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Das Disney World Komplott

Titel: Das Disney World Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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düstere Miene auf. »Da stünde die Wahrscheinlichkeit besser, 'ne Audienz beim Herrgott zu kriegen. Zu Gruppe Sechs kommt niemand, der nicht die Sorte Sondergenehmigungen vorweisen kann, für die Sie sich schon vor längerem endgültig disqualifiziert haben.«
    »Auch wenn dort jemand am größten Massenmord in der Geschichte der Vereinigten Staaten schuld sein könnte?«
    »Was?«
    »Gestern war ich in Cambridge …«
    Belgrades übergroße Backen gerieten ins Schlottern. »Ach du Scheiße …«
    »Ich weiß, wer das Desaster in der Einkaufspassage von Cambridge verursacht hat. Ich bin in seiner Studentenbude an der Harvard-Universität gewesen. Ein ungefähr neunzehnhundertachtzig geborenes Wunderkind. Kommt Ihnen das bekannt vor?«
    »Operation Offspring …«
    »Sie ist noch nicht beendet, Hank. Ich habe sogar den Verdacht, daß Haslanger nie damit aufgehört hat. Und daß er jetzt für Gruppe Sechs weitermacht.«
    »Dieses Jüngelchen hat das Ding gedreht?«
    »Genau. Und Harry Lime war bis zum vergangenen Herbst, als der Junge an der Harvard-Universität eine Tätigkeit im Rahmen des Forschungsförderungsprogramms aufnahm, sein Vormund. Alles andere ist noch reichlich schleierhaft, deutet allerdings auf Gruppe Sechs hin, denn dort steckt Haslanger heute.«
    »Und der Junge?«
    »Weg. Verschwunden.«
    »Sie behaupten, Gruppe Sechs hätte die Schuld an dem Vorfall?«
    »Falls ja, würde mir das zu einer Kontaktmöglichkeit verhelfen?«
    Belgrade schüttelte den Kopf. »McBeknackt, hören Sie mir eigentlich nicht zu? Gruppe Sechs genießt die Protektion allerhöchster Kreise. Jeder Mist, den sie baut, unterliegt der strengsten Geheimhaltung. Wenn Sie also hinausposaunen, daß Sie sich mit ihr anlegen möchten, warnen Sie sie höchstens.«
    »Es wäre ja denkbar, daß Haslanger allein der Schuldige ist. Wäre das ein Unterschied?«
    »Ja, damit würde alles noch schlimmer. Das Pentagon hat keinen Aufwand gescheut, um Haslangers Mitarbeit zu verheimlichen. Wenn Sie nun in Ihrem typischen McBeknackt-Stil Staub aufwirbeln, hat das kein anderes Ergebnis, als daß Ihnen erst recht sämtliche Türen verschlossen bleiben.«
    »Tja, ich glaube, dann muß ich mir wohl auf meine Art einen Weg zu diesen Zeitgenossen suchen, Hank.«
    »An Ihrer Stelle würde ich schlicht und einfach die Finger von der Sache lassen.«
    Blaines Brauen ruckten empor. »Sie sind aber nicht an meiner Stelle.«
    »Ich weiß, und mir ist klar, daß Sie nie die Pfoten von irgend etwas Brandheißem lassen können. Aber wenn Sie sich in diese Scheiße hineinreiten, kennt Sie hier keiner mehr. Im guten, alten Washington haben die Leute ein kurzes Gedächtnis. Wenn Sie Gruppe Sechs an den Karren pinkeln, erinnert sich niemand mehr daran, Ihnen eine Gefälligkeit zu schulden, dann haben Sie keine Freunde mehr, das garantiere ich Ihnen.«
    »Ich werde versuchen, keinem auf die Füße zu treten.«

Kapitel 20
    Joshua Wolfe wartete, bis das Zimmermädchen in dem Raum im zehnten Stock des Hyatt Grand Cypress Hotels fertig war, bevor er durch die geöffnete Tür trat.
    »Na, da komme ich ja genau richtig«, sagte er und streifte den Rucksack ab, als wäre er der rechtmäßige Gast dieses Zimmers.
    Die Frau lächelte ihm zu und ging.
    Knapp fünf Stunden war es her, daß er den Männern, die Harrys Wohnung überwacht hatten, entwischt und zum Flughafen Key West entkommen war, wo er sich an Bord eines US-Pendlerflugzeugs nach Orlando schlich. Zwanzig Minuten lang hatte er sich in der einzigen Toilette versteckt, bis die Fluggäste kamen. Dann hatte er einen Sitz belegt, während die Flugbegleiterin den Passagieren ihre Plätze zuwies. Er nahm einen Platz in der vordersten Reihe, weil er sich dachte, es wäre einfacher, falls der echte Sitzinhaber kam, sich weiter hinten einen anderen Sitz zu suchen. Zum Glück beanspruchte niemand den Platz, und die Flugbegleiterin dachte sich anscheinend nichts bei Joshuas Anwesenheit.
    In Orlando angekommen, ließ er sich einfach mit dem Menschenstrom treiben und gelangte in einer futuristischen Bahn voller müder oder erlebnishungriger Reisender, überwiegend Familien mit Kindern, zum Hauptterminal. Das Gedränge schob ihn zur Gepäckausgabe, wo sein Blick über die vielen verschiedenen Reisetaschen schweifte, die die Reisenden trugen oder über die Schulter hängten. Er suchte nach einem Laptop-Koffer, möglichst mit einem Laptop, in das ein Modem eingebaut war. Sobald er die Sorte Köfferchen erspäht hatte, schloß

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