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Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition)

Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition)

Titel: Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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Autos.
    Die ganze Zeit nichts, und dann kommt Steven Wallace daher. Mach, dass er es ist. Mach, dass der Mistkerl der Gratulator ist.
    Ich fuhr mit den Fingern über das kleine Samtkästchen, das Little Mike mir gegeben hatte. Rau in der einen Richtung, glatt in der anderen; eine Rille, wo Deckel und Unterteil ineinanderpassten.
    Oh bitte, lass Steven Wallace das Schwein sein, das Rebecca auf dem Gewissen hat.
    Vier Jahre der Suche, der Lügen, des Wartens. Vier Jahre, in denen alles den Bach runtergegangen war. Vier Jahre lang hatte ich um eine Chance gebetet, das Schwein zu erwischen: dabei zu sein, wenn er gestand; zuzusehen, wie er für den Rest seines beschissenen Lebens hinter Gitter wanderte. Und Rebecca sagen zu können, dass ich ihn geschnappt hatte …
    Es klopfte an der Tür.
    »Ash?«
    Ich steckte die Schachtel unter mein Kopfkissen. »Hallo?«
    Die Tür ging auf. Draußen auf dem Flur stand eine Gestalt in einem Flanellschlafanzug, der Kopf von Locken umwallt. »Ich wollte …« Sie räusperte sich. »Danke, dass Sie geblieben sind.«
    »Versuchen Sie ein bisschen zu schlafen, okay?«
    »Sie sind ein ganz toller Vater.« Sie machte die Tür zu und ließ mich allein in der Dunkelheit zurück.
    Ich legte die Hand um seinen Hals und drückte zu.

Samstag, 19. November

34
    Der Duft von brutzelndem Speck zog durchs Haus, als ich meine Socken aus dem Kleiderhaufen am Boden fischte. Ich roch daran – für heute würden sie’s noch tun. Allerdings müsste ich irgendwann mal bei Rhona vorbeischauen und meine sauberen Sachen abholen. Meine nackte Haut war noch feucht vom Duschen, und ich fröstelte.
    Als ich eine Socke am Fuß hatte, klingelte mein Handy: » MICHELLE «.
    Ich schloss die Augen und atmete tief durch. Was für ein perfekter Start in den Tag. Ich ging trotzdem dran und bemühte mich, munter zu klingen. »Na, macht sie immer noch Är–«
    »Verdammte Scheiße noch mal, was fällt dir eigentlich ein? Als ob es nicht schon schwer genug wäre, deine Tochter allein großzuziehen, nein, du musst mir auch noch alle paar Minuten Knüppel zwischen die Beine schmeißen!«
    Ich sank auf die Bettkante und zog die andere Socke vom Haufen. »Guten Morgen, Ash, wie geht’s dir denn heute?«
    »Komm mir bloß nicht so, Ash Henderson, du weißt haargenau, dass Katie Hausarrest hat. Also ehrlich, wie soll ich denn da auch nur ansatzweise so was wie Disziplin durchsetzen, wenn du solche Hämmer bringst?«
    Von irgendwo im Erdgeschoss kam Dr. McDonalds Stimme. » ASH ? FRÜHSTÜCK IST GLEICH FERTIG ! MÖCHTEN SIE TEE ?«
    »Ich leg jetzt auf, Michelle.« Ich zog die andere Socke an.
    »Das ist deine Antwort auf alles, wie? Einfach weglaufen. Du kannst nicht Katie bei dir übernachten lassen, ohne mir was zu sagen!«
    »Bei mir …? Ich habe niemanden bei mir übernachten lassen. Wovon redest du eigent–«
    »– verantwortungsloses Arschloch. Warum habe ich geglaubt, du könntest dich ändern?«
    »Katie ist nicht bei dir?« Tief in meinem Innern erstarrte etwas zu Eis.
    »Ich weiß nicht, warum ich mir überhaupt noch die Mühe mache, du –«
    »Michelle! Kannst du vielleicht mal zwei Sekunden den Mund halten? Wo ist Katie?«
    Eine Pause. »Na, bei dir.«
    »Nein, da ist sie nicht.«
    »Aber in ihrem Brief steht–«
    »Mein Haus kann man gar nicht mehr betreten – Wasserschaden. Ich war seit gestern früh nicht mehr dort. Wie konntest du sie aus den Augen lassen?«
    »Ash?« Ein dumpfer Schlag am anderen Ende der Leitung. »O Gott, was ist, wenn sie weggelaufen ist? Was ist, wenn sie weggelaufen ist wie Rebecca? Wenn wir unseren Schatz nie wiedersehen?«
    Nein. Nicht das. Nicht schon wieder. Ich schluckte. »Du sagst, sie hat einen Brief hinterlassen.«
    »O Gott, Ash, was ist, wenn sie weg ist?«
    »Der Brief, Michelle – was steht da drin?«
    »Ich hab sie angeschrien, als sie nach Hause kam. Was hätte ich denn tun sollen, sie ist ja schließlich von der Schule geflogen!«
    »Sie … Wahrscheinlich schmollt sie nur; sie bestraft uns dafür, dass wir uns nicht mit ihr gegen die Schule verbündet haben. Katie ist sicher bei einer ihrer Freundinnen.« Bitte, bitte , lass sie bei einer ihrer Freundinnen sein. »Jetzt lies mir endlich den verdammten Brief vor!«
    »Ich hab sie angeschrien …«
    »Michelle, jetzt beruhig dich –«
    Es klopfte. Die Tür ging auf, und da stand Dr. McDonald auf dem Flur, mit einer blauen Schürze über ihrer üblichen Kombination aus gestreiftem Top und Jeans. In der Hand hielt

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