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Das Dorn-Projekt: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 3

Das Dorn-Projekt: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 3

Titel: Das Dorn-Projekt: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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zur Hauptstadt einer aufblühenden Kolonie zu machen.
    Und jetzt das: Das Wasser, jeder einzelne von den Millionen Kubikmetern, war weg. Zumindest behaupteten Hibbings Hydrotechniker das.
    Widerstrebend senkte er den Blick, den er über die beeindruckende, in allen Farben leuchtende Landschaft hatte wandern lassen, die vor ihm ausgebreitet lag. Comagrave hatte allerdings noch nicht den für Tourismus notwendigen Entwicklungsstand erreicht, und Hibbing selbst verließ seinen Posten nie mehr als ein oder zwei Minuten am Tag, in denen er für sich sein konnte. »Wie kann das passieren?«
    Souvingnon erhob sich, um gleichauf mit dem Verwalter der Kolonie zu sein. Zu seinen Füßen fingerte Tyree immer noch an den Instrumenten herum, als könne es ihm so gelingen, das Wasser wieder herbeizuzaubern. »Dafür gibt es schon eine mögliche Erklärung. Da bei der Entdeckung des Reservoirs die oberste Wasserleiterschicht auf ein Alter von mehreren Hunderttausenden von Z-Standard-Jahren datiert wurde, scheint für mich eines klar: Eine radikale regionale Veränderung hat irgendeinen Einfluss auf die geologische Bodenbeschaffenheit genommen.«
    Hibbing nickte langsam. »Und die einzige radikale regionale Veränderung sind wir.«
    Souvingnon deutete in Richtung des Extraktorturms und der an diesem angeschlossenen Aufbereitungs- und Filteranlagen. »Alles hier auf der Oberfläche arbeitet perfekt. Also müssen wir davon ausgehen, dass das Problem unterirdisch zu suchen ist. Ich für meinen Teil habe noch nie gehört, dass ein Grundwasserreservoir von dieser Größe so schnell verschwunden ist. Aber das hier ist eine neue Welt. Geologie ist nicht einmal auf der Erde eine hundertprozentig zuverlässige Wissenschaft.« Er drehte sich nachdenklich um. »Dieses Gebiet ist womöglich gar nicht so seismisch stabil, wie die ersten Geodäten hier vermuteten. Es könnte einen katastrophalen Zusammenbruch der Schiefertonschicht gegeben haben, die unter dem Grundwasserleiter aus Sandstein liegt. Als Auslöser dafür kämen die ständigen Vibrationen bei der Landung, aber vor allem beim Start der Shuttles infrage.«
    »Das klingt nicht besonders einleuchtend.«
    Souvingnon seufzte. »Da wir keine einleuchtende Erklärung dafür haben, was passiert ist, suche ich nach jeder nicht einleuchtenden. Der Grundwasserleiter hat eine ziemliche Ausdehnung, liegt aber nicht sehr tief. Realistisch betrachtet, ist ein unterirdischer Zusammenbruch von diesem Ausmaß unwahrscheinlich. Theoretisch aber ist so etwas durchaus möglich.«
    »Und was bleibt uns zu tun?« Hibbing wandte sich um und blickte hinüber zur Stadt. »Ich habe bereits die Notstandsmaßnahmen zur Wasserrationierung angeordnet. Ich bin für die Gesundheit und das Wohlergehen von beinahe fünfzehntausend Menschen verantwortlich, Souvingnon. Jeder von diesen Menschen braucht Trinkwasser und die Möglichkeit, sich hin und wieder zu waschen. Wir kriegen zwar kein Problem mit der Abfällwirtschaft - das Abfallzersetzungssystem arbeitet ohne Wasser -, aber ich werde veranlassen müssen, dass die Wasserversorgung vom Broughlach River aus erfolgt. Und der liegt dreihundert Kilometer weit weg von hier! Ein paar Monate nur, und die Kosten für die Wasserversorgung sprengen den Rahmen unserer städtischen Verwaltungsausgaben, und dann sind wir pleite! Wie Sie wissen, hat vor über einem Jahr das neugegründete planetare Forschungsministerium die Zuschüsse dafür gestrichen.«
    Und mich wird man ablösen, dachte er bei sich. Sie werden mich irgendwohin abschieben, wo es ruhig ist und ich weit genug vom Schuss bin, um mich zu zersetzen wie die Abfälle dieser Stadt! Hibbing wollte aber nicht abgelöst werden. Er mochte seine Arbeit, mochte die Schönheit und Einsamkeit, die Comagrave im Überfluss zu bieten hatte. Comagrave selbst war vor allen anderen der Grund für Hibbing gewesen, den Posten als Kanzler dieser Kolonie anzutreten.
    »Wir könnten anderswo noch einmal nach Wasser bohren.« Souvingnon zeigte hinaus über das Tal, auf die purpurrote Klippenwand. »Vielleicht da, am Fuß der Cliffs.«
    »Vielleicht.« Hibbing war skeptisch. »Aber auf Grund des ersten Hydro-Prüfberichts wurde dieser Ort ausgewählt, weil hier ausreichend Wasser vorhanden war. Und wenn die Shuttle-Landungen dafür verantwortlich sind, was passiert ist, wer weiß dann zu sagen, ob nicht die Grundwasserleiter überall hier in der Nähe kollabiert sind?«
    Jetzt endlich hatte auch Tyree seine Inspektion abgeschlossen, und

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