Das Drachenkind (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition)
Wohnzimmerbodens abzuschleifen. Hier
hatte sich ein merkwürdiger Fleck festgesetzt, der sich als sehr hartnäckig
erwies. Aber hartnäckig sein konnte sie auch.
„Manche
nennen es auch Sturheit“, meldete sich Maxi amüsiert zu Wort. Sie verstand den
ganzen Aufwand um den Fleck nicht. Man konnte doch auch einfach eine Lampe
dorthin stellen. Oder eine Palme. Oder ein Drachenaltar. Inklusive frei
verfügbaren Holunderschnaps. Ideen wären auf jeden Fall vorhanden.
„Deine
Ideen. Nicht meine. Mein Haus. Nicht deines“, gab Miri aufmüpfig zurück.
„Störe
ich gerade eine wichtige Wohngemeinschaftssitzung, was die Einrichtung
betrifft?“, erkundigte sich ihre Freundin, sichtlich erheitert.
Sie
grinste. „Nein, nein. Ich bin da sehr diktatorisch veranlagt.“
„Kann man
wohl sagen“, brummte der Drache beleidigt. Was geflissentlich ignoriert wurde.
„Zu
welchem Resultat bist du denn beim Nachdenken gekommen?“
„Wir
hatten doch über deine eigene Webseite einerseits gesprochen und über deine
Mitarbeit bei mir andererseits. Jetzt habe ich mir überlegt, ob du dir
vorstellen könntest, bei mir einzusteigen.“
„Ich soll
auch Kerzen machen?“
Kaja
lachte. „Nein. Natürlich nicht. Aber wir können deine Sachen unter deinem Namen
in meinem Shop verkaufen. Die Kurse würden das Angebot von Fire & Air
Essentials erweitern mit dir als Kursleiterin. So müssten wir nicht zwei
Plattformen bewerben. Was meinst du?“
Miri
sortierte alle Informationen im Kopf und nickte dann. „Klingt sinnvoll. Ich
denke, unsere Angebote sind auch verschieden genug, dass wir uns tatsächlich
ergänzen und nicht konkurrieren. Kann ich trotzdem die Fotoreihe, die ich mit
euch geplant habe, reinnehmen?“
„Klar. In
der Gestaltung sind uns keine Grenzen gesetzt. Vielleicht könnten wir beim
gleichen Shooting noch ein paar von meinen Dingen in Szene setzen.“
Miri
spürte, wie es in ihr vor Vorfreude zu kribbeln begann. „Das heißt, ich muss
jetzt primär eine Liste der Kunstwerke erstellen, die ich verkaufen und somit
auch bewerben will und ein Konzept für die Kurse erstellen. Das ist ja
plötzlich viel näher, als ich dachte. Was auch gut ist, wenn ich daran denke,
wie leer mein Konto ist.“
„Gut so.
Dann hast du vielleicht endlich Zeit, dich auf Schatzsuche zu begeben.“ Adrian.
„Ich bin
dann mal weg.“ Maxi, die keine Lust auf seine Tiraden hatte.
Kaja wich
einen Schritt zurück.
Nur Miri
drehte sich zu ihm um und richtete sich zu ihrer vollen Größe auf. Na ja. Groß
war relativ. Aber innere Größe hatte sie schließlich genug, beschloss sie
kampfeslustig. „Hör mal. Seit Neujahr bin ich jeden Tag mindestens eine Stunde
hier in der Umgebung unterwegs gewesen und habe potentielle Verstecke erkundet.
Sogar in Gegenwart eines Spürhundes“, spielte sie auf Nepomuk an, der die
täglichen Spaziergänge eingeführt hatte. Sehr zur Freude von Zorro, der dabei
natürlich immer mit von der Partie war.
„Spürhund!
Das ich nicht lache.“ Abfällig blickte Adrian auf Nepomuk, der die größte
Aufregung wieder einmal verpennte.
Nach
seinem morgendlichen Ausflug in Begleitung des anderen Hundes war er jedes Mal
völlig ausgepowert. Miri hoffte, dass er sich dabei nicht übernahm. Sie
verengte die Augen zu schmalen Schlitzen und wies auf einmal starke Ähnlichkeit
mit ihrem Drachen auf, wenn sich dieser in derselben Gemütsverfassung befand.
Gerade, dass kein Rauch aus ihrer Nase entwich.
„Sehr
geehrter Hausgeist. Ich habe versprochen, dir zu helfen. Ich halte meine
Versprechen. Allerdings nur, wenn du nett bist zu mir und meinen Freunden.
Sonst kann dein Schatz bleiben wo er ist, weil ich im andern Fall meine Suche
ganz sicher nicht fortsetze.“
Der
Hausgeist setzte ein gönnerhaftes Lächeln auf. „Du bist durch dein Versprechen
gebunden. Schon vergessen? Und zwar, ob ich nett bin oder nicht.“ Er runzelte
die Stirn. Irgendetwas lief hier falsch. Statt wie vorgesehen angemessen
eingeschüchtert zu sein, brach diese Frau einfach in Gelächter aus. Während er
sich grundsätzlich über Abwechslung aller Art freute, schätzte er es überhaupt
nicht, wenn er Gegenstand der allgemeinen Erheiterung war. „Wieso lachst du? Ist
dir der Ernst deiner Lage nicht klar?“
Miri
brauchte einen Moment, um sich von ihrem Lachanfall zu erholen, bevor sie
antworten konnte. „Ich wäre mir da nicht allzu sicher, was die Gebundenheit
angeht. Ich bin mir fast sicher, Kaja könnte das ruck zuck
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