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Das Drachenkind (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition)

Das Drachenkind (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Drachenkind (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Fox
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nicht wieder zurück. Er durfte
nicht vergessen, die anderen zu informieren. Angewidert warf er den erbeuteten
Stock ins Gebüsch, nahm den Pfad, der direkt zur Veranda des Pächterhäuschens
führte und folgte ihm ums Haus herum.
    Mathias
bog um die letzte Ecke, als ihm Miri buchstäblich in die Arme lief. Automatisch
schloss er die Arme um sie. Sie roch gut. Wie beim letzten Mal. Nach Rosen und
Vanille. Und weich fühlte sie sich an. Sehr weiblich. Bis sie sich, auch sehr
weiblich, in eine kratzende und tretende Furie verwandelte. Grundsätzlich war
er schon froh, dass sie ihn nicht schon wieder niedergestreckt hatte. Er wusste
nicht, ob sein männliches Ego das verkraftet hätte, zum zweiten Mal innerhalb
weniger Tage von dieser halben Portion auf den Rücken gelegt zu werden.
    „He,
ganz ruhig. Ich bin’s nur, Mathias.“
    Augenblicklich
hörte sie auf und wurde stocksteif in seinen Armen. Angestrengt legte sie den
Kopf in den Nacken und konnte ihm endlich ins Gesicht schauen.
    „Soll
mich das jetzt beruhigen? Tut es nämlich nicht.“
    Er
hatte sich gerade überlegt, ob er sie küssen sollte. Ihre Worte riefen ihn in
die Realität zurück. Kein Küssen. Das gehörte definitiv nicht zum Plan, sie für
sich einzunehmen. Auf jeden Fall jetzt noch nicht. Widerstrebend gab er sie
frei und trat einen Schritt zurück.
    „Na
ja, ich vermute, ich bin immer noch die bessere Wahl als der fremde Stalker,
den ich eben überrascht habe.“
    Sie
wurde kreidebleich. Er fluchte leise. Eigentlich hatte er ihr das nicht so
unvorbereitet an den Kopf werfen wollen. Es war eine spontane Reaktion gewesen,
weil sie so abweisend auf ihn reagiert hatte. Das mit dem zuerst Denken, dann
Reden musste er in ihrer Gegenwart offensichtlich noch verbessern.
    „Stalker?
Bist du sicher, dass es kein Ornithologe war?“
    „Im
Februar? Bei knapp drei Grad Celsius?“
    „Shit.
Wie hat er denn ausgesehen?“
    „Schwierig,
zu sagen. Es ging alles so schnell. Das Auto hatte eine Zürcher Nummer.“
    Sie
wirkte sehr verstört. Falls das überhaupt möglich war, wurde sie noch ein wenig
bleicher. „Ich muss rüber, zu den andern.“
    „Warte
doch, ich begleite...“ Doch sie war schon weg. Er seufzte. Immerhin hatten sie
heute nicht gestritten. Wozu so ein gemeinsamer Feind doch gut war. Eigentlich
müsste er sich bei dem Stalker bedanken, wenn die Situation nicht so unheimlich
wäre. Die Reaktion von Miri erschien ihm trotzdem extrem. Er musste bei der
nächsten Gelegenheit Kaja oder seine Schwester fragen, was da dahinter steckte.
Er nahm den vorbereiteten Brief aus der Jackentasche und strich in glatt. Nach
kurzer Überlegung kramte er in seiner Hose nach seinem kleinen Bleistift, den
er meistens irgendwo dabei hatte. Er ergänzte den Briefumschlag um ein paar begleitende
Worte.
    Wollte
dich nicht erschrecken. Ruf mich an, falls es Probleme gibt. 079 691 23 45.
Streiten können wir vorher und nachher immer noch ;-) Liebe Grüße, dein Ritter,
Anwärter auf die strahlende Rüstung
    So,
er hoffte, er hatte nicht zu dick aufgetragen. Er steckte den Bleistift wieder
ein und schob den Brief unter eine Ecke der Fußmatte. So würde er nicht davon
geweht. Er ging zu seinem Auto. Sollte er sich noch bei Miri und Kaja
verabschieden? Besser nicht. Sonst trat er auf dem Weg dorthin bestimmt wieder
in alle Fettnäpfchen. Das wollte er lieber vermeiden.

Kapitel 37
    15. Februar
2013
    Nach dem
Stalker-Vorfall, von dem Mathias erzählt hatte, war Miri fast ausgeflippt. Sie
war wieder kurz davor gewesen, ihre Sachen zu packen und abzuhauen. Weit weg.
Vor allem weg von ihren Freunden. Nur mit Mühe konnten Kaja und Tim sie erneut
davon überzeugen, hier zu bleiben. Tim war inzwischen zu seiner zweiten
Pekingreise aufgebrochen, mit der festen Absicht, diesmal einen Leopard vor die
Linse zu kriegen. Sie hatte sich in der Zwischenzeit ein wenig entspannt und
fühlte sich in der Gesellschaft von Kaja und der vielen Vierbeiner einigermaßen
sicher. Nichts desto trotz hatten die Vorkommnisse einen Schatten über ihren
Alltag geworfen. Aber heute, heute war das Leben schön. Sie hüpfte regelrecht
zum Auto. Sie hatte eben eine weitere Kontrolle bei der Frauenärztin hinter
sich gebracht und erfahren, dass sie eine Tochter bekommen würde. Wie schön.
    „Als
wenn du dich bei einem Jungen weniger gefreut hättest“, bemerkte Maxi
belustigt. Die Drachin hatte darauf bestanden, sie zu begleiten.
    „Natürlich
nicht. Aber da ich eine Tochter kriege, freue ich mich

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