Das Duell der Hexen
war abzulesen, daß sie mich vernichten wollten, da ich ihnen den letzten Gefallen getan hatte.
Aber ich wollte mehr wissen. »Der Stein ist für euch unwichtig«, erklärte ich. »Es sei denn, ihr seid potentielle Selbstmörder. Wer ihn als Hexe in die Hand nimmt, der stirbt.«
»Das war einmal«, erklärte Monica.
»Jetzt nicht mehr?« fragte ich zurück.
Diesmal gab Jirica die Antwort. »Nein, durch die Kraft deines Kreuzes hast du ihn neutralisiert. Wir können ihn an uns nehmen, zerstören, es auch bleiben lassen und somit eine große Gefahr von allen existierenden Hexen abwenden. Man wird uns außergewöhnlich dankbar sein, das kannst du mir glauben. Und ich bin in der Lage, die Nachfolge der großen Wikka anzutreten, die den Stein unterschätzt hatte.«
Ich hatte die Worte vernommen und nahm sie ziemlich gelassen auf. Im Gegensatz zu Monica. Ihr Gesicht hatte sich kurz verzogen, als hätte sie einen Schluck Essig genommen. So völlig war sie mit der Rede ihrer Hexenschwester nicht einverstanden.
Das wiederum konnte zu Hoffnungen Anlaß geben.
Ich war gespannt, wie es weiterging.
Sie blieben nicht mehr stehen, sondern kamen vor. Wenn Jirica ging, setzte sich auch Monica in Bewegung. Keine wollte der anderen einen Vorsprung lassen, und auch der Panther ging.
Es war schon interessant, die beiden zu beobachten. Auch Suko tat dies. Ich hörte seine warnende Stimme.
»John, am besten ist es, wenn du zurückkommst.«
An meiner Stelle antwortete Jirica. »Ja, du kannst gehen. Nur den Stein läßt du hier.«
Das hatte ich nun nicht vor, sagte es aber nicht und hoffte stark, daß ich mich auf mein Kreuz verlassen konnte.
Suko hielt auch nichts mehr an seinem Platz. Er hatte bemerkt, wie sehr sich die Lage zuspitzte und immer gefährlicher wurde. Deshalb kam er.
Mein Freund ging schneller, als ich vorhin. Die Zeit drängte sich plötzlich zusammen. Ich sah den wilden und bösen Blick der Urwaldhexe, die etwas tun mußte.
Es war die Furie aus London, die es übernahm.
Ihren fauchenden Atem hörte ich und warnte Suko im selben Augenblick.
»Vorsicht, das…«
Es war keine Flammenwand, die sich vor Suko aufstellte, sondern eine nicht sichtbare Kraft, die ihn packte.
Telekinese!
Suko wirkte im ersten Moment wie ein Schlittschuhläufer, der die Balance verlören hat. Der Inspektor schlenkerte mit den Armen, gleichzeitig wurden ihm die Beine weggerissen, und plötzlich schwebte er in der Luft.
Er war viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt, als daß er hätte an seine Waffen herankommen können, denn die andere Kraft katapultierte ihn machtvoll zurück.
Auf dem Rücken lag Suko, und die Hexe aus London lachte schrill, während sie Suko bis zu den Mauern der Ruine zurückfliegen sah, wo er gegen das harte Gestein stieß.
Das bekam ich nicht mehr mit, denn ich wollte die Hexe. Und griff an!
Jirica, die Urwaldhexe, hatte mich nicht aus den Augen gelassen. Sie dachte auch nicht daran, den Kampf aufzugeben. Deshalb schickte sie einen Helfer ins Spiel, der verdammt gefährlich war. Der Panther sprang!
So schnell kam ich nicht weg. Zudem hatte mich die Aktion der Londoner Hexe noch abgelenkt. Ich sah den Körper in der Luft, er wuchs vor mir auf, wurde größer, und dann erwischte er mich, obwohl ich mich in einer Seitwärtsbewegung befand.
Ein Klotz schien gegen meinen Körper zu hämmern. Der Tierkörper war so schwer, daß mich der Aufprall buchstäblich von den Beinen riß. Ich fiel nach hinten, schlug auf die harte Fläche, stieß mich am Kopf, nahm den scharfen Geruch der Raubkatze wahr und sah dicht vor mir sein weit aufgerissenes Maul mit den langen spitzen Zähnen.
Die würden meine Kehle mit einem Biß durchtrennen. Dieser Panther war kein normales Tier. Ich hatte mein Kreuz sogar gegen sein Fell gepreßt, aber damit war er nicht zu besiegen, da das Kreuz überhaupt nicht reagierte.
Durch die Magie des Hexensteins war es tatsächlich neutralisiert worden. Ein reiner Wahnsinn, denn so etwas hatte ich nocht nicht erlebt. Der Plan dieser Hexen war tatsächlich bombensicher. Starb ich jetzt durch einen Pantherbiß?
Nein, denn die Hexen wollten etwas anderes. Sie interessierte vorrangig der Stein, anschließend sollte ich an die Reihe kommen. Der Kopf des Panthers drehte sich. Er wollte mich nicht am Hals erwischen, sondern am rechten Handgelenk.
Ließ ich nicht los, biß er zu!
Innerhalb einer Sekunde traf ich die Entscheidung, öffnete meine Faust und gab der Hand noch einen gewissen Drall, als
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