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Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition)

Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition)

Titel: Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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Objektiv und zog kräftig – der Riemen der Kamera riss seinen Kopf nach vorne, und er knallte gegen den Fensterrahmen. Ich drehte die Canon um neunzig Grad, machte aus dem Riemen eine Schlinge. Ich zog noch fes ter; meine Knöchel waren wie glühender Kies, ein höllischer Schmerz durchzuckte meine Finger.
    »Ash! Mach keinen Scheiß, lass ihn los!«
    Frank gurgelte.
    Noch eine Drehung, und da war sie – eine kleine Klappe im Gehäuse der Kamera, versehen mit der Aufschrift » SD Card«. Ich schnippte sie auf, drückte auf die Kante der Plastikkarte und ließ sie herausschnellen. Ungefähr so groß wie mein Daumennagel, aber rechteckig, mit einer Aussparung an einer Ecke. Ich biss die Zähne zusammen und zog sie heraus. Steckte sie in die Tasche und ließ los.
    »Gaaahhhh …« Frank wich panisch zurück, krabbelte über den Schalthebel und die Handbremse und knallte mit der Kamera gegen das Lenkrad.
    Jennifer packte mich am Ärmel. »Sag mal, spinnst du?«
    Ich riss meinen Arm los, lehnte mich ins Autofenster und starrte hinein. Es roch nach staubigen Keksen, Zigaretten und kaltem Kaffee. »Jetzt hör mal zu, du kleines Arschloch: Wenn ich dich noch einmal hier in der Gegend sehe – wenn ich dich überhaupt noch mal irgendwo sehe, dann funktioniere ich dieses Teleobjektiv hier zu einem Endoskop um. Verstanden?«
    Frank hustete und spuckte nur.
    »Ash!« Sie griff wieder nach meinem Arm.
    Ich fuhr herum und versetzte ihr einen Stoß. Jennifer taumelte rückwärts gegen einen Porsche, die Alarmanlage ging los, und die Lichter begannen zu blinken. »Jetzt krieg das endlich in deinen begriffsstutzigen Schädel: Es ist vorbei. Ich schulde dir gar nichts.«
    Ihre Augen waren zwei eiskalte Schlitze, tiefe Falten gruben sich zu beiden Seiten ihrer schmalen Lippen ein, als sie die Zähne bleckte. »Was glaubst du eigentlich, wer du bist?« Sie spuckte mich an – ein schaumiger weißer Batzen, der gegen meine Brust klatschte.
    Ich drehte mich um und ging davon.
    »Es ist nicht vorbei, Ash, hörst du? Es ist nicht vorbei!«

8
    Ich zog den Vorhang zurück. »Geht’s Ihnen schon besser?«
    Dr. McDonald hockte auf der Kante einer Transportliege. Ihr linkes Auge war halb geschlossen, und auf Stirn und Wange klebte ein quadratisches Stück Verbandmull. »Nein.«
    »Der Arzt sagt, es hätte viel schlimmer sein können. Die Verletzungen sind nur oberflächlich.«
    Sie sah mich finster an. »Es tut weh.«
    »Ich habe Ihnen Schmerztabletten angeboten.«
    »Ich nehme keine Tabletten von einem Mann an, den ich kaum kenne – ich meine, das könnte ja alles Mögliche sein: Roofies, GHB , Rohypnol, Ketamin –«
    »Roofies und Rohypnol sind ein und dasselbe. Und keine Angst: Sie sind nicht mein Typ.«
    Ihre Unterlippe schob sich ein Stückchen vor, dann schniefte sie und sprang von der Liege. »Der Platz, wo er die Leichen vergraben hat, war dumm – also nicht der Park, der Park ist ja nicht dumm, aber es ist dumm, dort eine Leiche zu vergraben. Nur eine bestimmte Anzahl von Personen hat uneingeschränkten Zugang; und was ist, wenn jemand zufällig aus dem Fenster schaut und Sie mit Ihrer Schaufel und einem großen schwarzen Müllsack hantieren sieht? Wer ist Jennifer?«
    Das wüsstest du wohl gerne, hm?
    Ich versenkte meinen Automatenkaffee im Mülleimer. »Soweit wir feststellen konnten, ist der Cameron Park seit zwölf Jahren eine Wildnis. Die Stadt hat die Mittel für die Pflege gestrichen und den Anwohnern gesagt, dass sie jetzt selbst dafür verantwortlich sind, und die haben alles wuchern lassen.« Die Geräusche eines Nachmittags in der Notaufnahme hallten durch die Gänge: gedämpfte Flüche, das Schluchzen eines jungen Mannes, Gesänge von Betrunkenen. »Die Kollegen haben mit einem alten Mütterchen gesprochen, das seit sechzig Jahren dort wohnt. Sie sagt, die Leute laden ständig ihre Gartenabfälle im Park ab.«
    »Na, das spricht aber nicht gerade für ihren Gemeinsinn …« Dr. McDonald starrte gebannt auf den Boden. Verschiedenfarbige Linien waren auf das rissige Linoleum gemalt: gelb, blau, rot, lila, weiß und schwarz. Sie setzte zuerst den einen Fuß auf die schwarze Linie, dann den anderen, die Arme seitlich ausgestreckt, als ob sie einen Hochseilakt vollführte, und trippelte los.
    Ich wies in die entgegengesetzte Richtung. »Zum Ausgang geht’s da lang.«
    Sie ging einfach weiter. »Die hier führt zum Leichenschauhaus, nicht wahr?«
    »Nein, sie führt zur Leichenhalle. Sie schauen zu viele amerikanische

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