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Das Drachenkind (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition)

Das Drachenkind (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Drachenkind (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Fox
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kleine Häuschen, das
ganz im Dunkeln lag. Klar. Es wohnte ja niemand dort. Noch nicht. Wenn die
Arbeit weiter so gut verlief, könnte Miri bald einziehen. Ein Lächeln stahl
sich auf seine Lippen. Seine Brieffreundin. Jetzt würde er sie gleich
kennenlernen. Hoffte er zumindest. Als er sich wieder dem Haupthaus zuwandte,
bemerkte er, dass nicht nur im Erdgeschoss Licht brannte. Im ersten Stock war
ein Fenster durch gedämpftes Licht erleuchtet. Eine Nachttischlampe vielleicht.
Er runzelte die Stirn. Wessen Zimmer war denn das? Kajas Zimmer ging doch nach
hinten raus. Etwa das der unbekannten Miri? Jetzt kam eine Frau in sein
Blickfeld. Hübsch war sie. Und zog sich offenbar gerade zum Schlafen um.
    Jetzt
steh nicht rum wie ein Spanner, schalt er sich, allerdings ohne Erfolg. Die
schöne Unbekannte zog ihn in ihren Bann. Er blieb wie angewurzelt stehen.
Immerhin war er männlich und nicht tot. Als sie sich das Unterleibchen über den
Kopf zog, pfiff er leise durch die Zähne. Klein, kompakt, mit den Rundungen an
den richtigen Stellen. Nachdem er merkte, dass der erfreuliche Anblick durchaus
körperliche Auswirkungen nach sich zog, wollte er sich schon abwenden. Er
konnte ja schlecht seine Freunde so begrüßen. In diesem Moment drehte sich die
Frau zum Fenster um und zog sich ein großes T-Shirt über. Als ihr Kopf wieder
auftauchte, konnte er plötzlich die kurzen hellen Haare und ihr Gesicht
erkennen. Geschockt wich er einen Schritt zurück. Das konnte doch nicht wahr
sein. Das war die schöne Unbekannte, mit der er traumhafte Stunden an dieser
Party verbracht hatte, nur um sie nie wieder zu sehen. War das etwa Miri? In
der besagten Nacht war sie für ihn seine Elfe gewesen. Ihren Namen hatte er nie
erfahren. Er wusste von seiner Schwester, dass Miri schwanger war, auch wenn
man es ihr noch nicht ansah. Kein Wunder, dass sie sich nie gemeldet hatte,
dachte er grimmig. Offenbar war er nur ein Lückenbüßer gewesen. Das tat weh.
Für ihn war es eine unvergessliche Nacht gewesen. Für sie offensichtlich nur
eine unter anderen. Die ganze Zeit war sie ihm nicht mehr aus dem Kopf
gegangen. Gut, dass er jetzt Bescheid wusste, dachte er bitter. Wahrscheinlich
besser, dass er sie los war.
    Dummkopf,
du hattest sie gar nie, wies ihn eine Stimme in seinem Hinterkopf zurecht.
Abrupt drehte er sich um und öffnete die Autotür, als seine Schwester aus der
Haustür trat. Scheiße. Also nichts mit stillem Abgang.
    „Mathias?
Bist du doch noch gekommen? Wie schön. Leider hast du gerade wieder einmal Miri
verpasst. Ihr scheint das ja zu einer Kunst zu stilisieren“, scherzte sie.
    Dabei
würde es auch bleiben, wenn es nach ihm ging. „Hallo Schwesterchen. Wollte nur
kurz einen guten Rutsch wünsche. Bin aber schon wieder weg.“
    „Stimmt
was nicht?“
    „Langen
Tag gehabt“, antwortete er kurz angebunden.
    Sie
studierte sein Gesicht und kapitulierte. Sie kannte ihren Bruder gut genug um
zu wissen, dass er nicht damit rausrücken würde. Was auch immer es war, das ihm
seine Laune so vermieste. Sie umarmte ihn. „Na dann, gute Heimfahrt. Und ein
tolles 2013.“
    „Danke.“
Er drückte sie ebenfalls. Ohne weitere Worte wandte er sich ab und stieg in
sein Auto. Sierra blickte den roten Rücklichtern hinter her. Welche Laus war
dem denn über die Leber gelaufen. Sie schüttelte den Kopf. Menschen waren ihr
manchmal wirklich ein Rätsel. Tiere waren da definitiv einfacher.
    Miri lag
bereits im Bett, das Licht gelöscht, als sie ein Auto wegfahren hörte. Sie
stutzte. Wer war denn das? Wollten nicht alle hier übernachten? Sie zuckte mit
den Schultern und drehte sich auf die Seite. Beziehungsweise wollte sie.
    „He,
pass doch auf!“
    „Ups.
Entschuldigung.“ Maxi hatte sich auf der anderen Hälfte ihres Kopfkissens
zusammengerollt.
    Sie
schloss die Augen. Bevor sie in die Traumwelt abtauchte, zogen Bilder des
heutigen Tages in ihren Gedanken vorbei. Nepomuk, erst verwirrt, dann ganz
aufgeregt. Chili, hoheitsvoll wie immer. Das Rätsel um Matt / Mathias, das
immer noch nicht gelöst war. Das Feuerritual. Ihre Freunde. Ihre Zukunft. Das
Drachenkind. Mit einer Hand umfasste sie den Anhänger, den sie auf Maxis
Drängen hin jetzt ständig trug, die andere legte sie sich auf den Bauch. Ein
Lächeln umspielte ihre Lippen, als sie einschlief.

Kapitel 30
    05. Januar 2013
    „Ich habe nachgedacht!“
    Miri
blickte auf und entdeckte Kaja, die in der Tür stand. Sie war gerade
beschäftigt gewesen, die letzte Ecke des

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