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Das Dorn-Projekt: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 3

Das Dorn-Projekt: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 3

Titel: Das Dorn-Projekt: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Spalte gerutscht, die am Boden des Hauptschachts aufgebrochen war.
    Sobald die beiden Männer die verstörte Frau zurück auf sicherem Boden hatten, löste der momentan im Gelände verantwortliche Supervisor den Blick vom Geschehen. Sein Blick streifte eines jeden Gesicht, der hier am Rand der Ausgrabungsstätte stand, und dieser Blick blieb schließlich bei einer Person hängen, bei der Pilwondepat dies am allerwenigsten erwartet hatte: bei ihm. In Anbetracht der Tatsache, dass Therese Holoness ihn während jeder ihrer bisherigen Begegnungen spürbar unterkühlt behandelt hatte, reagierte der Thranx überrascht, als sie ihm durch einen Wink bedeutete, er solle hinuntersteigen.
    Unter den versammelten Arbeitern beobachteten einige durchaus verblüfft, wie Pilwondepat zu dem motorbetriebenen Lift hinüberstürzte und sich auf den Grund der Grabungsstätte hinabließ. In der Zwischenzeit hatte man die zitternde junge Frau zur Seite geführt, an eine der Schachtwände. Ihren Rücken an die glatte, glänzende Keramik gelehnt, nippte sie kalten gesüßten Tee aus einem Getränkespender, der von bebenden Fingern umklammert wurde.
    »Was ist passiert?« Obwohl sie zu allen drei Arbeitern sprach, starrte Holoness auf den sich in der Mitte befindenden Hohlraum, der die momentane Hauptgrabungsstätte dominierte.
    Die junge Frau hob den Blick über den Rand ihres Getränkespenders und antwortete bedächtig: »Ich hatte gerade den Drillbohrer in die Mitte des nächsten Ansatzpunktes gesenkt, als ich ein seltsames, knackendes Geräusch hörte. Es hat sich ganz anders angehört als das Absplittern von Keramik, wenn man in sie hineinschneidet. Dann hat der Boden unter mir nachgegeben, und ich habe nur noch gemerkt, wie ich gefallen bin.« Sie mühte sich, den Rand des Trinkbehälters an ihre Lippen zu bekommen. Ihre Hände zitterten so heftig, dass sie den Tee aus dem Behälter verschüttete. »Ich fürchte, der Laser ist mir aus der Hand gerutscht.«
    »Machen Sie sich nichts daraus!« Holoness blickte den größeren der beiden Männer an. »Sie haben sie noch packen können.«
    Der Angesprochene verzog das Gesicht, dann nickte er. »Gerade eben noch! Als ich Miranda schreien hörte, hab ich gerade am Schaufelbagger gearbeitet. Das hab ich dann gelassen und bin auf das Hauptloch zugehechtet. Hab gerade noch ihren rechten Arm erwischt und festhalten können.«
    Der andere, kleinere Arbeiter mischte sich ein: »Mir ist es dann gelungen, ihr linkes Handgelenk zu fassen. Zusammen haben wir sie hochgezogen.«
    Die Frau sah wieder von ihrem Tee auf. »Ich habe keine Ahnung, wie tief die Spalte ist. Ich hab jedenfalls keinen Boden unter den Füßen gespürt.«
    Holoness überlegte einen Moment, dann blickte sie Pilwondepat an. »Möchten Sie einen Blick riskieren? Verstehen Sie, ich kann Sie nicht sonderlich ausstehen, Sie und Ihre Spezies, aber ich glaube, es könnte von ziemlichem Nutzen sein, die Sache aus einem etwas anderen Blickwinkel zu betrachten.«
    Ohne auf die Äußerungen weiter einzugehen, gab Pilwondepat seine Zustimmung durch eine entsprechende Geste. Nachdem die beiden Männer zwei lichtstarke Scheinwerfer auf den Hohlraum ausgerichtet hatten, bewegte er sich vorsichtig auf die dunkle Öffnung zu. Um so wenig Druck wie möglich auf die nun unberechenbar gewordene Oberfläche auszuüben, näherte sich Holoness von der anderen Seite. »Sie zuerst, wenn Sie möchten«, bot Pilwondepat der Supervisorin an.
    Sie nickte, ließ sich auf alle viere nieder und kroch an den Rand der gähnenden Öffnung. Pilwondepat war höchst amüsiert von dem Versuch dieses Menschen, die stabilere Körperhaltung der Thranx zu imitieren. Holoness spähte in die Dunkelheit hinunter. Sie starrte sehr lange in die Tiefe, ohne etwas zu sagen. Nach einigen Minuten kam Pilwondepat zu dem Schluss, er breche weder seine eigenen Verhaltensregeln noch die seines Berufsstandes, wenn er sich zu ihr gesellte. Er bewegte sich auf die Spalte zu, und durch seine sechsbeinige Haltung gesichert, reckte er sich vor.
    Ein beständiger Luftzug strömte aus der Spalte hervor. Er war kalt, trug das Echo längst vergangener Zeiten mit sich. Pilwondepat tauchte seine Antennen in die Öffnung und versuchte, den seltsamen Geruch zu identifizieren, der mit der steten Brise nach oben getragen wurde. Dieser Geruch war ihm irgendwie vertraut. Der Thranx schob diesen Gedanken von sich. Um die ungewöhnliche Luftströmung konnte er sich auch später noch kümmern. Von

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