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Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition)

Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition)

Titel: Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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Ronald Chadwick, nicht ich.« Ellie fuhr mit dem Finger Katies Haare nach. »Ihre Tochter ist hübsch.«
    »Sie ist ein kleines Monster … aber sie ist mein Monster.«
    »Unsere Brenda war genauso. Immer in irgendwelchen Schwierigkeiten.« Ellie drehte sich um, zog eine Schublade im Fernsehschrank auf und nahm ein kleines Fotoalbum heraus. Sie schlug eine der letzten Seiten auf und legte das Album vor mir auf den Tisch. Ein junges Mädchen mit Brille und einer ähnlichen Frisur wie ihre Mutter grinste mich vor dem Hintergrund irgendeines Jahrmarkts an – hinter ihr war verschwommen ein Pferdekarussell zu erkennen. Sie hatte einen Arm um einen dünnen Burschen mit blonder Matte und auffälliger Zahnlücke gelegt.
    Ich zeigte auf das Foto. »Ist das der Freund?«
    »Dawson Whitaker. Er wohnt drüben in Newbridge – ist wahrscheinlich das feinste Viertel von Bath, Sie sollten mal die Häuser sehen … Am Anfang dachten wir noch, sie hätte eine wirklich gute Wahl getroffen, seine Eltern haben Geld wie Heu, aber –«
    »Ellie, das reicht !« Ron schlug mit der Faust auf den Tisch, dass das Teegeschirr klirrte.
    »Ach, hör doch auf, Ron. Mein Gott … Du bist genau wie meine Mutter.«
    »Hast du irgendeine Vorstellung davon, was dieser Kerl mit uns anstellen wird, wenn er erfährt, dass wir mit den Bullen geredet haben?«
    »Das ist mir egal, Ron, okay? Ich hab es satt – ich hab es satt, die ganze Zeit in Angst zu leben. Ich hab es satt, die Fotos von Brenda zu verstecken und so zu tun, als hätte sie nie existiert. Sie war unsere Tochter !« Ellie nahm das Album wieder vom Tisch, dann zog sie das Kirmes-Foto aus der Klarsichthülle heraus und gab es mir. »Sie ist vier Tage vor ihrem Geburtstag verschwunden. Dann kam diese … Karte , und sie sah genauso aus wie die in der Zeitung …«
    Ron starrte sie böse an. »Ellie, ich warne dich …«
    Sie holte tief Luft. »So macht er es doch, nicht wahr? Er foltert sie, dann bringt er sie um, und dann schickt er einem diese perversen Geburtstagskarten.«
    »Haben Sie die Karte noch?«
    Ron schnaubte. »Haben wir sie noch?«
    Ellie schüttelte den Kopf. »Dawsons Vater hat sie mitgenommen, als er hier war. Das einzige Mal, dass wir ihm begegnet sind. Er sagte, wenn wir irgendwem erzählen, was passiert ist, wenn wir die Polizei einschalten, dann kommt jemand und brennt unser Haus nieder, und zwar mit uns drin.«
    Ron knibbelte die Marzipanglasur von seiner Biskuitrolle ab. »Vergiss nicht die Vergewaltigung vorher, das ist ja das Aller beste.«
    »Er wollte uns nur Angst einjagen.«
    »Dann hat er aber verdammt gute Arbeit geleistet, nicht wahr? Er ist ein Drogendealer, Ellie, er bringt ständig Leute um. Das ist bei denen ganz normal.« Ron rollte das Marzipan zu einer unförmigen Kugel. »Ich will nicht vergewaltigt werden …«
    Die Schule war ein elegantes Sandstein-Ensemble am südlichen Stadtrand von Bath, mit einem eigenen Wappen über dem Tor und einem Pförtnerhäuschen. Fenster wie eine Kathedrale, Zinnen wie eine Ritterburg und vier oder fünf Hektar ausgedehnte Parkanlagen, alles hinter eine Zweieinhalbmeter-Mauer versteckt. Sehr beeindruckend. Sehr exklusiv. Und sehr teuer.
    Dafür musste Dawson Whitakers Papa einen Haufen Drogen vertickt haben.
    Ich parkte meinen schrottigen Renault hinter einer Reihe von Range Rovers und BMW s mit Allradantrieb, die alle nicht so aussahen, als ob sie jemals durch eine einzige Schlammpfütze gefahren wären. Zum Gelände gehörte auch ein Rugbyplatz, auf dem eine Gruppe von schätzungsweise dreißig Jungen auf und ab sprinteten und sich jedes Mal, wenn ein Typ in einem schwarzen Trainingsanzug in seine Trillerpfeife blies, den Ball zuwarfen.
    Mein Handy klingelte. Ich zog es heraus und las das Display: » PARKER «. Ich drückte die Taste. »Ist es wichtig?«
    Schweigen am anderen Ende. Und dann: » Aschenputtel … Scheiße, Mann, ich hab’s grad gehört. Bist du okay? «
    »Was denkst du denn?«
    »Verdammt … Kann ich irgendwas tun? Soll ich vielleicht Michelle besuchen oder so?«
    Das sollte vielleicht jemand tun. »Sie mag dich nicht, Parker.«
    »Ja, ich weiß, aber sie gehört zur Familie. Katies Familie. Da kann ich doch nicht einfach rumsitzen und Däumchen drehen.«
    »Es ist nicht –«
    »Ich kauf ihr Blumen oder so, ja?« Eine Pause. »Es tut mir wirklich leid.«
    Eine Frau tauchte an meiner Schulter auf. Sie trug einen dunklen Hosenanzug mit dem Schulwappen auf der Brust tasche, ihr silberfarbenes Haar war

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