Das dreizehnte Kapitel (German Edition)
Schottischem Schäferhund. Und die Handlung ist die Schlittenfahrt zweier Mushers auf dem, was damals, also 1896, der Yukon Trail war und was heute der auf und ab sich durch die Wälder ziehende Klondike Highway ist, auf dem Korbinian und ich uns weiterstrampeln. Roderich hat uns eine Seite vorgelesen, ich habe sie im Lodge Office kopieren lassen, weil ich sie Dir schicken will.
Here and there Buck met Southland dogs, but in the main they were the wild wolf husky breed. Every night, regularly, at nine, at twelve, at three, they lifted a nocturnal song, a weird and eerie chant, in which it was Buck’s delight to join.
With the aurora borealis flaming coldly overhead, or the stars leaping in the frost dance, and the land numb and frozen under its pall of snow, this song of the huskies might have been the defiance of life, only it was pitched in minor key, with long-drawn wailings and half-sobs, and was more the pleading of life, the articulate travail of existence. It was an old song, old as the breed itself – one of the first songs of the younger world in a day when songs were sad. It was invested with the woe of unnumbered generations, this plaint by which Buck was so strangely stirred. When he moaned and sobbed, it was with the pain of living that was of old the pain of his wild fathers, and the fear and mystery of the cold and dark that was to them fear and mystery. And that he should be stirred by it marked the completeness with which he harked back through the ages of fire and roof to the raw beginnings of life in the howling ages.
Seven days from the time they pulled into Dawson, they dropped down the steep bank by the Barracks to the Yukon Trail, and pulled for Dyea and Salt Water. [1]
Ich habe Korbinian noch nie so aufmerksam erlebt wie bei diesem Zuhören. Roderich spürt offenbar, dass Korbinian und ich vor lauter Radstrampelei nicht zu erleben vermögen, durch welche Welt wir fahren. Ihm scheint es wichtig zu sein, dass wir mehr wahrnehmen als uns selbst. Von seinem Freund George erfährt er, dass die Indianer nicht Indianer und nicht Ureinwohner und nicht Eingeborene heißen wollen, sondern First Nations. Das sollen wir auch wissen, weil wir hier überall Indianern begegnen, die sofort spüren, für was man sie hält. Er habe mit George teilgenommen an einem Tanzabend der First Nations in der Ortshalle. Sie tanzen ihre Vergangenheit, sagte Roderich.
Wenn Korbinian dann eine Zeit lang nichts mehr sagt, merkt Roderich, dass es Zeit ist zu gehen. Und der feinfühlige Roderich geht dann so, als folge er seiner eigenen Zeiteinteilung, wenn er sich jetzt verabschiede.
Wir sehen uns übermorgen in Pelly Crossing, sagte er. Und wünschte uns alles Gute. Korbinian sah ihm nach und sagte: So ein prachtvoller Kerl. Ich sagte, wie froh es mich mache, dass Roderich uns beiden gleich nah sei.
Das veritable Lagerfeuer veranstaltet Korbinian dann nur für uns zwei. Wann, ist egal, weil es ja nie dunkel wird. Und wenn das Feuer nicht ausreicht, uns vor den Mücken zu schützen, hat Korbinian die Mückenschutznetze parat. Wir sehen, finden wir beide, erträglich komisch aus. Aber dass sich ein Japaner zu uns setzt, will Korbinian nicht verhindern. Der kommt per Rad aus Argentinien, ist seit zweieinhalb Jahren unterwegs oder, wie man hier sagt, im Sattel.
Offenbar ist es üblich: Wo ein Lagerfeuer brennt, setzt man sich dazu. Der Japaner bringt für uns zwei Flaschen Yukon Gold- Bier mit. Aber er kommt erst, als wir gegessen haben und Korbinian es durchaus nicht zuließ, dass ich mich am Abräumen und Spülen beteiligte. Gegessen hatten wir Kürbissuppe, Omelette mit Apfelmus und eine Käseplatte mit Ziegen-, Schafs- und Bergkäse.
Der Japaner fing nach dem ersten Schluck gleich an zu erzählen, was ihn dazu gebracht hatte, Buenos Aires für immer zu verlassen. Seine Frau hatte von ihm verlangt, dass er zuschaue, wenn sie mit seinem Freund schlafe. Sie hatte gehofft, sagte er, dass ihn das errege, dass er sich dann ihr wieder zuwende. Sie habe das nur um seinetwillen von ihm verlangt.
Korbinian und ich konnten dazu überhaupt nichts sagen.
Der Japaner sagte, er verstehe, dass wir dazu nichts sagen wollten. Er wiederum müsse, nach acht oder neun Stunden im Sattel, davon reden. Zuletzt ist er den fast bösartigen Cassiar Highway gefahren, sagte er. Er hoffe jeden Tag, dass er, je weiter er von Buenos Aires weg sei, desto weniger davon erzählen müsse. Jetzt noch Dawson City, dann der zum Glück auch alles
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