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Das Disney World Komplott

Titel: Das Disney World Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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Einblick in die Datenspeicher von Gruppe Sechs gesehen hatte. Haslanger brauchte lediglich Informationslücken zu füllen oder auf Zusammenhänge zwischen bestimmten Projekten und gewissen Forschungsarbeiten hinzuweisen.
    Ja, da hatte ihr Gespräch geendet, entsann sich Haslanger. Er hatte die Vorzüge von Gruppe Sechs gepriesen und eine langsame Indoktrination des Jungen begonnen, um ihn dazu zu bringen, die Bedeutsamkeit der hier betriebenen Forschungen anzuerkennen.
    »Ich wollte den Punkt klarstellen«, fuhr Haslanger fort, »daß weite Bereiche unserer Tätigkeit, auch wenn ein Großteil der Informationen, die Sie in den Datenbanken gefunden haben, vielleicht einen anderen Eindruck erwecken, sich mit der Entwicklung nichttödlicher Kriegswaffen befassen.«
    Skeptisch drehte sich der Junge um. »Für mich klingt das wie ein Widerspruch in sich.«
    »Das scheint so, weil Gruppe Sechs darauf hinwirkt, die Grundlagen der Kriegsführung gänzlich neu zu definieren. Was mich betrifft, ich bin sogar der Auffassung, sie haben sich längst gewandelt, und wir vollziehen nur eine nachträgliche Anpassung. Ich will Ihnen zeigen, was ich meine.«
    Gemeinsam setzten sie den Weg durch das ausgedehnte, weitläufige Laboratorium fort. An einem langen, schwarzen Tisch blieb Haslanger stehen und reichte Joshua Wolfe ein Stück silberglänzenden Materials.
    »Wie fühlt sich das nach Ihrem Empfinden an?«
    Der Junge befühlte es mit den Händen. »Schwer zu sagen. Wie Alufolie, würde ich sagen. Nur knittert es nicht.«
    »Sie sind dicht dran«, lobte Haslanger. »Das Material, das Sie da in der Hand halten, bildet eine Umhüllung mit dem Zweck, ein feindliches Fahrzeug vollständig zu immobilisieren, sogar einen Panzer. Die Substanz schmiegt sich an die Umrisse des Zielobjekts und bleibt haften, und damit ist das Fahrzeug, oder was auch immer, sofort bewegungsunfähig.«
    Als Haslanger verstummte, nahm Josh von einem Stapel Papier eine große Metallklammer und umwickelte sie mit dem folienähnlichen Material. Genau wie Haslanger gesagt hatte, ließ es sich anschließend nicht mehr ablösen.
    »Diese Substanz kann auf verschiedenerlei Weise verschlossen werden«, erläuterte der Greis. »Die Geschwindigkeit, die nach Verlassen des Laufs erreicht wird, liefert die Kraft, die sie braucht, um sich auszubreiten und sich um das Zielobjekt zu legen. Eine Nebenform dieses Stoffes haben wir dazu benutzt, ein neuartiges Netz zu konstruieren, das sich über größere Zusammenrottungen von Unruhestiftern werfen läßt. Damit werden die Leute dort festgehalten, wo sie sich gerade befinden, erleiden aber buchstäblich keinen körperlichen Schaden.«
    Haslanger erkannte, daß der Junge ihm inzwischen sehr aufmerksam zuhörte, und genoß die Situation. Mehr als alles andere ersehnte er Joshua Wolfes Beifall, wünschte er von dem Jungen anerkannt, als Ebenbürtiger akzeptiert zu werden.
    »Der Sinn solcher Erfindungen liegt darin«, versicherte Haslanger, »daß die Vereinigten Staaten sich nicht mehr gezwungen sehen, ihr volles Militärpotential zu aktivieren, wenn es irgendwo einen Putschisten oder eine aufmüpfige Regierung in die Schranken zu verweisen gilt. Im allgemeinen stellt das Terrain uns vor zu große Schwierigkeiten, und Abschreckungswaffen sind viel zu verbreitet und zu kompliziert. Deshalb müssen die Prinzipien der Kriegsführung umgeschrieben werden. Die Projekte, an denen wir – in unterschiedlichen Stadien der Entwicklung – ständig arbeiten, gehen wahrhaftig in die Hunderte. Manche beschäftigen sich mit tiefgreifenden Veränderungen der sensorischen Erfassung von Licht, Geruch oder Geräuschen. Andere sind chemischer oder organischer Natur, beispielsweise entwickeln wir Mikroben, die Schläuche, Keilriemen und Isolationsmaterial auffressen.«
    »Aber Sie sind nicht immer erfolgreich«, bemerkte Joshua Wolfe unvermittelt. »Die Dateien, die ich gesehen habe, enthielten in dieser Hinsicht ziemlich detaillierte Angaben. Einige Ihrer Experimente sind nicht wie geplant verlaufen. Zum Beispiel GL-12.«
    Die Schlafgas-Pleite, erinnerte Haslanger sich mit kaltem Grausen.
    »Sämtliche Einwohner einer Ortschaft sind letztendlich durch dieses Mittel ums Leben gekommen, wenn ich richtig informiert bin. Können Sie mir von GL-12 eine Probe beschaffen?«
    Mißmutig nickte Haslanger.
    »Ich glaube, ich kann es für Sie stabilisieren. Nach allem, was ich gesehen habe, steckt dort der Fehler. Und diese Woche, erst gestern, glaube ich,

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