommen. Glücklicherweise hat General Starr mich mit ausreichend Personal ausgestattet, um das zu erledigen, was getan werden muß.«
Ein breites Lächeln umspielte die Lippen des Colonels. »Ich darf Ihnen gestehen, daß ich mich schon darauf freue.«
Haslanger wirkte besorgt. »Aber was ist mit McCracken? Er wird natürlich auch dort sein und sicher ebenso viel wissen wie wir.«
»Das will ich auch gar nicht abstreiten, und aus genau diesem Grund möchte ich, daß Sie Krill aktivieren. Ich halte es für das beste, wenn er mich in den Süden begleitet.«
»Disney World?« fragte der Mann am anderen Ende der Leitung ungläubig, was trotz der schlechten Verbindung deutlich herauszuhören war.
»General Starr hat eine halbe Armee dorthin beordert, die Fuchs zur Verfügung stehen soll«, erklärte Thurman ihm. Normalerweise hätte er eine solche Nachricht nicht aus einer öffentlichen Telefonzelle übermitteln dürfen, aber die Umstände ließen ihm keine andere Wahl.
»Aber Sie sind nicht dabei, oder?«
»Ich habe mir gedacht, es wäre an der Zeit, mir einen kleinen Urlaub zu gönnen.«
»Und warum rufen Sie mich dann an?«
»Weil ich dachte, Sie sollten Bescheid wissen. McCracken wird Hilfe benötigen.«
»Und Sie glauben, ich könnte etwas für ihn tun?«
»Ich weiß, daß Sie es zumindest versuchen werden.«
»Kann ich dabei auf Sie zählen?«
»Wie gesagt, ich nehme mir ein paar Tage frei.«
»Damit bleibt mir nicht mehr viel.«
»Immer noch mehr, als McCracken momentan zur Verfügung steht.«
Haslanger sah Krill über seinen Schreibtisch an. In dem Büro herrschte Halbdunkel.
»Der Colonel wünscht, daß du ihn nach Disney World begleitest. Er weiß, daß er dich braucht, um die Angelegenheit zu jedermanns Zufriedenheit zu Ende zu bringen.«
Im trüben Licht glitzerten die Augen der Kreatur, und die Schatten vergrößerten ihren ohnehin schon mißgestalteten Körper auf noch groteskere Weise.
»Ich will auch, daß du dorthin gehst«, fuhr Haslanger fort, »und zwar zu unser beider Wohl. Fuchs hat zuviel Zeit darauf verwendet, alles mögliche über mich in Erfahrung zu bringen. Ich möchte sogar annehmen, daß er der einzige ist, der alles weiß, und wenn die Geschichte schiefgeht – und davon bin ich eigentlich ziemlich überzeugt –, bin höchstwahrscheinlich ich es, der den Sündenbock spielen darf. Daran hege ich keinen Zweifel. Schließlich weiß ich, wie der Colonel
Weitere Kostenlose Bücher