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Das Dunkel der Seele: Die Erleuchtete 1 - Roman (German Edition)

Das Dunkel der Seele: Die Erleuchtete 1 - Roman (German Edition)

Titel: Das Dunkel der Seele: Die Erleuchtete 1 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aimee Agresti
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schienen ihr aufs Gemüt zu schlagen. »Es geht um ein Projekt zur Öffentlichkeitsarbeit, wir werden die Abschlussbälle einiger Highschools aus der Gegend bei uns ausrichten. Deine Schule ist auch darunter.«
    »Oh wow.« Ich war eher schockiert als begeistert und fragte mich, ob man mir das wohl anmerkte. Dieses Praktikum hatte mir zum Teil deshalb so gut gefallen, weil ich damit dem ganzen Theater um den Abschlussball und den Aktivitäten zum Ende des Schuljahrs entfliehen konnte und mich nicht wie ein Loser fühlen musste, weil ich sie verpasste – und auch nie groß Interesse daran gehabt hatte. Aber jetzt wurde ich bis hierher verfolgt. »Ich, äh, ich freue mich schon darauf.«
    »Noch brauchst du dich auf gar nichts zu freuen. Das steht ja alles erst im Mai an. Deshalb reicht es sicher auch, wenn du dich ab morgen darum kümmerst. Ich gebe dir nachher die entsprechenden Informationen.« Sie trommelte wieder mit den Fingern auf dem Schreibtisch herum und sah mich an, als wollte sie mich jetzt rauswerfen. »Danke.«
    Ich nickte und stand auf, aber dann fiel es mir wieder ein: »Oh, und … ich glaube, meine Schlüsselkarte funktioniert nicht. Ich habe versucht …«
    »Die Galerie ist heute geschlossen.«
    »Für das Publikum geschlossen?«
    »Ja.«
    »Aber … für mich auch?«
    »Vorläufig schon. Versuch es in etwa einer Stunde noch einmal. Wir nehmen einige Reparaturen vor, und dann kannst du wieder in dein Büro, die Gäste bleiben aber weiter draußen«, erklärte sie mit ihrer üblichen scharfen Autorität, mit der sie Glas hätte schneiden können. Offensichtlich wollte sie damit verhindern, dass ich nochmal nachhakte. Aber ich konnte nicht anders, eine einzige Frage erlaubte ich mir doch. Die Abenteuer der letzten Nacht hatten mir ja deutlich gezeigt, dass ich hier so viel wie möglich herausfinden sollte.
    »Aus einem bestimmten Grund?«
    Sie hielt inne und sah mich jetzt an wie eine lästige Fliege. »Einige der Bilder wurden … mutwillig zerstört.«
    »Zerstört? Aber …«
    »Wir werden die Syndikat-Porträts ersetzen müssen.«
    »Oh, ich kann bei diesem Fotoladen anrufen und neue drucken lassen, das ist kein …«
    »Nein, danke.« Sie schnitt mir so nachdrücklich das Wort ab, dass es mir kalt über den Rücken lief. »Das wird nicht nötig sein, wir finden schon etwas anderes. Versuch es noch einmal in etwa einer Stunde«, wiederholte sie. »Das Material für die Geschenklieferungen findest du derweil im Schrank des Souvenirshops. Danke.« Sie betrachtete die Papiere auf ihrem Schreibtisch. Offensichtlich war das ein Zeichen, dass ich jetzt verschwinden sollte. Sie wollte mich unbedingt loswerden, aber da war noch eine Sache.
    »Noch etwas.« Ich zog die Visitenkarte aus meiner Tasche. »Gestern Abend hat in der Galerie ein Gast vorbeigeschaut und wollte Ihr Porträt kaufen, Sie waren aber gerade nicht im Büro.« Ich reichte ihr die Karte. »Ich weiß nicht, ob dieses Bild auch beschädigt wurde, aber …«
    »Nein.« Sie starrte die Karte an und hielt sie so vorsichtig fest, als wäre sie aus Glas.
    »Oh, gut.«
    »Nein, ich meine, nein. Es steht nicht zum Verkauf. Tatsächlich wurde es auch in Mitleidenschaft gezogen.«
    »Oh, na ja, wenn Sie möchten, kann ich es noch einmal drucken und rahmen lassen, er war wirklich sehr interessiert.«
    »Nein. Sag ihm, dass diese Bilder nicht zum Verkauf stehen. Biete ihm einen Rabatt auf irgendetwas anderes in der Galerie an.«
    »Selbstverständlich. Ist die Preisliste zufällig schon fertig? Sie erwähnten ja, dass Sie eine zusammenstellen wollten, also …«
    »Finde einfach nur heraus, ob ihm noch irgendetwas anderes gefällt, egal was. Um die Liste kümmere ich mich später.« Ihre Stimme klang jetzt abgehackt. Sie gab mir die Karte zurück. »Im Moment ist das alles.«
    Ich nickte und ging ohne ein weiteres Wort, ich wollte hier so schnell wie möglich raus.
    Vor dem Eingang der Galerie marschierte Lance mit verschränkten Armen auf und ab. Jetzt sah er auf die Uhr.
    »Ich brauche unbedingt auch eine Schlüsselkarte für diese Tür«, erklärte er, als ich nur noch wenige Schritte von ihm entfernt war.
    »Egal, die würde dir heute sowieso nichts nützen – im Moment sind wir ausgesperrt. Es gab irgendwelche Probleme mit den Syndikat-Fotos.«
    »Im Ernst? Was denn?«
    »Keine Ahnung. Aurelia hat von ›mutwilliger Zerstörung‹ gesprochen.«
    »Komisch. Hast du schon gehört, dass wir diesen blöden Abschlussball planen sollen?«
    »Ich

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